Kapitel 15 ~ Das Buch kann helfen

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Derek pov:

Nervös lief ich vor dem Zimmer auf und ab. Der Chefarzt war gerade bei Kaylie und untersuchte sie. Obwohl auf Seiten ihres Verletzungsstandes eigentlich keinerlei Probleme oder Komplikationen zu erkennen waren, wollte sie einfach nicht aufwachen. Sie lag nun schon drei Tage auf der Station, doch sie reagierte einfach auf nicht. Der Arzt hatte ihr, nachdem sie auf der Station lag, ein Mittel gespritzt, von dem sie innerhalb von 12 Stunden wieder aufwachen sollte, doch sie tat es nicht. Sie lag einfach nur da, als würde sie schlafen.
Gerade öffnete sich die Zimmertür und der Arzt trat heraus. „Wie geht es ihr?" sprang ich ihn regelrecht an. Er sah mich leicht traurig an. „Leide muss ich ihnen mitteilen, dass es nichts neues gibt. Ihre Werte zeigen keinerlei Verschlechterung, noch eine Verbesserung. Ich kann leider keine Auskunft darüber geben, wann sie wieder aufwachen würde." Damit verabschiedet er sich und ging den Gang nach unten. Ich war der Einzige hier im Krankenhaus. Kaylie's Eltern mussten beide Arbeite und die anderen waren in der Schule. Ich konnte dort einfach nicht hin. Ich musste in ihrer Nähe bleiben, vor allem ist der Drang, ganz nah bei ihr zu sein noch stärker geworden und wächst auch noch täglich. Ich ging also wieder ins Zimmer und setzte mich neben ihr Bett. „Kaylie komm schon," ich nahm ihre Hand in meine und hielt sie mir vor die Stirn. Der Schmerz den ich fühlte war schon fast nicht mehr auszuhalten. Lieber würde ich von ihr angeschrien, geschlagen oder meinetwegen auch auf den Boden geschmissen, Hauptsache sie wird wach. Ich will nicht mehr ohne sie sein. Eine Träne lief über meine Wange. Ich war emotional am Ende, ich konnte einfach nicht mehr. Jeden Tag aufs Neue wuchs meine Angst, sie ganz zu verlieren und auch die Schuld wuchs. Immer mehr verteilte ich mich selbst dafür, dass sie nur meinetwegen hier liegt. Innerhalb dieser kurzen Zeit war aus dem starken Alpha und vorlauten und vorwitzigen Bad Boy ein emotional labieles und schnell reizbares Frag geworden. „Kaylie komm schon, mach die Augen auf."

Plötzlich legte jemand seine Hand auf meine Schulter, sodass ich hinter mich in Tommy's Gesicht sah. „Na und wie sieht's aus?" Ich schüttelte den Kopf und sah wieder zu Kaylie. „Warum wacht sie nicht auf?" Die Frage stellte ich eher an mich selber, als an Tommy. „Ich kann es dir nicht sagen. Vielleicht ist ihr Körper einfach noch nicht bereit," dann schwiegen wir und es war nur das Piepen der Maschine zu hören, die uns sagte, dass Kaylie noch lebt. „Derek...," brach Tommy die Stille, doch ich sah nicht von ihr weg, „Vielleicht sollten wir mal mit deinem Dad reden...ich meine vielleicht wacht sie deswegen nicht auf." Ich sah geschockt von Kaylie weg und zu Tommy. „Denkst du, dass das der Grund ist?" Tommy nickte zögerlich. Ich sah wieder einen Moment zu Kaylie und dachte darüber nach, was Tommy gesagt hat, dann stand ich auf und ging zur Tür. „Was hast du vor Derek?" Ich drehte mich nicht um, sondern nahm die Türklinke in die Hand. „Ich werde zu meinem Vater gehen." Damit öffnete ich die Tür und ging nach Draußen. Keine Sorge Kaylie, ich werde dich schon wieder aufwecken.

Kaylie pov:

Ich weiß nicht, wie lang ich nun schon in dieser Dunkelheit saß, aber ich hatte weder Hunger, noch hatte ich Durst oder fühlte mich in irgend einer Art und Weise erschöpft. Mir war aber auch nicht langweilig gewesen, da ich mich sehr nett mit Yuki unterhielt. Ich weiß immer noch nicht genau, was ich von dem allen halten soll und was genau hier vor sich ging, aber es war definitiv lustig.
Hey Kaylie, wie ist eigentlich dein Verhältnis zwischen dir und diesem Typen aus dem Krankenhaus? Genervt stöhnte ich auf. „Ich halte absolut nichts von ihm. Er ist ein absoluter Vollidiot, der größte Arsch den ich kenne und ein absolut überheblicher und selbstverliebter Angeber. Er hat mich die gesamte Zeit geärgert und wie Dreck behandelt. Doch was mich am Meisten nervt ist die Art und Weise, wie er sich im Moment verhält und was das mit mir macht." Yuki fing an zu lachen Uuuh, da ist jemand verliebt, sang Yuki. „Ach halt doch die Klappe!" Schnauze ich sie an. Das ist kein Nein, fing sie an zu lachen und ich stöhnte genervt auf. Ich sagte doch das ich einen riesigen Spaß hier habe...oh habe ich nicht erwähnt, dass das eben nur Ironie war, na dann wisst ihr es jetzt. Es war mehr als nur langweilig und immer wieder wenn ich versuchte Yuki nach irgendetwas zu fragen, was mit dem hier zu tun haben könnte wich sie meinen Fragen aus. „Kannst du mir sagen, wann ich endlich aufwachen werde? SO langsam habe ich keine Lust mehr." Nein tut mir leid, dass weiß ich wirklich nicht, meinte sie und ich glaubte ihr, denn ich konnte die Ehrlichkeit in ihrer Stimme hören.
„Und was machen wir jetzt? Einfach nur hier rum sitzen?" ich stöhnte erneut genervt auf. „Wenn nicht bald etwas passiert, dann bekomme ich noch einen Koller und dann haue ich mir den Kopf so lange an bis ich nichts mehr fühle oder ich eine andere Farbe sehe." Wieder lachte Yuki nur, sie schien das hier alles sehr amüsant zu finden und freute sich, dass ich sie endlich hören konnte.
Ich ließ mich wieder fallen und stützte meine Arme auf meine Knie und vergrub meinen Kopf in dem Loch welches entstand, wann hat der Albtraum nur endlich ein Ende?

Derek pov:

Ich parkte meine Wagen vor dem Haus und wurde bereits von etlichen Rudelmitgliedern begrüßt. Manchmal wüsste ich echt gerne, was sie wirklich dachten. Ich ging durch die Gänge des Hauses, bis ich vor einen großen schwarzen Tür zum Stehen kam. Nachdem ich geklopft und als Antwort das Herein von meinem Dad gehört habe, öffnete ich die Tür und trat ein. „Derek! Wo warst du?" schrie mein Vater mich schon fast an. Ich lachte auf und ließ ich vor ihm auf einen Stuhl fallen „Hallo Vater, ich freue mich auch dich zu sehen. Mir geht's echt miserabel, aber danke der Nachfrage." Mein Vater atmete aus und sah mich an „Derek wo hast du gesteckt? Du kannst nicht einfach ohne ein Wort von jetzt auf gleich verschwinden." „Jaja ich weiß es tut mir auch leid, aber ich musste bzw. muss immer noch mich um jemanden kümmern. Deswegen bin ich auch hier." Er sah mich fragend an und ich atmete tief ein, ich wusste, dass er mich jetzt gleich anschreien würde. „Also es gab gestern ein kleines Problem mit Aiden, dem zukünftigen Alpha von Blood Moon. Jedenfalls hat der Kaylie, ein Mädchen aus meiner Schule, gegen einen Tisch geschubst, sodass sie sich den Kopf aufgeschlagen hat. Ich hab sie dann ins Krankenhaus gebracht und weil sie eine seltenen Blutgruppe hat und das Krankenhaus nicht mehr genug von diesem Blut für die OP hatte, habe ich meins gespendet und jetzt wacht sie nicht mehr auf," ich wurde gegen Ende immer schneller, doch mein Vater hatte mich genau verstanden, denn ich konnte die Wut, die in ihm von Minute zu Minute immer mehr wuchs, nur zu gut erkennen. „DU HAST WAS GEMACHT? DEREK HAST DU ÜBERHAUT DIE GERINGSTE AHNUNG, WAS DAS NUN FÜR AUSWIRKUNGEN HABEN KANN?" schrie er mich an. „Ja jetzt weiß ich es...aber vorher nicht, sonst hätte ich das doch nicht gemacht." Mein Vater lehnte sich in seinem Sessel zurück und massierte sich deine Schläfen.
„Derek, wo bist du da nur reingeraten?" er schüttelte seinen Kopf. „So wie es sich anhört, scheint sie sich wirklich zu verwandeln. Sie wird sich gerade in so einer art Zwischenwelt befinden, in der sie sich mit ihrem neu gefundenen Wolf unterhält. Sie kann da nicht von alleine raus, sie benötigt einen Leiter. Da du ihr das alles eingebrockt hast, wirst du ihr Leiter werden und damit auch die Verantwortung für sie übernehmen, nachdem sie aufgewacht ist. Du wirst ihr alles erklären, sie trainieren und ihr in allen Belangen helfen. Haben wir uns verstanden?!" Das war keine Frage, sondern vielmehr bereits beschlossenen Sache. „Ja Vater, ich habe verstanden. Aber wie kann ich sie da raus holen?" Mein Dad wühlte in seinem Schrank und reichte mir ein Buch. „Hier mein Sohn, ließ das und dann weist du, was du machen musst." Ich nickte und nahm das Buch an mich. Es war nicht gerade das Dünnste, aber ich werde es lesen, jedes einzelne Wort. Mit dem Buch in der Hand machte ich mich wieder zu Kaylie ins Krankenhaus und ließ mich neben ihr nieder. Kaylie ich verspreche dir, ich werde nicht ruhen, bis ich deine strahlenden grünen Augen und dieses wundervolle Lächeln wieder sehen kann.

Verliebt in den AlphaWhere stories live. Discover now