Der Anfang vom Ende

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"You and me, is all that matters, for me and you."
~Game of Thrones

Draco

Am nächsten Morgen bestätigte sich meine Vermutung, es könnte etwas schief gelaufen sein.
Ich stand auf und zog Tshirt und Jeans an, die Prüfungen waren vorbei und es war Wochenende. Blaise beobachtete mich komisch und da mich das nervte wartete ich nicht auf die Frage, welche ihm sichtlich auf der Zunge brannte.
"Ich war mit Lizi auf dem Astronomiturm und wir hatten sex. Zufrieden?"
Blaise grinst und beginnt zu lachen. Dieser Trottel.
"Und wie wars? Ist unsere dünne Prinzessin gut im Bett?"
Die Frage regt mich ja schon wieder auf, da sie Lizi gegenüber respektlos ist, wobei ich sie nur loben kann, aber ich habe auch keinen Vergleich.
"Es war sehr schön, ich hoffe das reicht dir als Auskunft.", sage ich kühl und Blaise lacht wieder.
"Fürs erste bist du raus Kumpel und Respekt das du deine Freundin auf dem Astronomiturm genagelt hast. Sollten wir das nicht Pansy erzählen?" Er grinst breit und auch ich muss heftig lachen. Das Gesicht der alten Schabracke wäre sicher Gold wert.

Am Frühstückstisch ist Elizabeth entweder noch nicht da oder schon weg, da es relativ spät ist.
Plötzlich landet meine Eule vor mir, mit einem Tagespropheten und einem Brief von meiner Mutter.
Oh nein, also ist irgendwie was schief gelaufen.
Ich reiße den Umschlag auf und falte den Brief auseinander.

Lieber Draco,
Ich hoffe es geht dir gut. Dein Vater musste gestern mit einigen "Freunden" etwas im Ministerium erledigen.
Er ist verhaftet worden...
Es tut mir so leid, ich hoffe der Brief erreicht dich vor der Zeitungsmeldung.
Ich weis nicht was ich tun soll, Pass bitte auf dich auf, bis du wieder zu Hause bist!!!
Des weiteren soll ich dich bitten auch ein Auge auf Elizabeth McTaylor zu halten, nur zu Sicherheit, es wird viel gemeines in den Zeitungen stehen.
Du kannst sie aber falls nötig beruhigen Amanda und John geht es gut.
Ich liebe dich
Deine Mum

Der Brief war teilweise kaum zu lesen, da Mum beim schreiben geweint hat.
Ich hatte es gestern im Gefühl, das etwas schief laufen würde und es war genau so gekommen.
Jetzt sah ich auf die Zeitung.
Lucius Malfoy, Gönner des Ministeriums, verhaftet und als Todesser identifiziert

Er dessen Name nicht genannt werden darf ist zurück

Dumbledore und Potter rehabilitiert

Wie sicher sind unsere Kinder, wenn die von Verbrechern unter ihnen sind
Gewalttätige Marry McTaylor hat eine Tochter in Hogwarts!

Das sind die Schlagzeilen des Tages, eine schlimmer wie die andere. Sie ziehen jeden in den Dreck und ich sehe was meine Mutter meinte, wegen Lizi. Viele Leute in der Halle starren mich an.
"Theodor hast du Lizi gesehen?", frage ich Nott hastig. Er sieht von seiner Zeitung auf und zu mir. "Sie wollte zum See spazieren gehen."
Ich springe auf und laufe hinunter zum See, es ist eigentlich ein schöner Tag, die Sonne scheint und der See glitzert im Licht. Der Riesenkrake lässt sich gemütlich treiben und viel Schüler sitzen bereits am See.
Nach dem ich eine Weile such finde ich Lizi, unter einem Baum am Ufer, ganz allein.
Als ich näher komme sieht sie mich an und ihre Augen sehen so aus als hätte sie geweint.
Ich setzte mich zu ihr in Gras und ziehe sie an mich.
"Draco, dein Vater, dass tut mir so leid.", flüstert sie und ich drücke sie nur an mich. Meine Mum tut mir leid, mein Vater ist wahrscheinlich selbst schuld.
"Meine Mum hat mir geschrieben, euren Eltern geht es gut und du solltest nicht so viel auf die Zeitungen geben." Sage ich ihr, den sie ist die, die mir leid tut.
"Ja, ich hab es schon gelesen. Der Artikel über meine Mutter, Spekulationen darüber was ein Mensch ich wohl bin und ob sie mich unter Kontrolle hat."
Sie lacht bitter und Tränen laufen über ihre Wangen. Ich wische sie vorsichtig mit dem Ärmel meines Umhangs weg und küsse ihre Wange.
"Es wird alles wieder gut." Versuche ich sie zu beruhigen, obwohl sie inzwischen wieder ganz ruhig da sitzt, manchmal wirkt sie versteinert. Als ob sie ganz weit weg ist, obwohl sie gleich neben mir sitzt.

Ich verschränke meine Finger mit ihren, eine weile starre ich auf ihren grünen Nagellack, die Farbe unseres Wappens, ich vergrabe mein Gesicht in ihrem schwarzen Haar und atme ihren Duft ein. Wie der Frühling, wie Rosen und irgendwie eine Note von Geheimnissen.

Was wird jetzt auf uns zu kommen?", fragt sie und ihre Stimme ist ruhig und glatt, wie eis. Ich atme tief ein und denke nach. 
Was jetzt?
War es nicht immer mein Wunsch zu werden wie mein Vater?
War ich nicht immer davon überzeugt das Lizi auch so denken sollte?
Und jetzt?
"Ich glaube wir beide werden bald eine etwas eingeschränkte Auswahl an Möglichkeiten haben, aber wir bleiben zusammen, wir entscheiden uns dafür zu leben un dann kommen wir irgendwie durch."

Ich kann mich nur noch darauf konzentrieren, dass wir irgendwie überleben.
"Du und Ich, ist das einzige, was für mich und dich zählt!", versichere ich mit fester Stimme.

Lizi

Ich sehe in Dracos Augen und ich sehe das er mich wirklich liebt.
Warum?
Er hätte immer jede haben können, trotzdem hat er mich genommen, obwohl ich gemein, schwierig und krank bin. Immer wieder sitzt er bei mir und rettet damit mein erbärmliches Leben, den Funken der noch in diesem abgemagerten Körper wohnt.
Diese Welt ist komisch und sie ist grausam.
Ich liebe ihn und trotzdem kann ich ihm nie alles erzählen.

Ich habe ihn letzte Nacht geliebt, so sehr geliebt und in einer Ecke meines Kopfes so sehr gehasst, dafür das er mich berührt hat.

Und ich hasse ihn jetzt gerade dafür das ich mich seinetwegen nie für den Tod entscheiden darf, sondern im Zweifelsfall für ewige Gefolgschaft.


Zwei Wochen später, im Zug auf dem Weg nach London.

Ich sitze Neben Deaco, wir teilen uns ein Abteil mit Theodor Nott, Blaise Zabinian, Daphne und Astoria. Dracos Gorillas sind gerade bei Pansy und ihren Freunden, da passen sie auch gut hin.
Ich habe die letzten Tage schlecht geschlafen, so das ich jetzt den Kopf an Draco lehne, der Täglich mit seiner Mutter schreiben muss.
Ich schlafe ein, es sind noch zwei Stunden oder länger, bis London.

In meinem Traum ist es ganz leise, für einen Moment zu mindest.
"Sie schläft wie ein Engel.",sagt die verträumte Stimme eines Mannes, er klingt sanft und freundlich und ich glaube ihn zu kennen.
"Ihr darf nie etwas geschehen und wenn ich die ganze Welt in Flammen setzen muss, damit sie in Sicherheit ist.", sagt die Stimme einer Frau, sie klingt leidenschaftlich, aber auch streng.

Dann verändert sich mein Traum, in entsetzliches Knallen und Schreien, ich bekomme Angst.
"Marry, nimm Lizi und renn!", höre ich den gleichen Mann schreien, immer und immer wieder. Und ich werfe mich im Schlaf hin und her. Ich höre meine Mutter schreien, vor angst.

Dann schüttelt mich jemand heftig und meine Augen öffnen sich, Daphne kniet vor mir und Draco hält mich.
"Was ist los?", frage ich total perplex.
"Du hattest einen Alptraum, Lizi. Und wir sind gleich da und müssen uns Umziehen.", sagt Daphne besorgt. Also ziehen wir uns alle um.
Als ich auf den Bahnsteig trete habe ich Jeans und Tshirt an. Sehe also ganz gewöhnlich aus. 
Draco starrt mir irgendwie auf den nicht vorhandenen Hintern, was auch lustig ist.

Am Bahnhof wartet unser Vater auf uns um uns abzuholen, er umarmt uns alle drei und küsst unsere Wangen, man merkt das etwas nicht ist wie früher.
"Es tut so gut meine Mädchen wieder zu haben!", sagt er strahlend und ich muss ich auch anlächeln, allein dafür das diese Bemerkung mich beinhaltet.
Dann sieht er Draco an. "Meine frau ist bei deiner Mum, es geht ihr nicht so gut, ich soll dich mitnehmen, sie ist gerade bei uns."

Draco nicht und dabei nimmt er meine Hand und hält sie Fest. Mit zwei vollen Gepäckkarren verlassen wir den Bahnhof und gehen zum Auto, es dauert eine Weile, bis alles verstaut ist und ich mit meinen Schwestern auf der Rückbank des Autos sitze, Draco darf vorne bei unserem Vater sitzen.
Wir fahren etwas über eine Stunde, zu dem kleine Dorf Long Clawson, was aussieht wie immer.

Endlich zu Hause fällt unsere Mutter jedem dreimal um den Hals.

"Und meine kleine Lizi, so dünn bist du. Hast du nicht genug zu essen bekommen! Ach meine Süße!", sie drückt mich und küsst meine Wangen und über ihre Schulter sehe ich wie Mrs Malfoy ihren Sohn umarmt und küsst, sie sieht schrecklich traurig aus.
Zwei Stunden später verlässt sie mit Draco das Haus.

Er küsst mich zum Abschied und ich weis das unsere Eltern das kritisch beobachten.
"Wir sehen uns bald.", verspricht er zum Abschied und ich nicke.

Er wird recht behalten.


Slytherin HeartsWhere stories live. Discover now