Kapitel 40: Feuer und eine wütende McGonagall

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Kapitel 40: Feuer und eine wütende McGonagall

,,Drängel doch nicht so!", flüsterte ich gereizt, während wir im Gänsemarsch durch einen schmalen Korridor wanderten. James ging mit der Karte des Rumtreibers vorne weg, darauf folgte Sirius, dann ich und schließlich Remus. Ich hatte keine Ahnung wo wir uns befanden. Das Einzige, das ich verstanden hatte war, wie furchtbar geheim dieser geheime Geheimgang war und dass ich unter gar keinen Umständen auch nur irgendjemanden davon erzählen durfte.

James hatte es mich sogar auf die englische Nationalhymne schwören lassen, was auch der Zeitpunkt war zu dem mir klar wurde, dass Prongs ein wenig besessen von ihrer kleinen Bande war. Ihm war auch beinahe die Halsschlagader explodiert, als Sirius ihm eröffnet hatte, das ich von der Karte wusste.

"Geh halt schneller", murmelte Remus und ich wäre fast über meine Schnürsenkel gestolpert und hingefallen (was den fatalen Dominoeffekt ausgelöst hätte), aber im letzten Moment konnte ich mich an der Wand abstützen.

"So wir sind da!", ertönte es von Vorne: "Olivia, ich fürchte wir müssen dir die Augen zuhalten. Wärst du so nett, Sirius?". Wie bitte? Ich war doch kein Mitglied des MI6, das nützliche Informationen sofort weiterleitete (auch wenn das, um ehrlich zu sein, immer eine Art Kindheitstraum gewesen war).

"Prongs, ich glaube nicht, dass sie Flyer in der Schule verteilt und überall rumbrüllt wo der Gang endet!", verteidigte mich Sirius. Am liebsten hätte ich Beifall geklatscht.

James jedoch, war das egal: "Es ist nichts persönliches, aber wenn du es beiläufig mal bei Alice oder Lily erwähnst, ķönnte einer der Schlangen davon Wind bekommen...Nein, das Risiko ist zu groß!". Padfoot seufzte vernehmlich und drehte sich dann so gut es ging zu mir um. Ein entschuldigendes Grinsen lag auf seinem Gesicht, während er sagte: "Tut mir leid, Liv, aber
Mr. Chronisch-Paranoid hier kann sonst nicht mehr ruhig schlafen.

Dann schloss ich die Augen, tastete mich an ihm vorbei, bis ich vor ihm stand un er seine warmen Hände über meine Lieder legte. Die Haut um meine Augen prickelte und ich hoffte inständig, dass ich nicht rot anlief oder eine Gänsehaut bekam.

Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den Anderen. "Achtung, Stufe", raunte der Dunkelhaarige und ich setzte sicher einen Fuß auf etwas, das sich wie ein Teppich anfühlte, vielleicht ein Läufer. So gingen wir noch eine Weile zu viert neben einander her, bis James schließlich grünes Licht gab und Sirius meine Augen freigab.

Wir standen vor dem Lehrerzimmer, soviel erkannte ich, weil ich mich an ein Gemälde erinnerte, welches an der Wand gegenüber hing. "Also, wir gehen folgendermaßen vor", sagte Prongs verschwörerisch: "Olivia klopft an und bittet alle Lehrer unverzüglich in die Große Halle, wo Remus die Tische in Flammen setzt, keine Sorge, die meisten Schüler sind in Hogsmeade, also ist die Halle leer und das Feuer ist sowieso magisch, wir wollen schließlich nichts kaputt machen. Olivia führt dann alle dothin, Remus hat sich bis dahin selbstverständlich aus dem Staub gemacht. Wenn das Zimmer nun also leer ist, schleichen Sirius und ich uns rein und stellen alles ein wenig auf den Kopf. Klar soweit?".

Verblüfft schloss ich mich dem Nicken der Anderen an. Hatte er sich das gerade einfach aus dem Ärmel geschüttelt?

"Und was macht ihr dann im Lehrerzimmer?", wollte ich wissen, worauf Prongs selbstsicher lächelte: "Rumtreibergeheimnis". Innerlich verdrehte ich die Augen. Das war irgendwie unfair, schließlich war das eine Kooperation, da sollte man eigentlich zusammen arbeiten. Das erzählte ich auch dem selbsternannten Rumtreiberboss. Er winkte nur ab und dehnte seinen Nacken: "Du wirst es schon noch früh genug erfahren!". Damit war die Sache für ihn erledigt und Remus machte sich auf den Weg in die Halle.

Wie besprochen wartete ich zehn Minuten, klopfte dann an die Tür, während sie Sirius und James versteckt hielten und verlieh meinem Gesicht einen panischen Ausdruck.

McGonagall öffnete die Tür, ich keuchte, als wäre ich durch das Halbe Schloss gerannt und stützte mich an der Wand ab. "Miss Withaker, was ist denn mit ihnen passiert", entfuhr es ihr überrascht. Ich antwortete schnaufend: "Die...große Halle...die große Halle steht in Flammen...sie müssen alle kommen!...sofort!".

Am liebsten wäre ich der Dramatik wegen jetzt in Ohnmacht gefallen, aber laut dem Plan musste ich die gesamte Lehrerschaft zu dem Feuer führen.

Bestürzt schlug McGonagall die Hände vor den Mund: "Um Himmels Willen!", dann drehte sie sich in den Raum und rief: "Ein Notfall im Schloss, ein Feuer ist ausgebrochen, bitte kommen sie alle und verständigen den Schulleiter! Das ist eine Katastrophe!". Dann wuselten sämtliche Lehrkräfte auf den Korridor und hasteten mit gezückten Zauberstäben hinter mir her.

Remus hatte ganze Arbeit geleistet. Sogar das Podium brannte Lichterloh und trotzdem entstand weder Qualm noch fraßen sich die Flammen in das Holz der Bänke. Hektisch wurden Zauber gemurmelt und schon nach etwa zehn Minuten sah die Halle aus, wie immer.

"Wenn ich den Schüler, der das zu verantworten hat, finde, regnet es Strafarbeiten!", zeterte McGonnagall fuchsteufelswild und eilte mit vor Wut geröteten Wangen auf Dumbledore zu, der erst jetzt aufgetaucht war und die Situation milde lächelnd beäugte. "Albus, es war nur ein dummer Streich! Die ganze Aufregung wegen etwas Magischem Höllenfeuer, das ist ungeheuerlich!", sie fuchtelte mit dem Zeigefinger in der Luft herum und redete weiter auf den Schulleiter ein, der ihr beruhigend auf die Schulter klopfte.

"Minerva, ich denke doch, wir sollten froh sein, dass es nichts Ernstes war, obgleich der Verursacher selbstverständlich eine Zurechtweisung verdient.", wie immer war seine Stimme ruhig und bedacht: "Jedoch ist es uns unmöglich den Schuldigen zur Rede zu stellen, da dieser ganz offensichtlich nicht mehr hier ist. Wir sollten uns also beruhigen. Am Besten, sie kommen auf eine Tasse Tee und ein paar Lakritznatter in mein Büro".

Widerstrebend folgte sie dem Zauberer und auch die restlichen Lehrer machten sich tuschelnd auf den Weg zurück. Mich beachtete keiner, was mir nur Recht war, denn so konnte ich ihnen folgen und mit eigenen Augen sehen, was Sirius und James getan hatten.

Es übertraf all meine Vorstellung...

Everybody needs enemies  (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt