Kapitel 19 ~ Ritual Schatten (Teil 1)

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Derek pov:

Genervt schmiss ich meinen Wecker gegen die Wand, als er es wagte mich zu wecken Ich drehte mich in meinem Bett um und wollte wieder weiter schlafen, als meine Tür aufgerissen wurde.
„Derek Black! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deinen Wecker nicht gegen die Wand schmeißen sollst!"
Ich stöhnte genervt auf und blieb aber regungslos liegen. Werde ich halt erst ab morgen wieder in die Schule gehen ist auch egal. Doch was war das? Ich hörte ein Rascheln, dann ein Gluckern und im nächsten Moment war es nass...warum ist es nass? Und wieder überkam mich eine Welle...MOMENT MAL...erschrocken riss ich die Augen auf und setzte mich gleichzeitig hin. Ich das in das belustigte Gesicht meiner Mum, die mit einem halbvollen Eimer mit Wasser vor mir stand. Kleine Wassertropfen vielen von meinen Haarspitzen nach unten auf meinen Oberkörper. „MUM!" schrie ich sie regelrecht entsetzt an. „Das kann doch nicht dein Ernst sein? Jedes mal aufs Neue machst du mich nass." Meine Mum ging lachend aus meinem Zimmer und meinte noch so etwas wie, wenn du es nicht anderes willst. Ich sah auf die Uhr. Wir hatten jetzt zehn. Stöhnend schwang ich mich aus dem Bett und schleppte mich aus meinem Bett ins Bad. Wenn ich jetzt schon mal wach und vor allem NASS war...Dankeschön Mum... dann kann ich auch in die Schule gehen.

Mit einem Gähnen lief ich die Treppe nach unten. „Ach will der junge Herr dann auch mal endlich aufstehen? Hast du keine Schule?" Mum stand am unteren Ende der Treppe und rührte in einer Schüssel mit Teig. „Doch ich habe Schule, aber ich bin gestern nicht ins Bett gekommen wegen Kaylie, daher werde ich ein bisschen später gehen." Wieder musste ich gähnen. Meine Mum wusste, wie sehr mich das alles belastete mit Kaylie und hatte dafür völliges Verständnis. Ich liebte meine Mum, sie sah mich als ihren Sohn, nicht als den zukünftigen Alpha, der ihre Blutlinie weiter vererben soll, Nein! Ich war einfach nur ihr Sohn, den sie liebte und wenn es sein muss, dann zog sie mir auch schon mal die Ohren lang.
„Wann musst du denn dann los?" fragte sie mich, während sie auf dem Absatz kehrt machte und in die Küche ging. „Ich werde so gehen, dass ich ein wenig verspätet in die Mathestunde kommen werde." Sie stand nun vor dem Herd, während ich mich auf einen der Barhocker setzte.
Nachdem ich meinen Kaffee, den ich von meiner Mum bekommen hatte getrunken hatte und die zweite Base nun auch fast leer war, konnte man mich wenigstens wieder halbwegs ertragen. „So ich denke ich mache mich dann mal auf den Weg." Meine Mum lächelte mich an und wünschte mir einen schönen Tag, während ich mir meine Schüsseln aus der Schlüsselschale nahm und aus dem Haus ging.
Auf zu einem weiteren wundervollen Tag ohne meine große Liebe.

Kaylie pov:

Ich hatte jegliches Gefühl für die Zeit endgültig verloren. Es gab nichts mehr, was mich irgendwie aufheitere. Meine Laune war auf den tiefsten Grund gesunken und auch Yuki schien dies bemerkt zu haben, denn sie nervte mich nicht mehr mit Derek und so weiter. Wir redeten auch nicht mehr so oft, da ich spätestens nach fünf Minuten an die Decke ging...wenn es hier überhaupt eine Decke gab.
Ich lag auf meinem Rücken und starrte ins Nichts. Kann ich nicht endlich aufwachen? Meine Eltern müssen sich doch riesige Sorgen machen und auch Mia vermisste ich unglaublich und sie mich vermutlich auch. Doch das, was mich am meisten aufregte warm, dass ich sogar Derek vermisste.
Gerade als ich mich über meine eigenen Blödheit aufregen wollte, dass ich den Kerl vermisste, der mich die gesamte Zeit geärgert hatte, vermisste, spürte ich plötzlich dieses warme Gefühl in meinem Herzen, welches sich in meinem gesamten Körper ausbreitete. Doch was mich noch am meisten aufregte dabei war es, dass mein Gefühl, welches ich für Derek empfand, nur noch weiter wuchs. „Arrrg...DAS KANN DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN!" Was ist denn los? Fragte mich Yuki leicht besorgt. „Es ist nicht, ich rege mich nur über meine eigene Dummheit auf." Yuki sagte darauf nichts und wieder umhüllte uns, jedoch vielmehr mich, die Finsternis und ein tiefes Schweigen. Warum kann ich denn nicht endlich aufwachen? Was habe ich denn getan, damit man mich so bestraft. Ich war immer ein guter Mensch gewesen. Ich habe alten Leuten geholfen, ich war so gut wie immer freundlich und hilfsbereit zu allen um mich herum, egal ob ich sie mochte oder nicht, natürlich gab es da auch Auseinandersetzungen mit anderen, aber hey, ich bin ein Teenager, das ist ja wohl normal. Ich habe noch nie etwas mutwillig zerstört oder anderen weh getan Warum, warum nur bestraft man mich dann jetzt so? Wieso werde ich für etwas bestraft, was ich nicht getan habe?
Mir liefen die Tränen über die Wange und schon im nächsten Moment strömten sie wie ein Wasserfall. Kaylie, bitte hör auf zu weinen. Bitte...Yuki hörte sich schon beinahe verzweifelt an und dann plötzlich spürte ich wie mich jemand an den Schultern packte und in seine Arme zog. Mir war in diesem Moment so egal, wer das war, endlich gab es jemanden, der mich in den Arm nahm und mir Halt gab. „Kaylie hör bitte auf zu weinen. Ich kann dir nicht sagen, was hier los ist, aber ich kann die soviel sagen, dass jemand ganz besonderes daran arbeitet, dich aus dieser Finsternis zu befreien." Ich löste mich leicht von der Person die mich im Arm hielt und sah in die Augen eines fast weißhaarigen Mädchen. „Y...Yuki?" Das Mädchen vor mir lächelte mich leicht an und nickte. „Warum hast du dich mir nicht schon früher so gezeigt?" Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen um mir die Tränen wegzuwischen. „Ich konnte nicht. Durch deine Verzweiflung, hast du die Kraft aufgebracht, meine Gestalt zu festigen. Ich habe da keinerlei Kontrolle darüber." Sie lächelte mich leicht an. „Ich? Ich soll das gewesen sein?" Yuki nickte und strahlte mich an.
Mein Leben, wenn man das so noch nennen kann ist eine einzige Katastrophe und was meinte Yuki damit, dass jemand ganz besonderes daran arbeitet, mich aus dieser Finsternis zu befreien?
Warum kann ich nicht einfach endlich wachwerden?

Verliebt in den AlphaWhere stories live. Discover now