Entlassung

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Danach kam der Arzt um mich zu untersuchen und ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Denn mein Doc schickte meine Familie nach draußen um mit mir alleine zu sein. 

"Beweg doch mal deinen große Zehe Leonie.", weiste mich mein Arzt an und ich versuchte ihn zu bewegen. 

"Bewegt er sich?", fragte ich und runzelte meine Stirn. 

"Nein, leider nicht! Spürst du denn überhaupt deine Beine?", kam die Gegenfrage von ihm. 

"Ja, aber ich weiß dass ich meine Beine nicht mehr bewegen kann!", sagte ich und der Arzt nickte. 

"Es sieht so aus! Durch den Sturz wurde dein Rücken und somit die ganzen Nerven und das Rückenmarkt verletzt! Wir könnte zwar alles wieder durch die Operation wiederherstellen, aber es ist genau das eingetreten was ich vermuten hatte. Du spürst zwar deine Beine, aber die Verbindung zwischen Gehirn und Beine funktioniert einfach noch nicht!", erklärte mir der Arzt und meine Welt brach für mich zusammen. 

Ich drehte meinen Kopf in die andere Richtigung und somit weg von meinem Arzt. Er verstand und ging nach draußen, kaum das er draußen war kam Mats wieder zurück. 

"Musst du nicht bei Kloppo sein?", fragte ich leise und versuchte meine Tränen zurück zu halten. 

"Nein, er hat mich freigestellt!", antwortete mir Mats. 

"Bitte geh!", flüsterte ich leise. 

"Nein! Jonas und unsere Eltern sind nach Hause gefahren. Außerdem haben wir uns ausgemacht das wir dich nicht mehr alleine lassen! Darum wollte ich dich fragen, ob du vielleicht zu mir ziehen willst? Ich hätte dich einfach gerne um mich, seit Cathy ausgezogen ist, ist es so leise und leer bei mir! Und vielleicht tut es dir gut von München wegzukommen und Abstand zu ihm zu gewinnen.", fragte mich Mats und strich mir sanft über den Rücken. 

"Von mir aus! Ist es dir auch nicht zu anstrengend deine behinderte Schwester zu pflegen?", fragte ich gehässig und drehte meinen Kopf in seine Richtigung. 

"Teddiybär was meinst du damit?", fragte Mats und strich mir sanft über meine Wange. 

"Ich kann verdammt nochmal nie wieder gehen!", schluchzte ich und Mats nahm mich sofort wieder liebevoll in den Arm. 

In seinen Armen fühlte ich mich schon immer geborgen und beschützt. Ich klammerte mich hilfesuchend an seinem Pulli fest und heulte ihm die Schulter voll. Mats hielt ich einfach fest und wiegte mich sanft hin und her. Die Krankenschwester kam in mein Zimmer und als sie sah, dass es nicht gerade sehr bequem ist für Mats mich so zu halten, fragte sie ob ich auf seinem Schoß will und al sich nickte half sie mit und kurz darauf könnte ich mich ganz eng an Mats kuscheln. 

"Aber wenn du deine Beine spürst kann man doch etwas dagegen machen?", fragte Mats sanft und ich nickte. 

"Ja dann kann man Herr Hummels!", sagte mein Arzt und kam rein. 

"Und was?", fragte mein großer Bruder weiter. 

"Leonie spürt ihre Beine, was sehr gut ist, nur die Verbindung zwischen Gehirn und Beine klappt nicht! Man könnte sagen, die Verbindung schläft und leitete keine Befehle weiter. Diese Verbindung müssen wir jetzt aufwecken und da hilft eine mehrwöchige Reha sehr gut! Wenn dann Ihre Schwester auch noch mitarbeitet, hat Leonie die allerbesten Aussichten wieder gehen zu können. Nur das kann einfach eine Weile dauern!", erklärte der Arzt und Mats sah mich dann direkt an. 

"Du wirst doch mitarbeiten?", fragte mich Mats und ich nickte bloß teilnahmslos mit dem Kopf. 

Nach zwei Wochen wurde ich entlassen und Mats nahm mich mit zu sich an Hause. Er hat sein Haus rollstuhlfreundlich umbauen lassen, was hieß dass er einen Rollstuhllift an der Treppe anbringen hat lassen und einige Griffe im Badezimmer. Ich fuhr in mein Zimmer und dort legte ich mich sofort in mein riesiges Bett und zog meine Knie mit Hilfe meiner Hände an. So zusammen gerollt fand mich Mats und er legte sich still hinter mich. Er kuschelte sich an meinen Rücken, schlang seine Arme um mich und zog mich eng an mich. 

"Du gibst doch nicht auf oder?", fragte Mats und ich hörte Angst in seiner Stimme. 


Zuerst kämpfen lernen & die Liebe kommt von alleine! (MR FF) AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt