Kapitel 33 ~ Die zweite Chance

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Derek pov:

„Verdammt!" ich schlug mit der Faust gegen einen Baum. „Oh unser arme kleiner Alpha, hat seinen Mate gefunden und nun will sie nichts mehr von ihm wissen." Fing Aiden an zu lachen. >Jetzt reicht es mir! Gib mir die Kontrolle, ich bringe diesen Wichser um!< knurrte mich Shadow an. Ich drehte mich zu ihm und war binnen wenigen Sekunden bei ihm und packte ihn an seinem Kragen. „Pass auf was du sagst!," knurrte ich ihn an, „Ich habe keine Lust mehr auf dich. Du hast mir erneut mein Leben zerstört, das erste Mal habe ich es noch durchgehen lassen, da ich keinen Krieg zwischen unseren Rudeln wollte und nun hast du den Bogen endgültig überspannt. Ich werde dich in deine Einzelteile zerfetzen, sodass nicht mal mehr deine Mutter weiß, wie man dich wieder richtig zusammensetzt." Für einen kurzen Moment war das fiese Grinsen von Aidens Gesicht verschwunden, doch er fing sich schnell wieder und löste meine Hand an seinem Kragen. Lachend ging er an mir vorbei, jedoch nicht um noch einmal gefährlich nahe neben mir stehen zu bleiben. Er beugte sich zu mir rüber und lachte hämisch. „Ach Dereklein, willst du den gleichen Fehler noch einmal machen? Pass lieber auf deinen kleinen Freund auf, wir wollen ja schließlich nicht, dass ihm etwas passiert." Mit einem letzten hämischen Lachen, verwandelte er sich wieder in einen Wolf und verschwand im Wald. Eine Zeit lang stand ich einfach nur da, bis ich am ganzen Körper anfing zu zittern, aber nicht weil mir kalt war. OH NEIN, vor Wut. „ARG...Ich bring ihn um!" Damit schlug ich wiedermal gegen einen Baum, der nur noch ein lautes Knacken von sich gab. Doch irgendwie brachte mich das nicht zur Ruhe. Meine Wut stieg einfach immer weiter. Nicht nur auf diesen Idioten, sondern auch auf mich selbst. Wie ein Flash Back sah ich meine Vergangenheit vor mir und meine Unfähigkeit. Ich hätte ihn damals erledigen müssen. Arg...was soll ich nur tun?

Immer wieder versuchte ich mich zu beruhigen, aber meine Wut stieg nur immer mehr. >Du weißt wen wir nun brauchen.< knurrte Shadow mich an und leider wusste ich nur zu gut, wehn er meinte.>Ja, nur leider will sie nichts mehr von uns wissen.< Shadow knurrte verächtlich >Dann geh zu ihr hin und versuche die Bogen zu glätten! Oder willst du, dass sich das von damals wiederholt?< „SEI STILL!" schrie ich, nicht nur zu Shadow, sondern einfach frei heraus, doch leider hatte er nicht unrecht. Ich musste zu ihr und in wenigen Sekunden rannte ich schon als Wolf durch den Wald und war auf dem Weg zu Kaylie. Ich musste sie sehen, egal was es kostet.

Kaylie pov:

Langsam wurde ich wach, die Sonne war bereits dabei unterzugehen und tauchte den Himmel in die verschiedensten rot Töne. Wäre ich nicht so niedergeschlagen, wäre das gewiss ein wundervoller Anblick gewesen. Langsam quälte ich mich aus meinem Bett, meine Augen brannten, mein Kopf brummte und meine Gelenke schmerzten. Doch die größten Schmerzen fühlte ich in meinem Herzen, nicht nur dass ich meinen eigenen Schmerz fühlen konnte, nein es kam mir auch noch so vor, als würde ich den Schmerz von Derek ebenfalls fühlen. Doch das war doch kaum möglich...oder etwa doch? Nein, das war unmöglich. Langsam tapste ich in mein Badezimmer und erschrak bei meinem Anblick. Meine Augen waren geschwollen und rot, meine Haare waren zerzaust und standen in alle Richtungen ab. Auch mein Make-up war in meinem gesamten Gesicht verschmiert. Deshalb versuchte ich nun, so gut es eben ging, mich wieder einigermaßen menschlich herzurichten. Nachdem ich das größte Übel beseitigen konnte, ging ich langsam runter in die Küche. Ich hatte keinen Hunger, aber mein Hals tat mir weh, weshalb ich mich dazu entschlossen hatte, mir einen Tee zu kochen.

...

Nun saß ich mit meinem Tee in der Hand im Garten und starrte auf den Wald. Am liebsten würde ich ja nun einen Spaziergang machen, doch aus der Angst, ich könnte einen von denen begegnen, blieb ich einfach nur dort sitzen. Mit geschlossenen Augen lauschte ich den Klängen der Natur. Seit einiger Zeit fühlte ich mich noch näher mit dem Wald und generell der Natur verbunden. >Komm schon Kaylie, lass uns in den Wald gehen. Ich will zu meinem Mate.< Ich stöhnte nur genervt und lauschte weiter den Gezwitscher der Vögel. Plötzlich jedoch verstummten diese, das war doch damals schon mal passiert...das war doch als... erschrocken riss ich die Augen auf und da war er. Wenige Meter vor mir stand er, der große schwarze Wolf. „Verschwinde! Ich will dich nicht sehen!" Schrie ich ihm entgegen. Derek hingegen legte seinen Ohren nach hinten. Auch kauerte er sich leicht auf den Boden, wodurch er wesentlich kleiner aussah, sein Schwanz hing relativ tief und regungslos. Sein Gesichtsausdruck sah traurig aus, was mir augenblicklich, ein Stich ins Herz versetzte. „Bitte Derek geh." Doch Derek blieb nur ruhig dort mehr oder weniger liegen und beobachtete mich eingehend. Nachdem wir eine Weile einfach nur da standen, bewegte er sich langsam nach vorne. Aus Reflex, stolperte ich augenblicklich einige Schritte zurück. Derek blieb wieder still stehen und legte sich flach auf den Boden, seine Augen zeigten tiefe Trauer, wenn dies bei einem Wolf überhaupt möglich war. Er war nun nur noch wenige Meter von mir entfernt. Ich hatte überhaupt nicht wahrgenommen, wie nah er mir eigentlich gekommen war.
Langsam ließ ich mich an der Hauswand heruntergleiten und senkte den Kopf. Ich wusste nicht, was das für ein Gefühl war. Ich wusste nicht, warum ich nicht einfach rein ging und ihn ignorierte. Stattdessen saß ich auf dem Boden und dachte über all dies nach. Ohne das ich es direkt bemerkte, liefen mir wieder eine Träne über die Wange. Immer mehr folgten der einen und schon rannten sie mir förmlich wie ein Wasserfall über die Wange. Plötzlich spürte ich etwas nasses, raues an meine Wange und sah erschrocken auf. Derek saß direkt vor mir und leckte mir vorsichtig über die Wange. „La..lass das," doch das schien Derek nicht zu interessieren. Er kam mir noch ein Stück näher und legte dann seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich war zuerst völlig überfordert. Ich wollte nicht in seiner Nähe sein, doch noch weniger wollte ich von ihm getrennt sein. Ich war immer noch irgendwie sauer auf ihn, trotzdem liebte ich ihn immer noch. Warum muss ausgerechnet mein Leben so kompliziert sein. Plötzlich leckte mir Derek wieder über das Gesicht. „Man Derek, lass das. Das irgendwie...komisch...schließlich bist du ja auch...auch ein Mensch." Derek sah mir tief in die Augen und ich musste sagen, auch als Wolf sah er toll aus. Das pechschwarze Fell, aus dem die eisblauen Augen nur noch mehr herausstachen. „Derek...ich weiß einfach nicht, was ich denken soll. Es ist mir alles zu viel." Wieder fing ich an zu schluchzen. Ich senkte den Kopf und wurde im nächsten Moment von zwei starken Armen in eine Umarmung gezogen. „Kaylie, bitte ich werde die alles erklären, doch schleiß mich nicht aus. Bitte, das würde ich nicht überleben. Daher flehe ich dich an, gib mir noch eine zweite Chance." Ich sah zu ihm hoch und bemerkte erst jetzt, dass er völlig nackt vor mir saß. „Oh man Derek, zieh dir was an" Ich schloss die Augen und hielt mir die Hände vors Gesicht. Derek hingegen konnte da nur drüber lachen, was mich dazu veranlasste, durch meine Finger hindurch zu linsen.
Nachdem er sich dann etwas angezogen hatte, wo er die Sachen her hatte, war auch fraglich, nahm er meine Hände weg, sodass ich ihn ansehen musste. „Kaylie, ich liebe dich und wollte nie, dass du es auf diese Art und Weise erfährst. Bitte, ich möchte dir alles erklären, wenn du mich lässt. Ich werde die alle Fragen beantworten, wenn du mich nur lässt. Ich will einfach nicht ohne dich sein." Er sah mich flehend an. Ohne groß darüber nachzudenken, da meine Neugierde eigentlich größer war, als meine Angst und ich ihn auch nicht verlieren wollte, da meine Gefühle für ihn ebenfalls zu groß war, als dass ich ohne ihn leben wollte, woher dieser Gedanke auch kam, nickte ich nur. Derek sah mich mit breitem Grinsen und aufgerissenen Augen freudig an und zog mich wieder in seien Arme „Oh Kaylie, du weist gar nicht, was mir das bedeutet." er zog mich immer näher an sich und ich könnte spüren, wie meine Schmerzen so langsam immer weniger wurden.

Verliebt in den AlphaWhere stories live. Discover now