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Ich wurde von meinem eigenen Husten geweckt, selbst als Vampir brannte Rauch in den Lungen ...

Moment Rauch? Erschrocken öffnete ich die Augen, ich war immer noch in diesem Club und es brannte. Selbst die Kultisten waren noch da und schauten den Vampiren zu, wie sie verbrannten.

Schnell versuchte ich mich aufzurichten, doch etwas hinderte mich daran. Ein starker Schmerz breitete sich in meiner Brust aus. Vorsichtig tastete ich nach der Ursache und konnte den Pfahl spüren, der immer noch dort steckte. Ich biss mir auf die Zähne und zog ihn mit einem Ruck raus. Es begann zu bluten und brannte wie verrückt. Verdammt, was war das nur?

Mit zitternden Knien versuchte ich mich aufzurichten. Die Jäger kümmerten sich immer noch nicht um mich, sodass ich schnell in den Schatten verschwinden konnte. Ich drückte mich an die Wand und lief an ihr entlang. Der Rauch machte es unmöglich, mich zu sehen.

„Das Mädchen ist verschwunden! Sucht sie!", ertönte plötzlich die Stimme des Jägers, der mir so bekannt vorkam. Mist, sie hatten es entdeckt. Aber das war egal, ich hatte fast den Eingang erreicht. Nur noch ein kleines Stückchen und ich war dem Inferno entkommen.

„Nur noch ein paar Schritte", flüsterte ich mir selbst zu, als plötzlich ein Jäger vor meinen Augen auftauchte. Noch sah er mich nicht. So gut es ging, pirschte ich mich von hinten an ihn ran. Bevor er losschreien konnte, legte ich meine Hände um seinen Hals und drückte zu. Von ihm trinken konnte ich nicht, da er wahrscheinlich bis obenhin vollgepumpt war mit Knoblauch. Ich drückte fester zu und er zappelte noch etwas, legte die Arme um meine Hand und versuchte diese von seinem Hals zu entfernen. Doch ich war etwas stärker, sodass er nach wenigen Sekunden leblos zu Boden sank.

Nun hatte ich freie Fahrt. Kein Jäger oder Mensch war zu sehen. Ich rannte so schnell ich konnte, hatte jedoch immer Angst, dass mir doch jemand folgen würde. Von weit entfernt erklangen die Sirenen, die Feuerwehr und die Polizei würde jeden Moment hier sein und wenn sie erstmal da waren, würde die Flucht schwer werden. Ich rannte zu Janines Auto, doch dieses war abgeschlossen. Verzweifelt blickte ich mich um und mein Blick fiel auf einen großen Wald.

Dort würden sie mich hoffentlich nicht finden. Ich überquerte die Straße und wurde fast von einem Auto angefahren, das im letzten Moment bremsen konnte. Fluchend öffnete der Fahrer das Fenster und schrie mich an, doch ich ignorierte dies einfach und rannte weiter. Keine Sekunde zu spät war ich im Schatten der Bäume angekommen, denn schon fuhren die Polizei und die Feuerwehr vor. Doch ich erlaubte es mir nicht, mich auszuruhen. Ich musste weiter und es schaffen, die stechenden Schmerzen in meiner Brust zu ignorieren. Hoffentlich verrieten die Blutspuren, die ich hinterließ, meinen Aufenthaltsort nicht.

Doch je weiter ich ging, desto mehr merkte ich, wie meine Kraft mich verließ. Ich wurde mit jedem Schritt schwächer und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, jedoch war ich jetzt tief genug im Wald, sodass ich mir erlauben konnte, eine kurze Pause zu machen.

Kraftlos ließ ich mich an einem Baum hinunter sinken und spürte, wie das Blut immer noch aus meiner Wunde lief. Schnell riss ich ein Stück von meinem Kleid ab und drückte den Stoff auf die Wunde, in der Hoffnung, dass es die Blutung stoppen würde.

Jetzt, wo das Adrenalin langsam meinen Körper verließ, wurde mir immer mehr bewusst, aus welcher Situation ich entkommen war. Ich war noch am Leben, zumindest wenn ich es irgendwie schaffte, dass die Blutung aufhörte. Und Janine, sie hatte es nicht geschafft, sie ...

Mir fiel es immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen. Meine Kraft verließ mich und machte einer Müdigkeit Platz, die mich immer mehr einnahm und mit sich in die Tiefe zog.

Lillith (im Moment pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt