Das Dorf, das Haus und der Friedhof

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Lizi

Wir landeten auf einem Dorfplatz, der nur schwach von einigen Laternen erleuchtet wurde, in der Mitte stand ein Springbrunnen, der leise plätscherte.
"Wo sind wir?", fragte ich während ich die Kapuze in mein Gesicht zog.
"Ogmore by the sea.", sagte Bellatrix und ich atmete tief ein, tatsächlich es roch nach Meer, das gefiel mir. Es richt wie der Ort wo wir hin und wieder einige Tage Urlaub machen.
Wir gingen einige dunkle Straßen entlang, bis zu einem kleinen Backsteinhaus.
"Hier leben zwei Zauberer, jeder von uns übernimmt einen ok? Dann sollte dir nichts passieren.", stellte Bellatrix kühl fest. Ich nickte, zog den Zauberstab, während sie leise das Schloss der Tür mit einem Stupser ihres Zauberstabes entriegelte.
Das Haus ist Still, aber nur bis Bellatrix mir einem Fluch eine im Flur stehende Vitriene zersplittern lässt, dann hören wir Schritte. Einen Mann, er rennt uns entgegen. Ist der dumm oder so?
Seine schwarzen Haare sind zerzaust, er sieht aus als hätte er Angst, aber nicht um sich.
"WAS WOLLEN SIE?" brüllt er laut. Ein Fluch trifft ihn und er fällt die Treppe vor Bellatrix Füße, das ist meine Chance, ich renne vorbei nach oben.
Ich höre das er sich versucht zu verteidigen, er ist also auch ein Zauberer, aber er hat keine faire Chance.
Er wird sterben, es ist unvermeidbar.

Ich sehe in das dunkle Schlafzimmer, niemand ist da.
Dann höre ich ein WImmern von nebenan und erreiche das zweite Zimmer mit wenigen Schritten. Es ist ein Kinderzimmer, eine Frau steht vor dem Kinderbett und breitet die Arme aus.
"Bitte tun sie ihr nichts.", fleht sie mich unter Tränen an. Ich umrunde sie, sie ist ohne ihren Zauberstab keine Gefahr.
Ich starre das kleine schwarzhaarige Mädchen an, was mich aus großen Augen an sieht, sie ist vielleicht zwei Jahre alt.
"Ich soll hier nur eine Person töten.", antworte ich nachdenklich, ich muss das Kind schlafen legen, dann könnte das hier klappen.
"Haben sie verwante?", frage ich und lasse gleichzeitig einen Fluch durch die Tür surren, der ein Wandregal herrunter reißt, damit Bella nicht merkt was ich hier tue.
"Ja..", wimmerd die Mutter.
Ich greife eine Haarbürste von eionem Saidbord, "Wo ich werde sie mit einem Portschlüssel weg schaffen.", sage ich ihr, denn das scheint mir am sichersten.
"CRUCHIO", brülle ich einmal kurz und die arme Frau krümmt sich.
"Tut mir leid.", sage ich leise
"Lucas Street Newport, Emily und Edward Jackson.", wimmert sie und ich verwandele die Bürste in einen Portschlüssel, dege ihn in die Kinderhände und das Mädchen greift zu.
ES lacht und seine Mutter sieht es noch ein letztes Mal an, dann verschwindet es mit der Bürste.
Es ist einfach weg, die Wiege ist ganz leer.
Und bevor sie auch nur wieder zu mir sehen kann, ist sie tot. Ein grüner Lichtblitz aus meinem Zauberstab hat sie getötet und sie fällt zu Boden wie eine Marionette der man die Fäden durchtrennt hat.
Sie liegt einfach nur da, die grünen Augen leer und das braune Haar im Gesicht, sie sieht aus wie ein Kunstwerk aus Glas, was jederzeit zerbrechen könnte.
Aber sie ist schon zerbrochen, gerade eben.
Ich habe sie zerbrochen.

Ich verlasse den Raum, unten wartet Bellatrix neben dem toten Mann.
"So jetzt machen wir noch einen kleinen Spaziergang Lizi.", sagte sie mit einem breiten Grinsen im fahlen Gesicht, was aber um lichjahre heller aus sah.
Was will sie? Ich bin müde und will ins Bett!
"Keine Sorge, es wird nicht so ewig dauern, du bekommst deinen Schlaf noch.", sachte sie und ich erschrack.

Kann sie Gedanken lesen?
Ich hoffe mal nicht.
Wir verließen das stille Haus, was nun von allem Leben verlassen war. Irgendwo in Newport würden nun zwei Menschen aus dem Schlaf schrecken und wissen, dass etwas schlimmes geschen ist.

Aber wir laufen durch die leeren Straßen, am Horizent kann man einen rosa Schimmer erkennen.

Eine Links, eine Rechts und noch eine Straße rechts, der Geruch der See kommt immer näher und es kommen nur noch vereinzelnte große Häuser.
Vor einem großen Herrenhaus bleiben wir stehn, Es hat eine hohe Heck, im Garten sehe ich Rosenbüsche, das Haus ist riesig, fast wie das der Malfoys. Es ist unglaublich schön, hinter dem Garten kann man das rauschende Meer sehen.

Aber das Haus sieht leer aus, zwar ist das Grundstück relativ geflegt, jedoch sieht das Haus leer aus.

"Du erinnerst dich nicht mehr an diesen Ort oder? Ich mein ist ja auch lange her.", sagte Bellatrix leise und zum erstenmal war sie sowas wir nett.
Ich schüttelte den Kopf, jedoch begann es rasch bei mir zu dämmern.
Konnte das sein?
"Ist das?", frage ich leise, Bella sieht mich an und nickt.
"Ja das ist das Elternhaus deiner Mum und auch dein, hier hast du zwei Jahre deines Lebens verbracht. Jetzt wird es nur von einem Hauselfen geflegt. Ich habe hier mit meiner Schwester als Kind oft mit deiner Mutter gespielt. Ich fand du solltest es mal sehen.", sagte sie ganz ruhieg.
Krass! Ein richtiges Herrenhaus, mit dem Meer hinten im Garen. Geht es besser?
Ich sah es an, sehr lang.
Und es war fast als würde ich mich erinnern, eine junge Fraus saß mit einem Kleinkind auf einer Decke im Garten, versteckt hinter der hohen Hecke, ein Mann saß in einem Gartenstuhl dabei und las die Zeitung, er lachte. Konnte das sein? Oder bildete ich mir das ein?
Fast konnte ich die Sonne fühlen, so echt war alles in meinm Kopf.

"Ist mein Vater hier im Dorf begraben?", fragte ich auseinmal.
Bella sah mich überrascht an.
"Ja sollen wir hin gehen?", fragte sie.
"Ja warte nur kurz."
Ich stieß das Gartentor auf, es quitschte, ich lief zu einem Rosenstrauch und mit meinem Zauberstab durchtrennte ich einige stiele, bis ich einen bund weißer Rosen hatte, dann kerte ich zu Bellatrix zurück.
"Ich bring ihm was von zu Hause mit.", erklärte ich mich ihr, aber nicht mir selbst. Vielleicht war es eine Art Nostalgie oder auch meine Müdigkeit, aber irgendwas brachte mich dazu nett zu sein und einmal das Grab meines Vaters sehen zu wollen.
Bestimmt waren es die Pillen, die mich ruhig und benommen machten, damit ich nichts anstellen konnte.
Anders war das nicht zu erklären.

Wieder liefen wir durch Ogmore, ich sah mich um, diesmal um jedes Detail einer fremden, nie existierenden, jedoch zu mir gehörenden, potentielle Kindheit einzusaugen. Nichts von dem kleinen Dorf zu vergessen, nicht die gepflasterte Straße unter meinen Schuhen, nicht die kleinen Häuser oder die schönen Gärten.
Etwas verband mich automatisch mit dem Ort, ein Gefühl ähnlich wie das, was ich mit meiner Familie verband, Zuneigung.
Ich hatte mir immer ein dunkles und einsames Haus, als das meiner Eltern vorgestellt, es war aber ganz anders.

Der Friedhof von Ogmore war klein und von einer Steinmauern umfriedet, er war dicht bei der kleinen Kirche.
Wir gingen zwischen verschiedenen Gräbern lang, einmal wies Bellatrix auf einen Grabstein.

Kathrin und Leonard Stark
In den Herzen euer Verwandten und Freunde lebt ihr ewig.

"Deine Großeltern.", kommentierte es Bellatrix.
Komisch ich lernte in zwei Stunden mit ihr mehr über meine biologische Familie als je zu vor in meinem Leben.

Dann bleibt sie vor einem glatten, schwarzen Stein stehen.
Das Grab hat kleine Blumen, nur eine leere Vase.

Peter McTaylor
1963-1991
Nichts bleibt für immer, genießen wir jeden Moment miteinander

Der Satz auf dem stein gefiel mir. Ich stellte die Rosen in die Vase und zauberte Wasser hinein. Und dann war ich still, auch Bellatrix sagte nichts.
Ewig schwiegen wir nur und ich sah auf das Grab eines Mannes, den ich nie kannte und ich war entsetzlich traurig.
Aber ich musste los lassen, jetzt, sonst würde ich morgen noch hier sein. Es wurde hell, wir mussten hier weg.
"Wir müssen gehen."
Und Bellatrix nahm mich und wir disapperierten.
Ich war wieder zu Hause, ich schlich ins Wohnzimmer, Mum war auf dem Sofa eingeschlafen, also deckte ich sie zu und legte ihr meinen Zauberstab hin.
Ich ging ganz leise hoch, zurück in mein Zimmer, wo Draco schlief und legte mich wieder dazu.
Ich kuschelte mich an und dachte an das Grab und das Haus und das kleine Mädchen.

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