Ich stütze meine Hände auf den kühlen Boden ab und schiebe mich dann nach oben, sodass ich wieder stehe.

Adam macht einen Schritt von hinten auf mich zu, doch ich hebe nur meine Hand, sodass er stehen bleibt.

Mein Blick hängt immer noch auf Raphael, der inzwischen auch aufgestanden ist. Bloß nicht vom Boden sondern vom Stuhl.

"Clive es tu-"
Ich drehe mich blitzschnell um und betrachte Adam. In seinem ganzen Gesicht kleben gelbe Kornflakes und Milch läuft über seine Haar, die Nase und tropft auf sein Shirt.

Er sieht mich an, als wüsste er nicht, was mit mir los ist. Dann fange ich an zu lachen. Ich habe einen richtigen Lachflash und krümme mich zusammen um meinen Bauch zu halten.

Da der Raum so still ist und wahrscheinlich alle zu uns sehen, wird es noch lustiger, da niemand die Eier in der Hose hat und mit lacht.

Ich sehe, nachdem ich mich halbwegs, eigentlich gar nicht aber naja, beruhigt habe, zu Adam und muss mich echt zusammen reißen, als ich in sein verwundertes Gesicht sehe.

Er wechselt sofort seinen Ausdruck und sieht mich wütend aber auch belustigt an.

"Sind wir jetzt quitt?", fragt er. Ich lächel nur verschwörerisch. Dann gehe ich auf ihn zu, bleibe direkt vor ihm stehen und sehe in seine Augen. Sie wirken dunkler. Ich stelle mich auf Zehenspitzen, ziehe ihn zu mir runter und lege meine Lippen an sein Ohr.
"Ich denke nicht, dass wir quitt sind...", flüstere ich leise.
Ich ziehe mich langsam zurück und fische aus seinem verwunderten Gesicht ein Cornflake.
Dann stecke ich es in meinen Mund und grinse ihn breit an.

Ich drehe mich um, hebe den Löffel, der mir beim runter plumsen auf den Boden gefallen war, auf und drehe mich dann zum Tisch zurück. Raphael sieht uns immer noch total bekloppt an. Ich schüttel nur den Kopf. Er sieht vielleicht verdammt gut aus, aber ziemlich helle ist er ja anscheinend nicht im Kopf.

Ich lasse mich wieder auf den Stuhl fallen und sehe den Löffel an um festzustellen, ob er dreckig ist.
Als ich kein Fusselding gefunden habe, stecke ich ihn wieder in meine Schüssel und fange an zu essen.

"Ähm... Ihr kennt euch?", fragt Engelchen leicht irritiert. Ich hebe kurz meinen Blick und sehe ihn leicht verstört an. "Ne weißt de. Wir sind so total Fremde und machen gleich früh morgens ne Essens Schlacht, bei der ich aufm Arsch lande...", antworte ich sarkastisch. Ich verdrehe meine Augen und esse weiter.

Nach einiger Zeit blicke ich wieder zu Raphael. "Ey! ....Ey!! ...Ist er weg?", frage ich nicht gerade leise. Mein Engel blinzelt und schüttelt dann den Kopf.
"Wieso bist de denn so? Hast de etwa Angst vor dem Vollspaten oder was?", frage ich dümmlich grinsend.

Engelchen sieht an mir vorbei, bevor er den Mund öffnet, doch noch ehe er etwas sagen kann, legt sich ein Kinn auf meine Schulter.

"Ey. Ich kann dich hören. Und außerdem sollst du mich nicht beleidigen. Die ganzen Leute gucken schon", flüstert Adam mir rau in Ohr. Sein Atem streicht derweile warm über meinen Hals.

Nicht beirren lassen...
"Ich kann dich beleidigen wann ich will. Und wenn du hier nur da bist um mich zu nerven, dann kannst de auch gleich wieder weg kriechen. Ich will essen. Also..."

Ich warte. Adam schnauft kurz auf meiner Schulter, dann hebt er seinen Kopf und zieht sich einen Stuhl ran, den er direkt neben meinen stellt. Ich ignoriere ihn gekonnt und schaufel weiter mein essen rein.

Ich spüre, dass alle Blicke auf unserem Tisch liegen. Aber scheiß drauf. Essen ist das beste. Das kann mir niemand verderben...

Raphael räuspert sich und setzt sich wieder auf seinen Stuhl. "Ähm, woher kennt ihr euch?", fragt er. Ich esse ganz gelassen weiter und spüre auch Adams Blick auf mir liegen. Ich sehe kurz hoch und sehe dir Jungs mit großen Augen an. "Was dennn? Wieso muss ich denn immer alles erzählen? Sonst bist de ja auch nich so still und hast was zum rum meckern...", sage ich zu Adam, der mich leicht behindert angrinst.

Irgendwo zwischen Liebe und HassWhere stories live. Discover now