Chapter 81: Schweizer Armeemesser

36 1 0
                                    

Kurzer Hinweis der Übersetzerin: Eigentlich hätte man es wohl als Schweizer Taschenmesser übersetzen sollen ;D aber da Draco sich wohl eher als Soldat sieht, habe ich es wortwörtlich als sinnbildlich richtig übersetzt ;D

Gerade sind wir bei Kapitel 83 von 84 beim Übersetzen. Und auch wenn Übersetzen nicht so viel länger dauert, als zu betan, versuche ich dennoch gerade beides gleichzeitig zu machen - und das dauert halt bisschen - insbesondere wenn es immer Kapitel um die 40 Seiten sind.

***

In einem Ledersessel gegenüber Dr. Dennis Fong, saß Draco Malfoy, ein zweiunddreißig Jahre alter britischer Zauberer und verurteilter Terrorist. Die technisch korrekte Bezeichnung dafür war Todesser, aber die Anklagepunkte der Verbrechen in Großbritannien waren vergleichbar zu einer Verurteilung wegen Terrorismus in den USA.

Die Anfrage war mit einer offiziellen Überweisung eines magischen Heilers von Londons St. Mungos-Krankenhaus gekommen. Geschmeichelt hatte Dennis nachgefragt, wie sein Name in britischen Zaubereikreisen überhaupt aufgekommen war. Die Antwort darauf war etwas gewesen wie: Seine Frau sei sehr einfallsreich.

Magische Klienten anzunehmen bedeutete, dass er einen Crashkurs darin machen musste, wie die magischen Gemeinschaften funktionierten. Das Zaubervolk glich keinem Monolithen. Fong verbrachte viel Zeit damit, Draco über seine Welt auszufragen. Dies hatte auch den zusätzlichen Effekt, dass eine Beziehung aufgebaut wurde und er Dracos Vertrauen gewann. Und dieser Mann vergab sein Vertrauen nicht schnell. Es brauchte drei Monate, bevor er überhaupt erfuhr, dass Draco zwei Kinder hatte.

Fong war einer der wenigen Muggelpsychater, die ihre Dienstleistungen auch Leuten aus dem magischen Volk anboten. Allerdings konnte er verstehen, warum seine Kollegen so zurückhaltend waren. Hauptsächlich fühlten sie sich unterqualifiziert. Die Welt musste sich immer noch mit der Existenz einer zuvor verborgenen Untergruppe von Menschen auseinandersetzen.

Aber Dennis bemerkte sehr schnell, dass magische Leute sich auch nicht viel von normalen Menschen unterschieden. Leiden gehörte zum menschlichen Dasein, und so war Dennis froh, dass er einem seinen magischen Kunden, einen ähnlichen Service bieten konnte, wie den anderen, auch wenn die Therapiestunden ab und zu ein paar interessante Wege einschlugen.

Der aktuelle Weg beinhaltete, dass Dennis Draco über seine Erfahrungen mit Gewalt befragte - sowohl als Opfer, als auch als Täter. Das anschließende Gespräch war faszinierend, genau wie der Zauberer selbst.

„Man durchbohrt unterhalb des Halses die Drosselgrube", erklärte Draco. „Wie Sie sicher wissen, ist das besonders sinnvoll, denn von dort kommt man sowohl zu dem Trachaensystem, als auch zu größeren Blutgefäßen über dem Herzen."

„Ah", antwortete Dennis und dachte, dass ihre Vorstellungen von 'besonders sinnvoll' sich möglicherweise recht stark unterschieden.

Alle zwei Wochen suchte Draco Dennis Heim in Seattle, für ihre Therapiesitzungen auf. Er nutzte dabei eine Art der Fortbewegung, die Kamine beinhaltete. Dennis hatte keinen Kamin, deshalb benutzte Draco die nächste öffentliche Alternative. Bei seinem ersten Besuch hatte er den restlichen Weg zu Dennis' Haus zu Fuß zurückgelegt. Er war komplett trocken auf der Türschwelle erschienen, trotz des Regens. Ein Wasserabwehrzauber hatte der Zauberer ihm erklärt.

Dennis hatte Draco vor den Gefahren, des immer bewölkten Wetters in Seattle gewarnt, woraufhin Draco in seinem James Bond Akzent nur mit „also genau wie in London" geantwortet hatte.

Wie konnte man damit anfangen, Draco Malfoy zu beschreiben?

Die meisten magischen Personen, die Dennis traf, sahen aus wie jeder andre USAler auch. Sie passten sich an. Es hätten Nachbarn sein können. Es hätte die Mutter sein können, die immer Geld machte, wenn die Schule Backwaren verkaufte, denn ihre Plätzchen waren einfach die Besten. Oder es hätte das Hippie-Paar sein können, das über das ganze Jahr hinweg die tollsten Bio-Produkte auf dem Bauernmarkt verkaufte.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWhere stories live. Discover now