New summer

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Draco

Ich hab keine Ahnung ob sich das jemand vorstellen kann, aber Lizis Zusammenbruch hatte mich mitgenommen. Es ist seltsam, wenn ich daran denke, das wir uns immer gegenseitig fertig gemacht haben und jetzt hängen wir aneinander.
Ich glaube sowas muss man einfach erlebt haben.
Die letzten zwei Wochen habe ich sie nach Möglichkeit jeden Tag im Krankenhaus besucht.
Es ging ihr deutlich besser, die Muggel haben ihr echt helfen können. Trotzdem zu wissen, dass sie krank ist macht meine Aufgabe noch schwieriger. Wie soll ich das schaffen und auf sie acht geben.
Ich hab Mum und meine Tante gestern reden hören, Bella will Lizi nochmal mit nehmen, in ein paar Wochen. Wie soll das gehen, wenn sie so zerbrechlich ist?

Ich glaube nicht, das sie gehungert hat, weil die Schule Sie geschafft hat oder auf jeden Fall nicht nur. Ich glaube das liegt alles an zwei Dingen, einer verkorksten Kindheit und einem Faktor x, den sie mir nicht sagen will.
Warum sind Menschen manchmal so? Verschweigen bis zum Ende wichtige Dinge?
Manchmal glaube ich, dass mich das alle auch noch verrückt machen wird.
Dann muss ich zu Lizis Psychiaterin und die braucht wahrscheinlich danach selbst einen Psychiater.

Verrückt alles, die gesamte Welt.

Lizi

Morgen kann ich endlich wieder nach Hause. Ich kann keine weißen Wände mehr sehen und auch keine Nadeln mehr. Und vielleicht ist Mum dann wieder ruhiger. Es hat einige Tage gedauert, bis ich sie davon überzeugt habe, das sie nicht mit im Krankenhaus schlafen muss.

Es ist 20:00 und Zeit für meine Medikamente.
Eine Vitamintabletten, eine für die Blutgerinnung und eine Anti-Depressiva.
Toll ich werfe dem von der Großmutter missachteten und von Fremden vergewaltigten Mädchen Pillen entgegen.
Echt ein super Einfall, wo bei meine Therapeutin ja nichts von all dem weis, dich macht nur ihr Pflichtprogramm.
Jeden Tag fragt sie, "Und wie geht es dir heute?", und ich Lüge jeden Tag, dass es mir gut geht.
Sie ist leicht zu täuschen, nicht aber Draco, der mich jeden Tag besucht. Wir reden über seinen Auftrag, aber in seine Augen lese ich, dass ich es nicht mehr ewig verheimlichen kann.
Scheiße... Wie soll ich ihm alles erklären?
Wenn ich vor dieser Frage stehe will ich immer aus dem Fenster springen, aber das kann ich Mum und Dad nicht antun.

Und meinen Schwestern....
Astoria, die immer so listig ist und ein bisschen schlampig, sie leidet im Moment am meisten, denn immerhin ist sie doch die jüngste.
Daphne weis, dass sie stark sein muss und sie versteht was los ist, in unserer Familie. Ich bin so dankbar sie zu haben.
Alle beide.

Ich schließe die Augen, die Medikamente machen müde.
Das ist der Vorteil wenn man sich die Psychodrogen reinziehen darf, man muss nicht mehr ewig wach liegen und hoffen das irgendwann alles wieder gut wird.

Leider träume ich immer noch, wenn ich schlafe und das ist das Verhältnis meines kotz erbärmlichen Lebens.
Die Dinge die nie jemand erfahren soll, die lassen mich nicht in Ruhe.
Die Männer die mich gefickt haben, bis ich nur noch sterben wollte, die sind immer noch direkt hinter mir, in meinen Träumen.
Die Strafe, die mir widerfahren ist, um mich daran zu erinnern, das ich nichts wert bin und nie etwas wert sein werde.
Das fremde Eindringen in mich, ohne mich zu fragen, die Wehrlosigkeit, all das bleibt mir so immer erhalten.

Ich wache auf und es ist als sei ich nie eingeschlafen.
Ich bin wach, hell wach, schon wieder stehen Medikamente für mich bereit und mein Frühstück, was ich wohl oder übel essen muss.

Es ist 7:30 in der Früh, aber ich muss bald aufstehen und glücklich sein, damit ich wieder nach hausen kann.
Ich esse ganz brav mein Brot mit Käse, aber es widert mich an das ich essen muss.
Aber ich tue es und bald kommt ein Krankenschwester.
"Wie geht es dir heute Elizabeth?", fragt das brünette Mädchen freundlich.
"Gut", lüge ich aus reflex und halte ihr bereitwillig die Hand hin um mir die Infusion abnehmen zu lassen und um noch einmal Blut abgenommen zu bekommen.
Vorsichtig zupft sie mir den Sauerstoffschlauch aus dem Gesicht und ich kann mich endlich wieder frei bewegen.

Es ist komisch zu laufen, wenn man zwei Wochen nur gelegen hat, trotzdem will ich zum Büro der Psychologin lieber laufen, statt im Rollstuhl zu sitzen.

Die Ärtztin ist wirklich nett, leider hat sie aber echt keine Ahnung von meinen Problemen, die gute Dr. Grey.
"Und Lizi, wie geht es dir heute?"
"Hervorragend und ihnen?", gebe ich zurück und lächle sie freundlich an.
"Mir geht es gut, aber heute geht es nochmal drum, was wir tun können das es dir immer gut geht.", antwortet sie zuckersüß.
Was soll ich ihr sagen? Sie soll Lord Voldemort töten? Oder mir nen paar Erinnerungen entfernen?
Nein, das geht niocht.
"Mir geht's gut, ich will nur wieder nach Hause, ich hatte halt ein paar etwas komplizierte Monate.", sage ich und sie glaubt es.
"In Ordnung Lizi, aber du kann st dich immer bei mir melden, wenn du mich brauchst und ich werde gleich noch mit deinen Eltern reden."

Damit bin ich soweit entlassen und kann meine Sachen packen, jetzt muss ich nur noch warten bis sie mit Mum und Dad fertig ist.


John


Die Muggelfrau, die sich uns als Dr. Grey vorgestellt hat, scheint zwar eine patente Frau zu sein, trotzdem bezweifle ich, dass sie die Probleme unserer Tochter überhaupt begreifen kann.

Aber sie hat es verdammt gut drauf, meiner Frau erst richtig Angst zu machen, als ob das was zu Hause abgeht nicht schon reichen würde.

Ich hab den Abend nicht richtig ausgepasst, ich bin einfach nach oben gegangen und bin davon ausgegangen, dass meine 16 jährige Tochter das alleine pacht. Hat sie ja auch, trotzdem hätte ich bei ihr bleiben sollen.

"Lizi scheint ein wirklich sehr kluges und vernünftiges Mädchen zu sein und ich bin mir sicher, dass sie bei ihnen ein gutes zu Hause hat, aber eventuell sollte sie länger in professioneller Behandlung bleiben.", begann die Frau und sofort, war bei Amanda schon wieder alles vorbei und sie weinte.
Na toll.
"Wir werden mir Lizi zusammen darüber reden.",greife ich ein, damit meine Frau nicht ganz zusammenbricht.
"Ja sicher tun sie das, ich werde ihnen einige Broschüren mitgeben, von Einrichtungen, wo Lizi vielleicht noch zwei Wochen hin könnte, bevor sie wieder zur Schule soll.", sagte Dr.Grey und gab meiner Frau Taschentücher und mir die Broschüren.

Endlich haben wir unser Lizi wieder, sie umarmt uns.

Sie sieht wieder besser aus, offenbar helfen ihr die Medikamente und das essen.
meine Frau hat zu Hause bereits einen Ernährungsplan für sie aufgestellt und fast krankenhausähnliche Zustände erstellt.

Unsere anderen Kinder sind auch nur noch am panik schieben, das alles hat unsere Familie verändert. Jeden einzelnen, auf einmal ist kalr wie wichtig jeder von uns für dieses Ökosystem Familie ist.
Das Lizi, egal wer ihre Eltern sind, ganz zu uns gehört, genau wie Daphne und Astoria.

Daphne

Es war nachmittag, Lizi war endlich wieder zu Hause.

Sie hatte sich etwas hingelegt und bis gerade habe ich noch bei ihr auf dem Bett gelegen.

Es ist scheiße zu wissen, das der ganze Misst noch nicht durchgestanden ist, dass alles gerade erst beginnt.
Ich hab es gewusst, die ganzen letzten Tage, dass sie eine Todesserin ist. Es war mir klar, als Mum meinte ich solle einen Tag mit zu Dad an die Arbeit und Astoria auch wo anders war, dass sie etwas mit Lizi zu erledigen habe.
Wahrscheinlich hätte ich etwas sagen sollen, aber was?
Ich bin mir sicher das Lizi es vorher wusste. Warum hat sie das hingenommen?

Ich betrete die Küche, Mum schneidet Salat, alles was sie kauft ist jetzt 100% Bio und gesund und alles. Sie tut alles, das Lizi wieder auf die Beine kommt und was vielleicht dafür sorgt das es ihr besser geht.

Mums Schultern zucken, als ob sie weint.
"Mum? Warum weinst du?", frage ich leise, ich will Astoria nicht auf den Plan rufen.
"Ach nichts meine Süße", sagt sie und dreht sich zum Waschbecken.
"mum, ich weis es. Ich weis, das Lizi eine von euch geworden ist.", sage ich und die Katzte ist aus dem Sack.
Mum starrt mich aus geröteten Augen an und ich sehe ihren Schrecken.
"Woher?", fragt sie nur.
"Es war einfach klar, nur eine Frage der Zeit. Und ich hab sie gesehen, als sie wieder kam, du weist schon den Tag bevor..."

Ja der Tag, bevor meine Schwester fast gestorben ist.

"Du darfst es niemandem sagen Daphne! Auch nicht deiner Schwester, verstehst du das?!" 

Mum ist auf einmal ganz bestimmt.
Ich nicke und sehe ihr in die Augen.
"Mum ich weis du willst uns nur beschützen, aber ich bin so alt wie Lizi und ich werde sie nicht verraten, aber vielleicht kann ich für sie da sein.", sage ich und Mum lässt das Gemüsemesser fallen und fällt mir um den Hals.
"Meine großen, tapferen Mädchen.", nuschelt sie in meine Haare.

Unsere Familie ist wirklich gestört!


Slytherin HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt