Die Leere danach

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And all your yesterdays have only lighted fools. - MacBeth Sheakesper

Draco

Es war fast halb eins und irgendwie war ich wohl der letzte im Gemeinschaftsraum, in eine Sessel am Feuer gelehnt, hätte ich noch einen Aufsatz fertig geschrieben und meiner Mutter einen Brief beantwortet.

Sie schreibt meiner Meinung nach deutlich zu oft und sollte dringend alles etwas lockerer nehmen, ich werd hier schon nicht ermordet, wobei das so ja auch nicht stimmt.
Lizi McTaylor war letztens scheinbar kurz davor und dieser Moody naja der ist auch ne Gefahr für alle.

Wo Dumbledore wohl immer diese, echt besonderen Spinner her bekommt? Ich mein ja nur, die gut Lizi ist ja echt die harmloseste von denen, ok das am Weihnachtsabend wahr peinlich für uns beide, aber muss sie mich dann gleich angreifen wenn ich nett bin? Und warum kann die nicht genau wie meine Mutter mal chillen und nicht alles so ernst nehmen.

Aber ich bleibe dabei sie geht ja noch, Moody ist gefährlich, der davor wahr ein Werwolf und der davor auch nicht so richtig dicht.
Aber was soll man machen, sie sind immerhin lustig? Nicht so wie Longbottem, aber lustig.
Und Überflieger Potter hat immer was damit zu tun, dieser Angeber!

Tap Tap, platsch, platsch, die ziemlich nasse McTaylor reißt mich in die Wirklichkeit zurück als sie ihren durchweg nassen Umhang vor das Feuer legt.
"Was den bei dir passiert, Mädchen?", frage ich und erwarte schon mal aus Gewohnheit keine Antwort, aber Wow es gibt eine. "War spazieren." Nuschelt sie und zieht die Schuhe aus, zerknüllt einen alten Tagespropheten, mit einer Rita Kimkorn Story vorne drauf zusammen und stopft ihn in die Schuhe.
"Spazieren? Mitten in der Nacht? Bei dem Wetter?", frage ich ungläubig, den es regnet schon seit zwei Tagen und morgen ist erst Donnerstag also nix mit ausschlafen.
"Brauchte halt mal wieder etwas frische Luft und Zeit zum denken."grummelt sie und schlappt Richtung Schlafsäle.

Aha.

Das ist natürlich ein Grund, bekanntlich hilft Regen ja beim denken, genau wie Blitzschläge.
Ich versteh die Frauen manchmal ums verrecken nicht.
Und diese ganz besonders nicht, so gruselig wechselhaft und dabei noch gleichgültig. Und den Zaubererstolz eines Pinguins.
Naja nicht mein Problem, ich geh schlafen.

Lizi

Draco ist aber auch eine neugierige Nervensäge, was geht den an was ich wann und bei welchem Wetter mache?
Ich brauchte halt Zeit für mich.
Für die Leere in meinem Kopf, die nur noch von hysterischem Gelächter gefüllt wurde.
Seit dem Gespräch mit Dumbledore vor einer Woche war das alles was ich wusste.
Lachen und Boshaftigkeit, Mord und Zerstörung.
Nichts über sie gewusst zu haben war einfacher, sie nie gesehen zu haben.
Nicht vor dem Spiegel zu stehen und den Ton unserer Haarfarbe zu vergleichen und ihr Gesicht mit meinem zu vergleichen.
Alles war vor her einfach gewesen.
Nun so ganz wage zu wissen was gewesen sein könnte war schlimm und einfach wie zu vor weiter zu machen war noch viel schlimmer.
Nie werde ich die ganze Wahrheit wissen, mit Oma wusste ich die Wahrheit.
Sie war schlimm, aber einfach und unumstößlich.
Wie in Stein gemeißelt.
Wie wohl andere mit den Taten ihrer Eltern klar kommen?
Wie wohl das Frettchen mit dem Wissen lebt das seine Eltern Menschen umgebracht haben?
Vielleicht weiß er es auch gar nicht, ich werd ihn jedenfalls nicht fragen.
Selig sind in der tat mal wieder die unwissenden.

Ich rolle mich tief in meine Decke ein und danke im Stillen der Hauselfe die wohl die Wärmflasche ins Bett gelegt hat, das Wetter ist echt grausam.

Drei Tage später ist das Wetter besser, meine Laune aber weiterhin im Keller.

Es ist sieben Uhr früh und ich halte einen Brief fest.

Elizabeth ich habe mich sehr über deinen letzten Brief gefreut und ich weiß es kommt alles viel zu spät, aber ich hab dich auch lieb.
Ich wollte und ich hoffe du glaubst mir, für dich immer nur das beste.
Die beste Zukunft und ein gutes Leben, aber ich hatte Angst.
Ich habe gesehen wie dein Vater in die Schule kam und all der Schrecken der daraufhin kam.
Ich habe verzweifelt und mit komplett falschen Methoden versucht die Dinge zu ändern, aber damit habe ich erst alles richtig schlimm gemacht.
Und ich war zu stolz mich bei dir zu entschuldigen oder überhaupt irgendwas zu dir zu sagen.
Die ganze bittere Wahrheit ist, ich konnte dir nicht mal mehr ins Gesicht sehen, wenn mich die Augen meines Sohnes aus dem perfekten Gesicht ansahen.
Und ich sah in deinen Augen immer nur einen Vorwurf nicht genug getan zu haben.
Ich wollte nie das alles so weit kommt, nie wollte ich das ich dich nie mehr wieder sehe oder das du alleine dastehst ohne Familie.
Das war nich fair von mir.
Es tut mir unendlich leid, das hier wirst du erst lesen wenn ich nicht mehr da bin.
Ich liebe dich
Deine Oma

Ohne Gefühle zu empfinden stand ich auf und zog mich an, kämmte die Haare und ging zum Frühstück.
Ich saß da und aß meine Cornflakes ohne es wirklich zu realisieren.
Daphne ließ sich Geräuschvoll neben mich fallen und stöhnt laut über den Tag.
"Was warst du denn heute schon so früh weg?", fragte sie und ich zucke mit den Schultern, dabei esse ich weiter um beschäftigt zu wirken.
Mir gegenüber sitzt auf einmal das Frettchen.
"Was schlingst du den heute so, ist doch noch massig Zeit bis Verwandlung?", fragt er und grinst mich mit seinem dämlichen, aus seiner Sicht wahrscheinlich charmanten, grinsen an.
"Hab halt Hunger murmele ich in meine Schüssel.", esse aber tatsächlich langsamer und besinne mich darauf das noch keine schlechten Nachrichten gekommen sind.

Verwandlung ist so wie immer, zweite Reihe, neben Draco Malfoy und am Tisch daneben Pansy Parkinson, die mich böse anschaut.
Seit Weihnachten hasst sie mich extrem, gleich darauf aber falls möglich noch mehr, es gibt unsere Aufsätze zurück.
"Miss McTaylor ihr Aufsatz war hervorragend, sogar besser als der von Miss Granger. 20 Punkte für Slytherin.", sie lächelt mich an und gibt mir meinen Aufsatz wieder, volle Punktzahl, Wow.
"Miss Pakinson hingegen könnte sich ein Beispiel an ihrer Mitschülerin nehmen, denn ihr Aufsatz hat deutliche Defizite.", Pansy funkelt mich böse an und Draco schnaubt belustigt, zumindest bis er seinen mittelmäßigen Aufsatz wiederbekommt.
Dann lache ich leise, Hochmut kommt halt vor dem Fall.
Mein Fall kommt jedoch auch, und zwar durch die Tür, in Form von Professor Snape.
"Severus was machen sie in meinem Unterricht, sie bevorzugen doch eher die unteren Stockwerke?", fragt McGonagol ihn und sieht sehr kritisch aus, sie wird ungerne gestört.
"Minerva ich müsste kurz Miss McTaylor entführen.", sagt er ernst und ich werde auch ernst, auf McGonagalls Kopfbewegung hin folge ich ihm.

Wir gehen in sein Büro unten in den Kerkern, es ist ein gruseliger Raum, mit vielen eingelegten Tieren. Wenig Beleuchtung und auch recht kühl, halt angepasst an seinen recht unangenehmen Bewohner.
"Setzen sie sich.", er zeigt auf einen Stuhl, aber ich bleibe stehen.
"Was ist los?", frage ich stattdessen argwöhnisch.
"Ich muss Ihnen leider etwas sehr trauriges mitteilen und es wä..", weiter kommt er nicht, da ich ihn eiskalt unterbreche. "Meine Oma ist tot oder?"
"Ja, mein herzliches Beileid. Sie können einige Tage nach Hause wenn sie wünschen.", sagt Snape und versucht offenbar die Kurve noch zu kriegen, nachdem ich ihn unterbrochen habe.
"Sir, ich würde gerne wieder in den Unterricht um nach Möglichkeit nichts zu verpassen." Ich wirke wahrscheinlich wie ein Eisblock, tatsächlich bin ich das auch, ich empfinde nichts mehr.
Schmerzen,Trauer alles weit weg, ich drehe um und gehe.

Ich gehe einfach wieder in den Unterricht, ohne mich noch einmal umzudrehen. Entschuldige mich bei Professor McGonagall und setze mich wieder hin.
Ich antworte auf Dracos Frage was den war ganz nüchtern.

"Oma ist tot"

Und das ist eine Tatsache.

So ihr lieben, da ich eine Woche auf Studienfahrt in Kroatien bin, werde ich diese Woche nicht weiter Updaten können.
Freu mich aber riesig über Kommentare und schreibe nach der Woche natürlich fleißig weiter.
Lg :)

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