32|Flugzeuge und Bankräuber

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Es hört sich komisch an, wenn Clive sagt, dass wir zusammen sind, denn ich hätte niemals gedacht, dass das überhaupt mal ein Mädchen sagen würde, im Zusammenhang mit mir.

Außerdem finde ich es komisch meinen richtigen Namen aus ihrem Mund zu hören. Den nimmt sie immer nur, wenn etwas ernstes ist oder sie sauer wird. Ice ist schon zur Gewohnheit geworden und das gerade mal innerhalb zwei Tage...

Die Jungs nicken, bleiben aber eher ruhig, was total untypisch ist.

Clive lässt sich nicht stören und frühstückt weiter, doch plötzlich wird ein Stuhl zu unserem Tisch gezogen und eine Gestalt lässt sich drauf fallen.

Alle heben die Blick und starren nun zu der Person.

Ich runzle meine Stirn und bin sichtlich verwirrt, wie fast alle am Tisch. Alle bis auf Clive.

"Hi. Ich muss dich leider enttäuschen. Das hier ist keine Millionenschwere Bank mit einem riesen Tresor, den du knacken kannst. Das ist lediglich ein Internat, dass sich von Starren, Angaffen und Gerüchte Verbreiten ernährt. Also kannst du ruhig deine Skimaske absetzen. Wir können ja zusammen einen Banküberfall planen ...Der würde episch werden, wenn alle mithelfen", freut sich Clive und hüpft auf meinem Schoß, was bei mir nicht unbemerkt bleibt.

Ich schlucke hart und halte Clives Hüften mit eisernem Griff fest. Sie scheint ihren Fehler zu bemerken und versucht nicht ihren Arsch zu bewegen. Sie wird leicht rosig an den Wangen und ich glaube es ist das erste Mal überhaupt, dass sowas passiert.
"Sorry", flüstert sie leise.

Ich lenke mich ab, indem ich die mir unbekannte Person ansehe. Ein Schnaufen seinerseits ist zu hören.
Er, von der Statur her passt es eher auf eine männliche Person, trägt eine schwarze Skimaske, bei der nur kleine Schlitze für die Augen vorhanden sind und ein Loch für den Mund.

"Dumbo, willst du nicht deine guten Manieren zeigen und dein neues Accessoire abnehmen. Das gehört sich nicht", grinst Clive und ich schaue erstaunt zu ihr.

"Wie hast du so schnell raus bekommen, dass ich es bin", fragt Hektors Stimme genauso überrascht.

Clives Lachen erfüllt unsere Runde, und ich muss mit ansehen, wie ein paar Jungs ebenfalls bei ihrem Lachen grinsen müssen. Ist ihre gute Stimmung wirklich so ansteckend?
Ich ziehe meine Augenbrauen weiter zusammen.

"Naja es kommt anscheinend nicht oft vor, dass hier jemand Gangster Like mit ner Skimaske durch die Gegend rennt und sich dann locker flockig an den Tisch hier setzt. Und da du derjenige bist, der hier gefehlt hat, habe ich es mal vermutet...
Ich kann dich ja eigentlich nicht verstehen, immerhin habe ich mir sehr viel Mühe gegeben", grinst sie und hebt einen Löffel Obst zu ihrem Mund.

Die Augen formen sich zwischen der Skimaske zu Schlitzen und ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie Hektors Blick aussieht.

"Soll ich mich jetzt dafür bedanken oder was?", fragt er sauer. Clive zuckt mit den Schultern.

"Dank euch hab ich jetzt lauter schwarze und rote Flecken im Gesicht, weil ich den scheiß nicht abbekommen habe", presst Hektor zwischen zusammen gebissenen Zähnen durch.

Clive kichert leise, isst jedoch weiter.

"Ich helfe dir dann beim Abmachen. Versprochen", sagt sie und grinst.

Hektor nickt nur kurz und verschränkt wie ein beleidigtes Kind die Arme vor der Brust, während er sich nach hinten an seine Stuhllehne drückt.

"Was haben sie den gemacht, Price?", fragt Luke neugierig. Auch die anderen scheint es zu interessieren.

"Ich hab ihm ein Skullface mit Edding verpasst und wir sind geflüchtet", sagt Clive, deutet auf mich, worauf die anderen anfangen zu lachen und grinsen.

Hektor brummt nur etwas und sieht dann zu Clive und mir.
"Was ist denn mit euch passiert?", fragt er misstrauisch.

"Ihr ward doch vorgestern noch so... verfeindet und konntet euch nicht ausstehen", sagt er und beugt sich wieder ein Stück vor.

"Die beiden sind zusammen", grinst Luke. Hektor reißt seine Augen auf und sieht schockiert zu uns rüber. Clive isst weiter und ich zucke nur mit den Schultern.

Sollten wir es wenigstens Hektor sagen, dass alles nur ein Spiel ist? Lieber nicht.

"Aber du willst doch nur ficken!", protestiert mein Kumpel empört.
Fast hätte ich genickt und gegrinst, aber ich lasse den ersten Teil aus.

"Tja, Meinung geändert", grinse ich also nur und nehme meine Kaffeetasse. Eine Hand liegt immer noch aufs Clives Hüfte, während ich genüsslich trinke.

"Wann fängt eigentlich das Training wieder an?", fragt Eric und ich denke nun auch darüber nach.

"Was trainiert ihr?", fragt Clive mit vollem Mund.
"Football, was sonst", sage ich. Sie zuckt wieder nur die Schultern.

"Okay Jungs tut mir einen Gefallen und verschont mich damit. Ihr braucht mir nichts davon zu erklären oder erzählen, denn ich werde nicht mal annähernd was davon verstehen. Also redet darüber, wenn ich nicht da bin. Ich will mein Essen genießen", lächelt sie entschuldigend.

Gerade will ich protestieren, und erwarte das selbe von den Jungs, aber gegen meine Erwartungen grinsen sie alle nur und nicken.

Wow. Dieses Mädchen auf meinem Schoß, scheint alle um den Verstand zu bringen.

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Irgendwo zwischen Liebe und HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt