Kapitel 1: Die Ankunft

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Kapitel 1: Die Ankunft

1 . September 1977

Mit großen Augen starrte ich das gigantische Schlosstor an, hinter dem ich mein letztes Schuljahr beenden sollte. Wie eine Schule sah das ja nicht gerade aus. Eher wie der alte Wohnsitz einer schottischen Adelsfamilie.
Jedoch konnte ich nicht bestreiten, dass es beeindruckend war!

Hinter mir kabbelten sich gerade drei Erstklässler, mit denen ich, leider Gottes, herfahren musste (Auf einem verdammten Boot, das dank der Streithähne beinahe gekentert wäre). Der Wildhüter (An seinen Namen konnte ich mich leider nicht mehr erinnern), ebenfalls eine beeindruckende Erscheinung, ging schnaubend dazwischen und klärte sie darüber auf, dass Gewalt an Hogwarts nicht geduldet wurde.

Dann trat er vor und drückte mit Leichtigkeit die schwere Tür auf.

Wow.

Allein die Eingangshalle war atemberaubend! An den hohen Wänden hingen Gemälde von sich bewegenden Zauberern, alles war aus kahlem Stein gebaut, was dem alten Gemäuer eine gewisse Erhabenheit verschaffte.

Meine alte Schule hatte leider sehr wenig Wert auf stilvolle Einrichtung gelegt. Der Waschraum war in einem grässlichen Olivgrün gefliest gewesen und wollte man in die Bibliothek gehen, stolperte man meistens über den ein oder anderen Blumentopf mitsamt darin eigepflanzter Orchidee ,der in einem verzweifelten Versuch das Ambiente aufzufrischen dort deponiert worden war.

Plötzlich bog eine Frau in grünem Umhang um die Ecke und stoppte vor den Schülern. Sie faltete die Hände vor dem Bauch und hatte eine strenge Miene aufgesetzt: "Herzlich Willkommen in Hogwarts. Ich bin Professor McGonnagall und werde sie gleich in die große Halle führen, wo der sprechende Hut sie auf ihre Häuser verteilt. Danach begeben sie sich bitte zu ihren jeweiligen Haustischen!".

Obwohl sie 'bitte' sagte, hörte es sich für mich immer noch wie ein Befehl an.

"Folgen Sie mir bitte!".

Professor McGonnagall stieß eine weitere, große Tür auf und offenbarte eine riesige Halle. Als wir ihr hinterher dackelten bemerkte ich die Decke.

Sie schien überhaupt nicht vorhanden zu sein, stattdessen sah man nur den Nachthimmel von Großbritannien.
Vier lange Tafeln mit dunklen Holzbänken waren aufgestellt worden. Von dort gafften uns Schüler aller Altersklassen schamlos an.

Am Kopfende des Raumes befand sich ein weiterer Tisch, an dem wohl (dem Alter der Personen zufolge) die Lehrer Platz genommen hatten.

Vor einem alten Schemel, auf dem ein löchriger Hut trohnte kamen wir zum Stehen und ich kam mir allmählich wie ein Zootier vor.

McGonnagall zog eine Rolle Pergament hervor und las den Namen eines Mädchens neben mir vor, die sich daraufhin nervös auf dem Stuhl nieder ließ und sich den Hut aufsetzte.

Wie sollte ein verotteter Hut uns in die Häuser einteilen, von denen ich so viel gehört hatte?

Als hätte das alte Ding meine Gedanken gehört, bildete dessen Krempe einen Mund und der Hut rief: "Slytherin".

Okay, das erklärte einiges!

Der Tisch am Rande der Halle applaudierte und johlte, während das Mädchen sich erleichtert auf die Bank fallen ließ.

Ich war ein Halbblut, das hieß meine Mum war eine Hexe und mein Dad ein gewöhnlicher Muggel. Die ersten Schuljahre hatte ich in Australien verbracht, wo das Wetter definitiv schöner war als hier. Dort war auch meine Mutter zur Schule gegangen, doch dann waren immer mehr Gerüchte über einen Zauberer namens Voldemort aufgekommen, der die Zaubererwelt an sich reißen wollte, so dass meine Eltern kurzer Hand den Entschluss gefasst hatten nach Großbritannien austuwandern , wo es angeblich sicherer war.

Everybody needs enemies  (Rumtreiber ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt