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Nachdem mir letztendlich doch noch ein paar wenige Stunden Schlaf vergönnt waren, wurde ich von einem lauten Poltern und Klirren geweckt.
Erschrocken fuhr ich hoch und sah mich hektisch um, bis mir wieder einfiel wo ich war.
Schnell sah ich zu Tobis Bett rüber.
Es war leer.
Ich lächelte bösartig.
So ein Idiot!
Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum und versuchte erneut, Tobis Schrank mit meiner praktischen Geheimwaffe zu öffnen, scheiterte jedoch zu meiner Überraschung.
"Wie zum Teufel hat der das jetzt wieder gemacht?", zischte ich und stach immer aggressiver mit der Nadel auf das Schloss ein, doch nichts geschah.
"Verdammter Mistkerl!", keifte ich schließlich und trat mehrmals gegen die Schranktür, bis sie endlich in sich zusammenkrachte. Allein schon bei dem Gedanken daran, was ich mir später von dem Maskenheini anhören müssen würde musste ich seufzen. Zu allem Überfluss musste ich dann auch noch feststellen, dass sich nirgends in dem kaputten Schrank mehr Waffen finden ließen und so pfefferte ich frustriert einige seiner Klamotten auf den Boden, bevor ich mich abwandte.
Da ertönte erneut ein lautes Klirren gefolgt von einem wütenden Ruf.
Ich sah zur Tür und überlegte kurz, ob ich nachsehen sollte, was da los war.
Vielleicht wurden Akatsuki angegriffen und ich hatte eine Chance zu fliehen.
Schließlich beschloss ich, dass, egal was es war, es bestimmt keine Gefahr für mich sein würde und so verließ ich eilig den Raum.
Während ich durch die spärlich beleuchteten Gänge tappte, versuchte ich einen Feuerball in der Größe meines Kopfes zu formen und schleuderte ihn an die gegenüberliegende Wand. Ein lautes Krachen erklang und nachdem sich der Rauch verzogen hatte, sah ich ein klaffendes Loch im Stein.
Ich grinste freudig.
So wie es aussah, war mein Chakra schon so gut wie komplett zurück gekehrt und ich konnte einen richtigen Fluchtversuch wagen.
Aber noch nicht jetzt...
Ich blieb stehen. Vor mir befand sich eine große Tür mit der Aufschrift 'Küche' darauf. Von dort aus schien der Lärm zu kommen.
Leicht verwirrt griff ich nach der Kinke und öffnete die Tür.
"Verdammt, Hidan! Jetzt setzt dich auf deinen Platz und sei endlich still!"
"Halt die Fresse, du blöde Zicke!"
Ich muss zugeben, ich glaube ich war in meinem ganzen Leben noch nie so überrascht und verwirrt wie jetzt.
Denn was ich vor mir sah, hatte mehr etwas von einem Affenzirkus und nicht von einer geheimen, kriminellen Organisation.
Mitten im Raum stand ein großer, langer Tisch und die rechte Seite bestand aus einer Menge Schränken und einer hölzernen Arbeitsplatte. Anders als in den Zimmern der Höhle, den ich bisher gesehen hatte, war dieses etwas beleuchtet, wirkte offener und sogar ein bißchen normal.
Um den Tisch herum saßen und standen ungefähr neun Personen, riefen laut durcheinander und aßen alle möglichen Gerichte.
Die einzigen, die ruhig wirkten und nicht durch die Gegend laberten waren Pain, die blauhaarige Frau neben ihm und der Schwarzhaarige von gestern, der sich grade an der Arbeitsplatte einen Kaffee einschenkte.
Mein Blick fiel auf zwei Typen, die sich gegenüberstanden und wütend rumschrieen.
Der Eine wirkte relativ jung und hatte lange, blonde Haare.
Als ich den anderen betrachtete, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf.
Das war doch der Kerl, den ich gestern im Flur getroffen hatte!
Die verwirrten Blicke der anderen und das plötzlich eintretende Schweigen, welches einsetzte als ich den Raum betrat, ignorierte ich, stapfte ich schnell um den Tisch herum und baute mich vor dem Grauhaarigen auf.
"Hey, du! Warum lebst du Mistkerl noch, huh? Hab ich dir nicht gestern die Gedärme zerfetzt?"
Der Idiot blinzelte ein paar Mal verwirrt, dann wurde sein Blick plötzlich zornig.
"Ach, du miese, kleine Schlampe warst das also! Das hat verdammt wehgetan, Miststück! Wehe du machst das noch einmal!", zischte er und ich spürte Wut in mir aufbrodeln.
"Wie hast du mich grade genannt?", fragte ich leise und bedrohlich und war kurz davor diesem arroganten Idioten sein Herz rauszureißen, als sich plötzlich zwei warme Hände um meine Schultern legten und mich ein Stück zurück zogen.
"Beruhige dich, Hidan!", ertönte eine Stimme hinter mir und als ich herumwirbelte, sah ich in das grinsende Gesicht eines haiähnlichen Wesens.
"Lass dich nicht ärgern, der ist immer so", meinte er mit einem belustigten Unterton und deutete auf Hidan der genervt schnaubte.
"Ich bin Kisame", stellte sich mein Gegenüber vor und ich wurde bei seinem freundlichen Lächeln etwas nervös und nickte nur stumm.
"Und mein Name ist Deidara, un!", rief der Junge mit den blonden Haaren.
Überrascht blinzelte ich ihn an, wurde aber sofort wieder von einer weiteren Stimme abgelenkt.
"Ich bin Sasori", meinte ein Mann mit strubbeligen, roten Haaren neben mir.
"Kakuzu."
"Konan."
"Zetsu."
"Tooooooobiiiiiii", rief der Kürbiskopf, wobei er auf und ab sprang, aber er kassierte nur einen bösen Blick von mir. Ich war immer noch sauer wegen der letzten Nacht.
"Mich kennst du ja bereits", meinte Pain und sah mich kurz prüfend an.
Mein Blick wanderte zu dem Schwarzhaarigen, der angefangen hatte in einem Buch zu blättern.
Ich runzelte die Stirn.
"Hast du auch einen Namen?"
"Hn."
So ein unhöflicher Idiot!
Ich stapfte zu ihm rüber und knallte meine Hände auf sein Buch. Er hob den Kopf und sah ausdruckslos in mein wutentbranntes Gesicht.
"Sag mal, kannst du nicht reden, oder tust du nur so?", fragte ich ironisch und sah aus dem Augenwinkel wie Pain aufstand.
"Itachi", murmelte mein Gegenüber da und ich setzte ein zuckersüßes Lächeln auf.
"Na, geht doch."
"Und wer bist du?", fragte Deidara und ich konnte die Unbehaglichkeit in seiner Stimme schwingen hören, die die Situation zwischen mir und Itachi ausgelöst hatte.
Immer noch lächelnd drehte ich mich um und bedachte ihn mit einem eindringlichen Blick.
"Ich bin Saiko."
Pain begann den anderen zu erklären warum ich hier war, aber ich hörte nicht zu sondern ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
Hidan, Kisame, Konan, Tobi, Pain, Deidara, Sasori, Zetsu, Kakuzu und Itachi...
Meine Augen blieben auf dem Schwarzhaarigen ruhen, der sich wieder in sein Buch vertieft hatte. Irgendwie...
Nein, das konnte nicht sein...
Oder...?
"Hey, Schlampe!", rief plötzlich jemand laut und riss mich aus meinen Gedanken. Mit wütenden Blick wirbelte ich herum und funkelte Hidan an.
"Was willst du, Mistkerl?"
"Wie schön, dass du darauf reagierst", meinte der Grauhaarige belustigt und ich wollte schon etwas entgegnen, als er einfach weiterredete.
"Ich wollte dich nur vor Deidara warnen, dieser perverse Bastard bespannert nämlich ständig Leute beim Duschen."
Ich zog eine Augenbraue hoch während Deidara knallrot anlief und zu Hidan herumwirbelte.
"T-Tu ich gar nicht, un! Außerdem bin ich nicht pervers! Du läufst doch ständig halbnackt durch die Gegend, Baka!"
"Ach, halt die Fresse und geh endlich von meinem Platz runter, Deidara!", keifte der Andere zurück und damit ging das Geschrei wieder los.
Mit einem leicht genervten Seufzen ließ ich mich auf einen freien Platz zwischen Itachi und Kisame fallen und betrachtete missmutig das viele Essen.
"Hast du denn gar keinen Hunger?", fragte Kisame nach kurzer Zeit und ich schielte aus dem Augenwinkel zu ihm rüber. Dann schüttelte ich leicht den Kopf. Die Freundlichkeit des Typen verunsicherte mich. Schon seit einer Ewigkeit war niemand mehr wirklich nett zu mir gewesen und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte.
Und außerdem, interessierte ich mich im Moment viel mehr für den Mann auf meiner rechten Seite, der schweigend auf die Buchseiten starrte.
Ich konnte nicht anders als ihm immer wieder heimliche Blicke zuzuwerfen.
Er kam mir so unglaublich bekannt vor, dass es mich neugierig machte.
"Was liest du da?", fragte ich schließlich mit ehrlichem Interesse und lehnte mich rüber um einen Blick auf den Buchrücken zu werfen.
"Das sind ehemals geheime Dokumente über den dritten Ninjaweltkrieg, die veröffentlicht wurden", erwiderte Itachi ohne mich anzusehen.
Auf einmal begann mein Kopf wie verrückt zu schmerzen und ich griff mir mit einem Stöhnen an die Schläfen.
"Hey, alles okay?"
Kisames Stimme drang nur gedämpft zu mir durch, aber er war mir egal.
Bilder schossen durch meinen Kopf, von klirrenden Waffen, blutüberströmten Körpern und Kindern ohne Gesicht.
Ich stieß einen heiseres 'Autsch' aus und bekam noch mit, wie zwei Arme von rechts um mich griffen, bevor ich ohnmächtig zusammensackte.

Kokoro - A Killer's Heart  [Naruto FF]Where stories live. Discover now