28. In anderen Welten

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Gute fünf Minuten, starrte ich auf mein Handy und wartete immer noch vergebens auf eine Antwort von Harry. Doch Nialls Online-Status änderte sich nicht mehr. Harry blieb offline.

Gerade als ich mein Handy frustriert weg legen wollte, bimmelte es los und ich erschrak. Ich zuckte regelrecht zusammen und musste über mich selbst Lachen. Trotz Enttäuschung, die aber sogleich wie weg geblasen war, als ich sah, von wem ich die Nachricht empfangen hatte. Sie kam nicht von Niall, sondern von Harrys alter Nummer. Vor Freude quietschte ich innerlich vor mich hin und las sie ohne zu zögern.

Harry: [Hey, ich hab grad mein neues Telefon eingerichtet. Sorry dass ich dir nicht sofort geantwortet hab. Aber du kannst mich jetzt wieder über meine Nummer erreichen.]

Angelina: [Hi. Schon ok.], log ich irgendwie. Aber ich wusste, dass er nicht immer Zeit für mich haben konnte. Und das letzte, was ich wollte, war klammern.

Harry: [Was ist los mit dir? Du siehst so unglücklich aus auf dem Bild. Und was meinst du damit, WER ich bin? Ich bin Harry, der Mann, dem du den Kopf verdreht hast. Und der Mann, der dich schrecklich vermisst. Ich hoffe du erinnerst dich an mich?]

Angelina: [Klar erinnere ich mich an dich und ich vermisse dich doch auch. :(]

Harry: [Das klingt nach "aber". Muss ich mir Sorgen machen?]

Angelina: [Nein, das war nur so. Ich grüble gerade.]

Mir war es jetzt schon fast wieder unangenehm, dass ich ihm das überhaupt geschrieben hatte.

Harry: [Worüber?]

Angelina: [Über uns, über alles. Du bist mir gerade so fremd. :(]

Und prompt rief er wieder an.

»Hi«, meldete ich mich.

»Hey«, sagte er liebevoll. »Was ist los mit dir?«

Ich hörte seine sanfte aber raue Stimme durch das Telefon und mir ging es sofort besser. Es kribbelte jedes mal tief in mir, als ich sie hörte, und eigentlich hätte es mir selbst einfallen können, ihn anzurufen, aber normalerweise hielt ich mich an Absprachen. »Ich dachte wir telefonieren erst heute Abend«, erinnerte ich ihn. Und ich hatte mich nicht getraut ihn eher anzurufen, um ihm nicht auf den Keks zu gehen.

»Nicht wenn es dir nicht gut geht oder wir was Wichtiges zu klären haben, da möchte ich zumindest deine Stimme hören. Und eigentlich würde ich dir dabei auch lieber in die Augen schauen können.«

»Es ist besser, dass du mich jetzt nicht sehen kannst«, versuchte ich ihm zu erklären. Denn ich sah wirklich miserabel aus, das Bild von mir, hatte es gezeigt. Mehr wollte ich ihm nicht zumuten.

»Nein ist es nicht... Schickst du mir bitte deine Kontaktdaten. Ich hab sie doch alle verloren. Ich melde mich dann gleich über FaceTime bei dir.«

Dann legte er einfach auf. Wahrscheinlich hatte er schon eine Vorahnung, dass ich ihm das sonst ausreden würde. Scheinbar kannte er mich besser als ich ihn. Ich machte brav was er wollte und schickte ihm sogar noch die Bilder, die er von uns gemacht hatte. Auch das vom Frühstück im Hotel. Er hatte also alle Daten wieder, und obendrauf noch meinen Skypenamen, da ich FaceTime nicht benutzte.

Es dauerte nicht lange, bis der fröhliche Klingelton von Skype erklang. Zögernd nahm ich das Gespräch an. Erst hörte ich nur raschelnde und rauschende Geräusche und sah unerkennbare Bilder. Doch plötzlich drehte sich die Kamera und ich erkannte Harrys grinsendes Gesicht.

Mein Herz pochte wie wild. Es war das erste Mal, seit dem wir uns trennen mussten, dass ich ihn in irgend einer Weise wieder sah. Mit einem riesigen Kanonenschuss, starteten die Schmetterlinge in meinem Bauch einen ausgedehnten Hürdenlauf. Ich spürte jeden einzelnen über sein Hindernis springen und durch die Luft wirbeln, was mich schlagartig zum Grinsen brachte und all meine negativen Gedanken weg wischte. Einfach so.

The Story Of Our Life - Fata Viam Invenient | Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt