Kapitel 12 ~ Nein, dass darf nicht passieren!

9.5K 439 58
                                    


Kaylie pov:

Das kann doch jetzt nicht deren Ernst sein. Es war schon schlimm genug mit Sophia in einer Gruppe zu sein, aber dann auch noch mit Derek und Aiden, die sich gerade Blick zu warfen, die echt angsteinflößend waren. „Mrs. West würden sie sich dann bitte zu ihrer Gruppe begeben." Erst jetzt bemerkte ich, dass ich immer noch Vorne stand und sich die anderen bereits in ihre Gruppen gestzt haben. Peinlich berührt ging ich zu meinem Tisch, wo Sophia bereits an Derek hing, so eine Schlampe, aber was interessiert es mich. Aiden und Derek starrten sich immer noch hasserfüllt an.
Ich setzte mich neben Aiden, da Sophia ja wie eine Ertrinkende an Derek klammerte.

„So, meine Klasse beschäftigt sich gerade mit dem Aufbau und der Funktion des Auges, weshalb wir nun ein Kuhauge auseinander nehmen werden. Wir haben ja bereits in der letzten Stunde besprochen, worauf ihr achten müsst und wie es mit den Sicherheitsvorkehrungen aussieht. Solltet ihr euch versehentlich schneiden oder sonst wie verletzen sagt bitte Bescheid. Es sind zwar keine Augen von kranken Tieren, dennoch müssen wir da speziell nach gucken. So jetzt kommt bitte immer einer aus der Gruppe nach Vorne und holt sich hier eine Schale. In dieser befinden sich verschiedenen Messer und Pinzetten, einige Petrischalen und eine Flasche mit Wasser. Außerdem könnt ihr euch hier aus dem Schrank noch ein Mikroskop nehmen. Ich möchte von meinen Schülern bitte, dass sie das was sie sehen abzeichnen. Sobald alles auf den Tischen soweit vorbereitet ist, kann der Andere das Auge hier Vorne bei mir holen." Damit beendete Mr. Anderson seine Ansprache und unterhielt sich mit Mrs. Jung.

Während die anderen Gruppentische wild miteinander redeten und alles zurechtmachten, war an meinem Tisch immer noch Totenstille. „Sophia willst du die Sachen holen oder später das Auge." Angewidert sah sie mich an „Hallo! Ich werde weder das Eine noch das Andere machen. Auch werde ich gewiss nicht an dem Auge herumhantieren. Das kannst du alles schön alleine machen." Ich schüttelte genervt den Kopf. Ich habe doch gesagt, dass ich Donnerstage hasse. „Ich hole dir die Sachen, dann kannst du deine Schreibsachen erst mal herausholen." Aiden lächelte mich freundlich an, von Derek war Augenblick ein tiefes Knurren zu hören. Doch das ignorierte ich; „Danke dir." Ich lächelte zurück und nahm meinen Block sowie mein Mäppchen aus meiner Tasche.
Als Aiden wieder kam, nahm ich ihm dankend die Schale ab und räumte den Inhalt aus, sodass ich später besser mit allem arbeiten konnte. Es waren drei verschiedene Messer unterschiedlicher Größe und Schärfe, drei Petrischalen und noch ein tieferen Behälter, in denen man mit Hilfe des Wassers und der Pinzette etwas reinigen konnten. Ebenso lagen zwei Paar Einweghandschuhe darinn. Ich zog mir ein Paar an und ging dann nach Vorne um mir das Auge zu holen. Ich war das einzige Mädchen, die anderen schickten die Jungs. Ich fand das alles ziemlich spannend und echt cool. Ich ging mit dem Auge auf meinen Platz und wollte gerade anfangen zu hantieren, als mir auffiel, dass ich vergessen hatte mir ein Mikroskop zu holen. Als ich aufstehen wollte kam mir Derek zuvor. Er riss sich regelrecht von Sophia los und ging zum Schrank und brachte mir ein Mikroskop. „Dankeschön." Ich lächelte ihn leicht an, was auch ihn lächeln lies. Diesmal kam das Knurren von Aiden und das ließ Dereks Grinsen nur wachsen. Ich ignorierte die Beiden so gut es ging und wollte gerade mit dem ersten Messer anfangen zu schneiden, als Sophia aufschrie. Ich zuckte zusammen und hätte mich beinahe geschnitten. Entsetzt sah ich sie an „Hast du sie nicht mehr alle? Du kannst doch nicht so losschreien, wenn ich mit dem Messer hantiere." Sie sah mich gehässig an. „Ich dachte ich hätte eine Spinne gesehen. Tut mir leid." Sie sah mich gefälscht entschuldigend an. „Alter, ich zeig dir gleich mal was mir leid tut, nämlich das ich versehentlich im falschen Auge mit dem Messer gelandet bin." Sie sah mich geschockt an und Aiden fing neben mir an zu lachen. Ich sah ihn finster an „Und du hör auf zu lachen!" Jetzt lachte wiederum Derek gehässig, da nicht er derjenige war, den ich anmotzte sondern Aiden. Augenblicklich lag Aiden's Blick auf Derek. „Halt bloß deine Schnauze Black!" knurrte er ihn an. Das Grinsen auf Dereks Gesicht war wie weggefegt und nun knurrte er Aiden ebenfalls an „Pass auf wie du mit mir redest!" Aiden lachte auf „Ach ja? Was willst du machen, wenn ich weiter mache?" Er sah ihn provozierend an und Derek ballte seine Hände zu Fäusten. „Ich zeige dir gerne was ich dann machen werde." Aiden rückte näher an mich heran, um so imaginären Schutz zu suchen, was beinahe dazu geführt hätte, dass ich mich mit dem Messer stach. „Kaylie hilf mir, Derek ist böse zu mir." Dereks Knurren wurde lauter und ich könnte schwören, dass seine Augen irgendwie in einem intensiveren Blau leuchteten als sonst. Sophia schien es nicht zu gefallen, dass sie nicht beachtet wurde, weshalb sie sich an Derek hängen wollte, jedoch von ihm weggestoßen wurde und das so heftig, dass sie vom Stuhl flog. Da ich das der scheiß Hexe sowas von gönnte, fing ich an zu lachen. Sophia sah mich hasserfüllt an und stand auf „Was hast du hässliche Kuh überhaupt zu lachen?" Die Köpfe der beiden Jungs flogen in Sophias Richtung „Sie ist weder hässlich noch eine Kuh!" Knurrten die beiden sie wie aus einem Munde an. Sophia sah sie geschockt an und als den Jungs bewusst war, das sie gerade synchron gehandelt hatten starrten sie sich wieder wütend an. „Was ist eigentlich dein scheiß Problem?" schrie Aiden Derek regelrecht an. Derek schlug mit der Hand auf den Tisch, „Du! Du bist mein verdammtes Problem! Lass sie gefälligst in Ruhe!" Aiden lachte auf. „Wieso sollte ich sie in Ruhe lassen, wenn wir doch befreundet sind und uns heute nach der Schule auch noch treffen wollen. Oder Kaylie es bleibt doch dabei." Er lächelte mich an. Derek sah mich mit so einem hasserfüllten Blick an, dass es mir irgendwie schon weh tat...ich wollte nicht das er mich so ansah. „Stimmt das?" fragte er mich gefährlich leise und ruhig, ließ Aiden aber nicht aus den Augen. „Also ich...man könnte..." Ich seufzte, „Ja es stimmt, aber...," er ließ mich nicht aussprechen, sondern stand auf und packte Aiden am Kragen. Ich sah mich hilfesuchend in der Klassen um, doch alle Schüler starrten wie eingefroren zu den Beiden und auch die beiden Lehrer standen wie angewurzelt da. Bin ich denn hier die einzige, die bei vollem Verstand ist und Angst hat, dass die Beiden sich gegenseitig umbringen.
Aiden lachte Derek ins Gesicht, was seine Wut nur noch zu steigern schien. Warum macht denn niemand etwas. Ich sah mich in der Klasse um, als ich Lucas entdeckte. Ich rannte zu ihm und schrie ihn an „Man Lucas mach was!" Er schien erst jetzt aus seiner starre zu erwachen und sah mich fragend an. „Was?" Ich sah ihn entsetzt an „Ich habe gesagt, dass du was machen sollst!" Doch er schüttelte nur entsetzt den Kopf „Ich gehe da doch nicht zwischen und riskiere mein Leben. Ich bin ja wohl nicht dumm." Noch bevor ich etwas sagen konnte zogen alle plötzlich die Luft ein. Ich sah zu Aiden und Derek und konnte sehen, dass Derek Aiden nicht mehr am Kragen fest packte, stattdessen ballte er seine Hände zu Fäusten. Auch konnte ich sehen, dass Dereks Lippe aufgeplatzt war. Oh nein, Aiden hatte Derek doch wohl nicht eine reingehauen oder etwa doch? Doch als Antwort auf meine Frage landete in einer rasenden Geschwindigkeit Dereks Faust in Aidens Gesicht. Dieser taumelte von der Wucht etwas nach Hinten, fing sich aber sofort wieder.
Nun folgte ein Schlagaustausch zwischen Derek und Aiden. Aidens Nase blutete und ich vermutete stark, dass seine Nase gebrochen war. Doch Derek sah nicht weniger schlimm aus, er hatte ein Platzwunde am Kopf und sein Auge färbte sich schon leicht blau. Jedoch das, was mich am Meisten schockte war nicht, das sich die beiden Jungs gegenseitig die Köpfe einschlugen, nein das musste ja irgendwann so kommen, das Schockierende an der ganzen Sache war, dass keiner etwas unternehmen wollte. Alle standen nur da und sahen den Jungs dabei zu. Ich konnte nicht einfach nur zusehen. Mittlerweile lag Derek auf dem Boden und Aiden auf ihm drauf und schlug auf ihn ein. Sie wälzten sich hin und her, sodass sich die ganze Situation auch mal änderte. Als Aiden gerade wieder ausholte, um Derek zu schlagen, konnte ich nicht anders und versuchte seinen Arm festzuhalten „Aiden, bitte hör auf!" flehte ich ihn regelrecht an, denn auch wenn ich nicht wollte, dass Derek Aiden schlug, so wollte ich erst recht nicht, dass Aiden Derek verletzte. Doch er zog seinen Arm so zurück, dass ich nach hinten flog und mit dem Kopf auf die Spitze des Tisches aufschlug. Ein höllischer Schmerz durchzog mich und um mich herum fingen kleine schwarze Punkte an zu tanzen, bis es immer mehr wurden und ich in der Dunkelheit gefangen war.

Verliebt in den AlphaWhere stories live. Discover now