50. Insider

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»Küss mich!«, forderte er einfach so aus dem Nichts heraus.

Sein Verlangen traf mich total ungeschützt. »Wie... Jetzt und hier?!«, fragte ich konfus.

Da sonst keiner hier war, außer den Leuten, die sowieso von uns wussten, war es eigentlich der perfekte Moment, um Harry jetzt um den Hals zu fallen und ihn endlich zu küssen. Harry sah das wohl ähnlich.

»Klar hier! Wo denn sonst?«, fragte er perplex und ich schielte wieder an ihm vorbei. Seine Augen folgten zögernd meinem Blick zu der Türe hinter ihm, weil er gar nicht wusste wo ich hin schaute. Dann fing er an zu grinsen und zeigte auf das kleine Schild mit dem Männchen darauf, während er sich schon wieder zu mir drehte. »Ok, außer du willst, dass unser Schicksal mit den beiden Nullen wahr wird, dann können wir auch da rein gehen.«

Von dem unromantischen Moment total überrumpelt, stand ich einfach nur vor ihm wie ein kleines, scheues Reh. Aber ein Blick auf Harrys Lippen erinnerte mich an meine herzzerreißende Sehnsucht, ihn endlich küssen zu wollen.

Seine Hände wanderten auf meine Hüften. »Angel, mir ist egal wo, Hauptsache du tust es jetzt.« Er zog mich an sich heran und ich begann leicht zu zittern. Mein gieriger Blick fiel auf seine Lippen, die meinen immer näher kamen.

»Und das ist keine Bitte«, sprach er leise.

Meine Hände strichen seine Arme hinauf und mein Herz begann schneller zu klopfen. Unsere Köpfe neigten sich zur Seite. Ich war so aufgeregt und krallte mich an seinen Ärmeln fest.

»Das ist ein Befehl Angelina«, flüsterte er gegen meine Lippen und berührte sie sanft.

Ich war gerade dabei mich innerlich fallen zu lassen und meine Augen zu schließen, da ging plötzlich eine Türe, nicht weit von uns, auf.

Schlagartig lösten wir uns voneinander und sahen zwei Männer heraus kommen. Vermutlich Mitarbeiter des Messezentrums. Sie grüßten höflich und gingen direkt an uns vorbei. In die entgegengesetzte Richtung in die wir mussten.

Harry schaute den Männern hinterher. Als er sich sicher war, dass sich die beiden nicht umdrehen würden, nahm er meinen Kopf in beide Hände und presste mir einen kurzen Kuss auf meinen Mund.

»Harry kommt ihr jetzt endlich!!!«, schrie Niall. »Wir müssen auf die Bühne!!«

»Dann eben später«, knurrte Harry etwas genervt und sah mich an. »Auch wenn ich es keine Sekunde länger ohne dich aushalte.«

»Harry wir müssen nicht jedes Mal zu spät zu unseren Auftritten kommen!!«, schallte Nialls Stimme erneut den Gang entlang.

Ein wenig gestresst verdrehte Harry seine Augen. »Ich wusste, dass alles so kommen würde, und warum es keine gute Idee gewesen wäre, dich zu fragen ob du hier her kommen willst, sonst hätte ich es getan. Es ist total schön, dass du hier bist, aber dich zu sehen und nicht anfassen oder ungestört küssen zu können ist eine Qual für mich.« Er verflocht meine Finger mit seinen. Hand in Hand, rannten wir den anderen hinterher, bevor Harry von Niall und den Bodyguards noch auf die Bühne getragen wurde.

Wir gingen noch ein paar Schritte gemeinsam mit den anderen und dann trennten sich unsere Wege auch schon wieder. Harry und Niall mussten weiter hinter die Bühne, Lucas und ich gingen direkt in die Halle. Mein Wachhund war natürlich dabei. Er war die ganze Zeit über in meiner Nähe. Und ich war froh, dass Lucas hier war. Ich war total aufgeregt. Wir konnten an den Leuten vorbei und standen vorne neben der Bühne, etwas abseits. Einige Leute die hier standen, hatte ich vorhin bei dem Soundcheck bereits gesehen.

Dieses Mal musste ich nicht so lange warten, wie vor der Autogrammstunde. Alles ging recht schnell. Es wurden auch keine langen Reden gehalten. Wahrscheinlich, weil die Jungs hier nicht in den direkten Kontakt mit ihren Fans kamen. Trotzdem war es extrem laut hier. Wirklich kein Vergleich zu dem Kreischen vor dem Hotel in Berlin. Und es waren auch mehr Menschen hier als bei der Autogrammstunde heute Morgen. So wie ich vermutet hatte, auch einige Eltern. Josh und drei andere Männer waren bereits auf der Bühne. Ich wartete gespannt was passieren würde. Zum ersten Mal stand ich also vor der Bühne und wartete mit feuchten Händen darauf, dass mein Freund sie betrat.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt