Kapitel 39: Pläne und eine Kooperation

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Kapitel 39: Pläne und eine Kooperation

In den nächsten Tagen besuchte ich Hogwarts immer öfter. Mom und Dad arbeiteten beide viel, nachdem die Feiertage vorüber waren, also boten sich die Besuche im Schloss perfekt an. Manchmal hieng ich nur mit Remus, James und Sirius im Gemeinschaftsraum herum, legte die Beine hoch und hörte Prongs zu, wie er über Lily schwärmte oder neue Quidditchsrtrategien ausklügelte (ich musste ihm versprechen nie wieder eines der Spiele zu kommentieren, was völlig überflüssig war, da McGonagall es mir niemals mehr erlaubt hätte)aber meistens unternahm ich lange Spaziergänge mit Sirius, auf denen wir über alles mögliche redeten und lachten.

Meine Gedanken drehten sich praktisch ausschließlich um den Rumtreiber und irgendwann musste ich mir selbst eigestehen, mich in Sirius Black verknallt zu haben.

Ob es ein gutes Gefühl war, wusste ich noch nicht, denn obwohl es auf eine seltsame Art und Weise belebend und aufregend war, so fühlte ich mich auch verletzlich und das konnte ich ganz und gar nicht leiden.

Die Mädchen schrieben mir Briefe und schickten Geschenke (von Lily bekam ich einen rotgepunkteten Regenschirm, weil ich mal erwähnt hatte, dass ich die Dinger einfach nur cool fand), aber ich deponierte meine Päckchen an sie auf ihren Betten, damit sie sie erst öffneten, wenn sie zurück kamen.

"Du bist dran, Moony", murmelte James, während er konzentriert auf das Schachbrett vor sich starrte. Remus nahm seinen Blick von dem Buch, dass er bis eben noch gelesen hatte und bewegte seine Dame, indem er ihr das Feld nannte, auf welches sie mit einem scharrenden Geräusch und ohne menschliches Zutun rutschte: "Schach".

Zauberschach war in letzter Zeit eines der Lieblingsspiele der Beiden. James mochte es, weil ihn dabei der Ehrgeiz packte und Remus gewann nun mal gern.

Der Ausdruck auf James' Gesicht wurde noch verzweifelter, aber der Bauer, den er mutig vor den König stellte, konnte das unvermeidliche nicht mehr hinauszögern.

"Wie kann es sein, dass er immer gewinnt?", zeterte James, während Remus grinsend die Figuren auf ihre Anfangspositionen stellte. Ich schmunzelte und rückte das Kissen in meinem Rücken zurecht, um bequemer zu sitzen. In den Händen hielt ich den Tagespropheten, der sich in letzter Zeit jedoch sehr frustrierend gestaltete. Es hatte erneut Übergriffe von Todessern gegeben und das Ministerium befand sich in hellem Aufruhr. Sie hatten sogar Tom, den Besitzer des Tropfenden Kessels, angeklagt, mussten ihn allerdings schon nach der Anhörung wieder gehen lassen, weil alle sich einig darüber waren, dass er nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun konnte.

"Wie geht's Australien?", fragte Sirius mechanisch, der es sich auf dem Sessel mir gegenüber gemütlich gemacht hatte und in einer Besenzeitschrift blätterte. "Ganz gut, schätze ich", antwortete ich nüchtern. Meine Großeltern schrieben regelmäßig, um uns auf dem Laufenden zu halten und ganz offensichtlich hatten Mom und Dad überreagiert, als sie mich nach Hogwarts geschickt hatten.

Schließlich lagen viele Kilometer Wasser zwischen Europa und Australien, hier war es also um Längen gefährlicher, als in meiner Heimat, Dumbledore hin oder her.

"Wisst ihr was?", sagte Sirius unvermittelt und fuhr dann fort ohne eine Antwort abzuwarten: "Wir sollten mal wieder wir sein". Verwundert legte Remus sein Buch zur Seite: "Was meinst du?". James hatte sich aufrechter hingesetzt und fixierte nachdenklich den Teppich: "Das ist eine grandiose Idee!".

"Ich weiß!", brüstete sich Sirius stolz, während Remus und ich verwirrte Blicke austauschten. Schließlich ergriff Moony das Wort: "Ihr wisst schon, dass wir keine Gedanken lesen können, oder?". Ich nickte bekräftigend und fügte dann hinzu: "Nicht jeder hat so ein gruseliges Gedankenlese-Band wie ihr...das ist fast schon unheimlich".

James uns Sirius sahen einander grinsend an, dann begann Sirius: "Wir waren mal die Unruhestifter der Schule. Die Rumtreiber eben und jetzt spielen wir Schach und lesen Zeitschriften". Demonstrativ war er sein Magazin hinter sich auf den Boden, wohl um einen dramatischen Effekt zu erziehlen. "Was Padfoot damit sagen will", erklärte Prongs: "ist, dass es Zeit ist mal wieder etwas anzustellen!".

Remus hatten sie noch nicht überzeugt: "Du und Olivia macht ständig verbotene Sachen". Sirius lächelte leicht: "Ja, aber das ist nicht dasselbe. Außerdem waren wir früher viel aktiver! Ich vermisse Filchs Büro schon fast!". Jetzt war es an James große Augen zu machen: "Das meinst du nicht wirklich! Mrs. Norris guckt einen ständig so giftig an...das ist der reinste Psychoterror!".

Padfoot zuckte mit den breiten Schultern: "Schon, aber es gibt nichts besseres, als den Nervenkitzel erwischt zu werden". Diesmal waren sich die Beiden wieder einig.

Moonys Mundwinkel hoben sich verdächtig, dann grinste er breit und schlug bei seinen Freunden ein.

Ich fühlte mich fehl am Platz, war aber gleichzeitig unheimlich neugierig. Ich gehörte nicht zu den Rumtreibern, das war eine Tatsache. "Ich geh besser hoch", meinte ich daher, griff nach dem Tagespropheten und stand auf. Sirius runzelte die Stirn und hielt mich am Ärmel meines Umhangs zurück: "Warum denn?".

Unbehaglich strich ich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und erklärte: "Na ja...ich will euch nicht stören, wenn ihr ihr seid".

Padfoot lächelte warm und verkündete feierlich: "Olivia Withaker, du bist zwar keine Rumtreiberin, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Peter nicht hier ist, uns also ein Mitglied fehlt, könnten wir eine Kooperation mit dir in Erwägung ziehen!".

Ich wusste nicht wieso, aber plötzlich musste ich kurz auflachen, bevor ich seine ausgestreckte Hand ergriff und nicht weniger feierlich sagte: "Sirius Black, James Potter und Remus Lupin, es wäre mir eine Ehre!".

"Wunderbar", meinte Remus und klappte sein Buch zusammen: "Dann lasst uns Hogwarts auf den Kopf stellen!".

Gott, mit dem Prolog sind es jetzt schon 40 Teile...das ist total unwirklich.

Wie auch immer...ich weiß, dass es nur ein Übergangskapitel ist, aber vielleicht mochtet ihr es ja trotzdem.

Man liest sich...

Everybody needs enemies  (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt