88. Teatime in London

4.3K 172 144
                                    

Ich stolperte direkt in Harrys Arme, während er, neben uns, die schmale Holztüre wieder schloss. Der Platz zwischen mir und der Mauer wurde immer geringer. Harrys Lippen steuerten wie selbstverständlich auf meine zu. »Hi Angel«, wisperte er, aber er küsste mich nicht. Ich spürte seinen warmen Körper dicht an meinem. Im meinem Rücken befand sich die Steinwand; hart und kalt. Harrys Kopf war leicht nach vorne geneigt. »Wie war dein Flug?«, fragt er. Seine Lippen kamen immer dichter zu meinen, dabei lächelte er sanft.

»Ganz ok«, flüsterte ich atemlos und voller Sehnsucht seine Lippen gleich zu spüren.

»Das freut mich zu hören«, entgegnete er mir. »Was hast du den Flug über gemacht?«, wollte er wissen. »Hast du einen Film geschaut oder dein Buch weiter gelesen?«

Mein Blick fiel auf seine geschwungenen Lippen. Sie schrien förmlich danach geküsst zu werden. »Könnten wir uns vielleicht später weiter unterhalten?«, fragte ich ihn unsicher und leise.

»Sicher...«, sagte er, überzeugt davon und entfernte sich ein wenig von mir. »Aber was willst du dann solange machen?«

»Wie wäre es, wenn wir mit einem Begrüßungskuss anfangen würden?«, schlug ich vor.

Harry fing an zu grinsen. »Ich dachte du ekelst dich vor mir und willst mich nicht mehr küssen.«

Ich fing an zu lächeln, seine Grübchen wurden immer großer und es war kaum möglich ihn zu küssen, so wie er grinste. Doch ich zog ihn an seinem Shirt an mich heran, legte meinen Kopf ein wenig schief und versuchte es trotzdem. Harry lenkte schnell mit ein und küsste mich zurück. Das Pochen meines Herzens war unbeschreiblich. Es waren nur drei Tage, die wir uns nicht gesehen hatten, aber es kam mir jetzt vor wie eine kleine Ewigkeit. Umso schöner war es nun Harrys feuchte Zunge zu spüren. Endlich... Und er schmeckte nach Orange.

»Du schmeckst gut«, murmelte ich nach einer weiteren Ewigkeit, die mir ein wenig den Atem geraubt hatte.

Harry blinzelte. »Vermutlich nach den Heuschrecken, die ich gerade gegessen habe, als ich auf dich warten musste«, teilte er mir mit einem leichten Schulterzucken mit. Eine Hand hatte er neben meinem Kopf und stützte sich an der Wand ab, seine andere Hand lag auf meiner Hüfte. Und in diesem Moment, waren mir die Heuschrecken plötzlich vollkommen egal. Ich zog ihn an seinen Hüften noch enger an mich heran, unsere Augen waren zu lüsternen Schlitzen verengt, unsere Lippen fanden sich wieder.

»Und wie ist es so, deinen Vater zu küssen?«, keuchte Harry mit tiefer, ernster Stimme. Dabei sah er mich mit halboffenen Augen an.

Als mein Fuß ganz leicht zuckte, zeigte Harry sein Lausbubengrinsen und entfernte sich blitzschnell von mir. Er rannte ein Stück weit weg, wohl um in Deckung zu gehen. Wahrscheinlich hatte er Angst vor gequetschten Zehen. Zu Recht. Ich lief ihm ein Stück entgegen, ließ meine Handtasche auf den Boden fallen und jagte ihn dann quer durch seinen Garten, bis er neben meiner Tasche wieder zum Stehen kam und mich grinsend und mit offenen Armen auffing.

»Siehst du? Ich hab dir doch gesagt, dass du mich küssen wirst«, gab er selbstgerecht und von sich. »Sogar unter doppelt erschwerten Bedingungen, wer konnte das ahnen«, grinste er zufrieden. Seine Hände lagen dabei auf meinem Rücken, vielleicht auch ein Stück tiefer. »Und du hast es, trotz Ekel, überlebt«, stellte er erleichtert fest.

»Und dein Herz? Hat das den Schock von heute Mittag auch überlebt?«, wollte ich von ihm wissen, da er Zweifel hatte es zu überleben, wenn ich meinen Flug verpasst hätte.

»Ich denke schon. Hier, fühl selbst.« Harry legte meine Hand direkt auf sein schnell schlagendes Herz. Wahrscheinlich schlug es so schnell, da wir gerade mehrmals durch den ganzen Garten gerannt waren. »Es will wohl mit aller Gewalt zu dir«, behauptete der kleine Charmeur. Ausgelassen und vor Freude strahlend, hob er mich nach oben und drehte uns mehrfach im Kreis. »Und ich bin so glücklich, dass du bei mir bist.« Plötzlich stolperte er über meine Tasche und verlor sein Gleichgewicht. Wir landeten auf dem harten Boden. Dieses Mal nicht draußen auf der Straße sondern direkt vor seinem Haus. Und zur Abwechslung, lag ich auf ihm drauf. Schmerzen empfanden wir nicht, genau wie damals. Wir amüsierten uns stattdessen über diese Situation und fingen an zu Lachen.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt