Die Welt stürzt ein, für jeden!

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Lizi

Wenn ich zurückblicke, sehe ich so viel. Es ist seltsam das ich wirklich erst sechzehn sein soll, denn es ist genug für ein ganzes Leben geschehen.
Alles rauscht an mir vorbei, in einer seltsamen Geschwindigkeit, schnell und dennoch erkenne ich alles.
Der schöne Garten eine Herrenhauses in Ogmore, die Frau die mit mir auf der Picknickdeke sitzt und der Mann der mich lachend in seinen Armen hält. Ein perfektes Leben, ein Leben an das ich mich nicht mehr richtig erinnere. Ich weis kaum wie mein leiblicher Vater aussah, aber jetzt in diesem Moment weiß ich, dass er mich sehr geliebt hat. Und auch meine Mutter war einmal eine warme und hübsche Frau. Aber irgendwie ist alles in einen Abgrund gerutscht. 
Und ich höre deutlich ihre Schreie in der Nacht, in der wir für immer voneinander getrennt werden.
Der Moment der mein Schicksal besiegelt hat, ein Auror der mich meiner Oma übergibt und mich in der kälte ihres Hauses zurücklässt.
Verschwunden ist der schöne und sonnendurchflutete Garten meines Elternhauses und nun ist da der von hohen Hecken umgebene Garten von Oma, er ist irgendwie kühl und hat etwas von einem Gefängnis.
Ich sehe mich als Kind, in Omas Haus, es ist schrecklich einsam, sie zieht mich durch die Gegend.
Meine Kindesbeine können nicht mit ihren Schritten mithalten, ich falle.
Und so verläuft mein Leben immer wieder falle ich.
Ich treffe Daphne und es geht mir besser. Ich habe eine Familie, ihre Eltern holen mich in jeden Ferien zu sich und ihre Mutter küsst meine Wangen zum Abschied. Daphnes kleine Schwester läuft an meiner Hand durch die Winkelgasse. Alles ist für einen Moment gut.

Trotzdem falle ich im,er wieder hin. Und jeder Sturz tut weh, aber immer wieder steht Draco vor mir.

Im Rückblick war er immer da, ich hab ihn nur nie gesehen.
Egal wie fies ich zu ihm war oder er zu mir, eigentlich stand er immer vor mir. Und immer wenn ich etwas brauchte hat er mir geholfen. Ein Stift oder Papier, ich brauchte nur zu fragen. Eigentlich war unser ganzer Zank immer nur Spaß, niemals ernst gemeint.
Alles ist auf einmal klar.
Nur eins nicht.
Wann genau habe ich beschlossen meinen geschundenen Körper zu dezimieren, durch Hunger und Schnitte?
Es muss mich langsam ergriffen haben und irgendwann ist einfach zu weit gewesen, da gab es kein zurück mehr.
Komisch, wie schnell einem das eigene Leben entgleitet, oder?

Immer habe ich versucht alles im Griff zu haben, ich war immer kühl und distanziert, außer zu denen die mir wirklich etwas bedeuten. Für Nata, Daphne und Astoria war ich immer da.
Aber hab ich ihnen gesagt wenn was mit mir nicht gestimmt hat?
Nein, ich glaube nicht.
Das hätte meine perfekte Fassade zerstört.

Wer wohl auf meine Beerdigung kommen wird?
Ob mich irgendjemand in der Schule vermissen wird? 
Wird Dumbledore eine Rede halten, wie bei Ceddrics Tod?

Sanpe

Wer denkt Lehrer zu sein ist ein toller Job, der ist auf jeden Fall nicht Lehrer.
Es könnte ein schöner ruhiger Abend in meinem Büro sein, wenn nicht aufeinemal Minerver an meine Tür klopfen würde.
Sie ist kreidebleich und irgendwie hab ich das gefühl das was im Busch ist.
hat Draco Dumbledore schon erledeigt? Unwahrscheinlich.
"Was ist los?", frage ich sie.
"Severus, eine ihrer Schülerrinen hat versucht sich umzubringen.", sagt sie erschöpft und bevor ich die frage stelle weiß ich schon die Antwort, trotzdem frage ich.
"Wer?"
"Elizabeth McTaylor."
Großer Gott, das ist ein Schock. Sicher es ging ihr nicht gut, aber man rechnet nie mit sowas.

"Wo ist sie?", frage ich hastig weiter.
"Bei Poppy, sie hat sie so weit wieder, trotzdem ihre Eltern müssen kommen und sie muss ins Krankenhaus, denke ich. Mr Malfoy hat sie gefunden und mit Mr Zabini her gebracht.", erklärt Professor McGonnagoll weiter.
Ich verlasse von ihr gefolgt mein Büro, im gehen schicke ich meinen Patronus zu ihren Eltern.

Die Beiden tun mir leid, erst soll ihr Tochter Todesserin werden und dann das Drama im Sommer. John hatte mir immer mal gesagt wie es dem Mädchen geht und das ihr Zustand wirklich ernst war, es war schon seltsam das so etwas scheinbar in der Menge untergeht.
Der Krankenflügel ist ungewöhnlich voll, Dubledore, Poppy, Draco und Blaise haben beide Blut an ihren weißen Hemden kleben.

Daphne und Astoria sitzen in einer Ecke, beide am weinen.

Ja so ruhig kann ein Abend anfangen und so enden.
Elizabeth liegt da, die Augen zu, blutige Handgelenke, das Gesicht voller Blut und die Haare verklebt. Scheiße!

Bald kommen John und Amanda und ich weiß nicht im geringsten wie ich das erklären soll.

Blaise

Dieser Abend bekommt sicher den Preis für den beschissensten Abend in der Geschichte der Menschheit oder zumindest in unserer Geschichte.
Ich hatte mit Daphne Hausaufgaben gemach und irgendwann war Draco kurz vorbeigerauscht, der war im Moment eh wirklich schräg drauf.
Irgendwann hören wir ihn nach Hilfe rufen, wie das nun mal so ist, keiner steht auf. Wäre wohl zu viel arbeit.
Naja aber ich steh auf, immerhin ist er mein bester Freund und ich hab das blöde Gefühl das was mit Lizi los ist.
Daph scheint es genauso zu gehen, denn sie folgt mir. Im Badezimmer der Mädchen trift mich bald der Schlage.
Die dunkelgrünen Fließen die den Boden bedenken sind von einer roten Flüssigkeit überschwämt, Blut.
Draco kniet in mitten dieser Sauerei, er drückt weiße Handtücher auf die Unterarme von Elizabeth. Sie liegt zusammengebrochen da, ihre Augen sind geschlossen. Ein Messer liegt im Waschbecken.
Hintermier höre ich Daph schreien, sie fällt auf die Knie, aber ich kann ihr gerade nicht Helfen, erstmal muss Lizi hier weg.

Ich nehme einige Haargummis aus einem kleinen Körbchen am Waschbecken, ich knie mich zu Draco und er drück die sich verfärbenden Tücher auf die Schnitte und ich sichere sie mit den Haargummis.
"Sie muss hier weg!", stellt Draco zu recht fest, aber auf ihrem Linken Unterarm ist ein Problem eintattoowiert. Also nehme ich meinen Zauberstab tippe es an und verstecke es fürs erste vor den Augen derer die das besser nicht sehen sollten. "Das muss niemand sehen.", sage ich leise und habe recht.
Schnell helfe ich Draco Lizi hoch zu heben, ohne noch mehr an ihr zu verletzen als sowieso schon.
Wir bringen sie in den Krankenflügel und auf einmal merke ich, wie kaputt unser Leben ist.

Draco und ich waren immer die Helden unseres Hauses oder zumindest dachten wir das und jetzt? Irgendwann hat sich alles verändert, wir hatte unsere Mädchen und dann auf einmal sind da Frauen die man nicht nach einer Woche los werden will und dann ist alles auf einmal kompliziert.

Irgendwann sind Daphs und Astorias Eltern da. Und sie sind kreidebleich.
Mrs Greengeras fällt sofort auf ihre Knie und weint.
"Mein Mädchen! Mein Mädchen! WARUM?!"
Sie ist verzweifelt.
Sie schafft es nicht mal mehr zu Lizis Bett.
Ihr Mann geht zu Lizi und beginnt dann zu weinen.
Daphne ist aber ein taphres Mädchen, sie hilft ihrer Mum auf und zu Lizi. Astoria steht nur da, wahrscheinlich kann sie das nicht alles aufnehmen.
"Sie muss in ein Krankenhaus.", meldet sich aufeinmal Madam Pomfrey zu wort.
"Ins Mercy West in London bitte.", sagt Lizis Vater ohne vom Gesicht seiner Tochter auf zu sehen. "Die kennen Lizi schon"
Er streicht immer wieder durch ihre Haare.

Amanda.

Alles ist auf einmal weg, ich merke nichts mehr. Nur das mein Mädchen nicht mehr da ist. Sie lebt noch, aber die Betonung liegt wohl auf noch und der Schock sitzt tief.
Mein armes, kleines Mädchen.
Warum?
Ich merke nichts mehr, nur das mich irgendwann John wegführ, weil Lizi ins Krankenhaus muss.

Und nun sitze ich wieder hier. Meine Tochter liegt still, wird beatmet und hat Bluttransfusionen bekommen.

SO ziemlich jeder Arzt und jede Schwester heute Nacht sieht mich schräg an, denn wir sind zum zweiten Mal in einem halben Jahr mir unserer Tochter hier. John kommt wieder mit einem Kaffee für mich.
Aber ich kann nichts trinken, nicht jetzt.

Ich kann nur da sitzen und die blasse Wange meiner Tochter streicheln und warten.
ich warte und ich hoffe das sie wieder wach wird.

Dr Maze, den ich ja inzwischen gut kenne, sagt das sie einen Schock vom Blutverlust hat und es eine Weihel dauern kann bis sie sich wieder erholt.
Ich hoffe nur das sie sich wieder erholt.
Ihre Schwestern sind zu Hause, sie sollen ein paar Tage da bleiben hat Dumbledore gesagt, genau wie Draco zu Hause ist, um zu Lizi zu können, wenigstens für eine Woche.
Sie wird nicht mehr zurück gehen. 
Das lasse ich nicht zu.



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