Etwas entfernt von mir stand ein ungewöhnliches Pärchen. Es waren zwei Frauen, die sich leidenschaftlich küssten, während sich ihre Zungen einen leidenschaftlichen Kuss lieferten, tropfte Blut aus ihren Mundwinkeln und ab und an blitzte eine silbrige Rasierklinge auf. Die Rasierklinge war Teil ihres blutigen Spiels. Es faszinierte mich so sehr, dass es mir nicht einmal peinlich war, dass ich so offensichtlich angestarrt hatte.

Nach einer Weile lösten sich die Beiden voneinander und kamen, nach einem kurzen Gespräch, auf mich zu.

„Na, gefällt dir was du siehst?", schnurrte die Schwarzhaarige. Ich konnte nur nicken, meine Stimme hätte wahrscheinlich eh total brüchig geklungen, denn, das musste ich zugeben, der Anblick hatte mich leicht erregt ...

„Wie heißt du?", fragte die Andere und schnappte sich die Hände ihrer Freundin.

„Lillith und ihr?", erwiderte ich etwas heiser.

Die beiden lächelten sich liebevoll an und die Schwarzhaarige antwortete wieder: „Es ist egal wie wir heißen." Sie legte mir eine Hand unter mein Kinn und küsste mich sanft auf die Wange, bevor sie mir verführerisch ins Ohr flüsterte: „Würdest du gerne mitmachen?"

Als ich mir über die Bedeutung klar wurde, musste ich hart schlucken, sollte ich das wirklich wagen? Jedoch mir blieb gar nichts anderes übrig, denn die Rothaarige drückte mir schon einen Kuss auf den Mund. Zuerst war sie sanft und vorsichtig, doch als sie merkte dass ich erwiderte, wurde sie stürmischer. Die Andere küsste sich währenddessen einen Weg über meinen Hals, bis hin zu meinem Ohr und knabberte dann an meinem Ohrläppchen. Ich stöhnte leise in den Kuss, als sie mir leicht über die Ohrmuschel leckte.

Die Rothaarige unterbrach unseren Kuss und drückte mir, die immer noch blutige Rasierklinge, in die Hand. „Bist du bereit, einen Schritt weiter zu gehen?" schnurrte die Andere in mein Ohr und ich nickte nur. Ich legte das kalte Metall auf meine Zunge und schon wurde ich wieder geküsst. Sofort schnitt mir die scharfe Klinge in die Zunge und ich konnte mein eigenes Blut schmecken. Es tat nicht weh, es fühlte sich nur verdammt komisch an, erst als sich das Blut der Fremden, mit meinem vermischte, wusste ich, welchen Reiz die beiden darin sahen.

Bei ihrem Blut blieb der übliche Blutrausch aus. Ich wollte sie nicht in Stücke reißen, wie bei einem Opfer, eher wollte ich einfach mehr von ihr. Es machte mich betrunken und high zu gleich. Ich fühlte mich fantastisch und erregt zu gleich. Mit einem Grinsen zog ich die Andere näher zu mir heran und wollte nun von ihr kosten. Mein ganzer Körper kribbelte und schrie nach mehr. Als ich ihren Geschmack auf meiner Zunge spürte, war ich erstaunt, wie verschieden die Beiden doch schmeckten.

Die Rothaarige stand hinter mir und küsste mich ebenfalls am Hals, als ich plötzlich spürte, wie sie ihre Hand, meinen Rücken entlang, unter meinen Rock wandern ließ. Erschrocken riss ich meine Augen auf, schloss sie aber im selben Moment wieder und stöhnte auf. Doch bevor sie weiter gehen konnte, wurde ich von Janine weggerissen.

„Lillith, was treibst du da?", sie funkelte mich wütend an. Ich zuckte nur mit meinen Achseln und wollte mich wieder umdrehen, doch die beiden waren schon wieder mit sich selbst beschäftigt.

Nini vermied es, den Blick auf die Frauen zu richten und lief rot an. Es war ihr peinlich, das sah man ihr ganz genau an.

Ich zog meine beste Freundin, etwas näher an mich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

„Willst du auch?" fragte ich sie und dachte nicht wirklich darüber nach, ich war immer noch total benebelt.

Sie grinste mich frech an und zog mich auf die Tanzfläche. Jedoch fiel es mir total schwer mich auf die Musik zu konzentrieren, sodass ich nur blöd rumstand. Ich wollte tanzen, doch mein Körper gehorchte mir nicht, deshalb ließ ich nur meinen Blick schweifen und beobachtete die anderen.

Viele waren auf der Tanzfläche, jedoch fiel mir wieder auf, dass sich auch Menschen unter ihnen befanden. Allerdings benahmen sie sich nicht wie normale Sterbliche ...

„Lillith, komm schon, tanz mit mir!", schrie Janine und zog mich an den Händen, die Band auf der Bühne hatte nach einer kurzen Pause wieder angefangen zu spielen.

Die Band war schwarz gekleidet und alle hatten lange Haare. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich, dass die Sängerin, die Rothaarige von vorhin war.

Ich schloss meine Augen und ließ mich von der Musik um spielen. Die harten Bässe und Klänge trieben mich nur so an, mich zu bewegen.

Als dann die Musik erneut aussetzte und mit einem lauten Gitarrensolo wieder begann, regnete es plötzlich Blut von der Decke.

Das freudige Geschrei der Vampire schaffte es nicht die laute Musik zu übertönen. Ich breitete meine Arme aus und genoss das Blut auf meiner Haut. Ich musste zugeben, dass es wirklich ein schöner Abend war.

Lillith (im Moment pausiert)Where stories live. Discover now