•Kapitel26•

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Zayn verharrte kurz in seiner Position. Angespannt hielt ich den Atem an und beobachtete jede einzelne Bewegung die er machte.
Sein Griff um die Türklinke verstärkte sich, seine Fingerknöchel stachen weiß heraus.
Zayn holte einmal tief Luft und öffnete die Tür.
Mit einem lauten Knall flog sie hinter ihm zu.
Fassungslos starrte ich auf die weiße Tür.
Ich hatte es versaut, niemals hätte ich Zayn in seinem Büro so zurück lassen dürfen.
So schnell würde er es mir nicht verzeihen, doch auch das er mich hier mit Matt sah verschlimmerte die Situation.
Die Türklinke wurde von außen wieder herunter gedrückt.
Erwartungsvoll ging ich einen Schritt zurück und schaute gespannt auf die Tür, welche sich langsam öffnete.
Doch zu meiner Enttäuschung war es nur Matt der herein kam. ,,Ach hier steckst du. Ich hab mich schon gefragt wo du bleibst. Gefällt dir der Film nicht?", Matt schaute mich traurig an. ,,Nein nein alles gut. Ich musste nur auf Toilette.", log ich ihn an und gab ihm einen schnellen Kuss.
Wir gingen zurück in den Kinosaal. Während Matt jedoch in aller Ruhe den Film sah, konnte ich meinen Blick nicht von Zayn lassen. Dort saß er, zum Greifen nah. Doch sein Arm lag nicht um mich, sondern um diesen anderen Typ, der doch nur eine Fick-Beziehung war. Oder doch nicht? Wieder steckte er diesem anderen Mann die Zunge in den Hals.
Wieso durfte ich ihn nicht so küssen?
Also war er doch mehr als nur eine Fick-Beziehung.

Erst als Matt mir einen Kuss auf die Wange gab, konnte ich meinen Blick von Zayn abwenden.
„Ist wirklich alles okay bei dir?", seine Stimme klang besorgt. Mit der Hand strich er zart meine Gesichtshälfte entlang. Seine Augen funkelten mich traurig an.
Er tat mir leid, wie er so da saß und sich um mich sorgte. Und ich dachte nur an Zayn, der sich niemals sorgen um mich machen würde. Ich war so unfair zu Matt.
Es war eindeutig mal wieder an der Zeit sich mit Louis zu treffen.
Zwar müsste ich ihm dann alles erzählen, auch wie ich mein Geld verdiente, doch hielt ich die ganze Situation einfach nicht mehr aus.

Schnell versuchte ich ihn anzulächeln, doch Matt erkannte, dass es nur gespielt war.
Enttäuscht schüttelte er seinen Kopf und ich wandte meinen Blick von ihm ab.
Ich konnte ihn nicht so sehen.
„Wenn dir der Film schon nicht gefallen hat, können wir dann trotzdem noch was trinken gehen?", langsam hob ich wieder meinen Kopf und ich sah wie bei ihm die Hoffnung aufblitzte.
Schnell nickte ich, um ihn nicht vollends vor den Kopf zu stoßen. ,,Ich glaube, ich könnte einen Drink vertragen. Oder vielleicht sogar zwei", lachte ich ihn an und schnell fügte ich mit einem Blick zur Leinwand hinzu:,, Aber den Film darfst du auch erst zu Ende gucken"

Nach gefühlten 20 Stunden war die Tortur endlich vorbei. Ich hatte zwar die letzte Stunde auf die Leinwand geguckt, jedoch nichts vom Film mitbekommen. Wir blieben sitzen bis der Saal fast leer war. Auch Zayn und sein Begleiter nutzten diese Taktik um ohne Gedränge in die Vorhalle zu gelangen. Da die meisten Leute direkt nach draußen gingen um zu fahren, waren nur noch wenige Menschen im Kino. Zu meinem Bedauern unterhielten sich Henry und Matt noch und ich studierte zum zehnten Mal die Angebotstafel, um mich am Gespräch nicht beteiligen zu müssen. ,,Klar wir würden gerne mitkommen, wenn euch das nichts ausmacht", hörte ich Henry nur sagen und sofort klingelten bei mir alle Alarmglocken. Ich drehte mich unauffällig zu den anderen Drei um, so als wäre ich endlich fertig mit lesen. ,,Matt wollen wir endlich los?", drängelte ich ihn.
,,Die beiden würden gerne mitkommen. Ist das in Ordnung?", Matt schaute mich mit einer Unschuld an, für die ich ihn gerade hasste. Natürlich hatte er die beiden gefragt, denn was sprach schon dagegen mit Freunden was trinken zu gehen? Er wusste ja nicht, dass Zayn und ich keine richtigen Freunde waren. Zustimmend nickte ich. ,,Natürlich. Was würde schon dagegen sprechen?" Ich zwang mir ein Lächeln auf, was mir anscheinend besser gelang als eben, denn diesmal lächelte Matt zurück. Er nahm mich in den Arm und zu viert gingen wir aus dem Kino.
Im Augenwinkel konnte ich sehen, wie auch Henry von Zayn in den Arm genommen wurde und es versetzte mir einen Stich ins Herz.
Doch ich war mit Matt hier und er gab mir so viel Aufmerksamkeit, da sollte ich nicht eifersüchtig werden. Entschlossen mich zu ändern steckte ich meine Hand hinten in seine Hosentasche, wie es Paare halt so machten. Matt schien mein verändertes Verhalten aufzufallen, blickte zu mir runter und drückte mir ein Kuss ins Haar. Ich fing an das Ganze zu genießen und zog ihn noch ein Stück näher an mich. Ich merkte, wie Zayn zu uns rüber schaute. Ein netter Nebeneffekt. Vielleicht schaffte ich es so ihm eine Reaktion zu entlocken.
In der Bar angekommen kuschelte ich mich direkt an Matt's Seite. Henry und Zayn setzten sich uns gegenüber und Zayn legte sofort einen Arm um Henry. Wir bestellten uns jeder ein Bier und einen Kurzen direkt dazu, nur Zayn nicht. Er bestand darauf uns später nach Hause zu fahren. Ich wollte mich jetzt einfach gehen lassen und auf niemanden Rücksicht nehmen. Ich wollte einfach nur Spaß haben.
Nach weiteren fünf Drinks fühlte ich mich ganz schön angeheitert und musste über alles lachen. Henry und Matt schien es ähnlich zu gehen und wir drei amüsierten uns herrlich. Nur Zayn saß so ernst wie immer bei uns.
Matt strich mir mit seiner Hand immer wieder über den Oberschenkel. Immer auffälliger wanderte seine Hand in meinen Schritt. Währenddessen fing er an meinen Hals zu küssen. Meine Hemmschwelle hatte ich unter den Tisch getrunken, weshalb es mir nichts ausmachte, dass Matt mich gerade in aller Öffentlichkeit verführte.
Ich konnte sehen, wie Zayn sich versteifte und Zärtlichkeiten von Henry abblockte.
Grinsend über meinen geglaubten Triumph drehte ich mich zu Matt und gab ihm einen sehr innigen Kuss. Er erwiderte den Kuss und fing an mit seiner Zunge, erst vorsichtig und dann ziemlich wild, meinen Mund zu erforschen. Ich stieß ihn nicht weg, denn ich wollte Spaß haben und nicht prüde sein. Völlig außer Atem schaute er mir in die Augen. ,,Wollen wir den Spaß bei dir zuhause fortsetzen?", fragte er und man konnte die Gier in seinen Augen sehen. Wollte er etwa wirklich mit zu mir wegen Sex?
Ich hatte doch noch nie mit einem anderen Mann als Zayn geschlafen.
Ich wusste doch gar nicht wie das geht, wenn man niemanden hatte der einem das so klar zeigte.
Ich blickte auf den Tisch, der voll mit leeren Gläsern war. Ich konnte keinen Rückzieher machen, dafür war ich zu weit gegangen. Ich erblickte ein halb volles Bierglas und kippte es in einem Zug runter. ,,Hey, das war mein Bier.", hörte ich Henry lachen. ,,Der hat einfach mein Bier getrunken.", sagte er an Zayn gewandt, welcher nur erwiderte:,,Ist vielleicht auch besser so. Du verträgst eh nichts mehr." Er stand auf. ,,Wir fahren jetzt" Es war keine Frage, dennoch standen wir alle auf und zogen uns unsere Jacken an. Im Auto hörte Matt nicht auf mich zu befummeln, egal was ich machte. Ohne etwas zu sagen hielt Zayn vor meinem Wohnkomplex. Matt lehnte sich zwischen Fahrer- und Beifahrersitz nach vorne und sagte leicht lallend:,, Das müssen wir unbedingt mal wiederholen." Lachend stiegen er und Henry aus um sich zu verabschieden. Zayn und ich blieben im Auto zurück und ich spürte seinen Blick im Rückspiegel.
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Ziamswonderworld❤️

Callboy- I'm your DaddyWhere stories live. Discover now