Kapitel 3: Vertrauen

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                              Zusammenfassung:

                               Hermione und Padma reden über den neuesten Zulauf von
                               'Projekt Weihnachten'. Draco macht seinen ersten Zug.

Hermione machte, auf ihrem Weg in den Keller, einen kleinen Umweg in die Küche. Normalerweise war dort immer irgendjemand, unabhängig von der Uhrzeit. Dieses Mal war es Honoria Cloot, eine der Medihexen.

Sie machte sich eine Tasse Tee. "Ich habe gerade erfahren, dass ihr einen Ausflug nach Askaban gemacht habt. Wird Draco Malfoy sich dem Team anschließen?"

"Das ist, denke ich, noch nicht ganz sicher. Aber nichtsdestotrotz ist er hier."

"Interessante Zeiten liegen vor uns", meinte Honoria, während sie Zucker in ihrer Tasse verrührte.

Hermione ging zur Speisekammer und nahm einige Wasserflaschen von dort mit. Ihr eigener Durst überraschte sie, obwohl sie schon immer dazu geneigt hatte, nach längerem Zaubern zu dehydrieren. Sie hatte die erste Flasche bereits ausgetrunken, als sie die Stufen zum Keller hinabgestiegen war, öffnete eine verriegelte Tür und ging einen langen Betongang entlang, der in drei Zellen mündete, welche die Insassen durch Gitterstäbe vom Rest der Welt abschirmten. Der Geruch von Desinfektionsmittel lag schwer in der Luft.

Ganz offensichtlich würde sie heute Nacht nicht die Chance haben, Ron allein zu besuchen.

Padma Patil überprüfte Rons zentralen Venenkatheter, als Hermione sich der ersten der drei Zellen näherte. Sie zögerte vor der Tür, bis Padma fertig damit war, den Beutel auszutauschen, der Rons intravenöse Ernährung sicherstellte. Zum Abschluss ihrer Behandlung zauberte Padma einen Ratzeputz, sah auf und lächelte.

"Hi."

Hermione ging durch die Sanitisierungszauberbarriere, die Rons Zelle umschloss. Die Umrisse der Zelle glommen für einen Moment rot auf. Es stach, aber war dennoch weniger mühsam, als in einer Vollkörperschutzausrüstung zu arbeiten.

"Wie geht es ihm heute?", fragte sie Padma.

"Nicht so gut. Wenn sein zentraler Venendruck sich weiter verschlechtert wird er einen hypovolämischen Schock bekommen. Sein Blutplasma ist... ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll... sein Blutvolumen nimmt immer mehr ab." Padmas Frustration war deutlich in ihrer Stimme hörbar. "Er verliert kein Blut und ich weiß, dass er auch nicht dehydriert, weil wenn wir ihm noch mehr Flüssigkeiten zuführen würden, es zu einer kongestiven Herzinsuffizienz führen würde."

"Was sagen die Virologen?"

"McAlister meint, dass die Symptome nicht unähnlich der von fortgeschrittener Tollwut wären. Aber mit seinem Körper passiert eine ganze Reihe von Dingen, die niemand vorhergesehen hat. Und sie passieren immer alle zur gleichen Zeit. Wir haben einfach noch nicht genug Zeit gehabt, das alles zu studieren."

Hermione ging zu Ron hinüber und strich ihm sein rostrotes Haar aus der Stirn. Seine Haut war fahl und er hatte eine ganze Menge an Gewicht verloren, aber der größte Teil von ihm sah immer noch aus wie Ron. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie oft sie auf ihn herab gesehen und erwartet hatte, dass sich seine blauen Augen öffneten, Lachfältchen sich in seinen Augenwinkeln bilden würden und er zu ihr herauf lächeln würde.

Sowohl Hermione als auch Padma, erkannten die Situation als die an, die sie war. Unabhängig davon, ob es Ron besser ging oder er kränker wurde: Sie lernten durch ihn jeden Tag neues über die Infektion. Wenn sie über seinen Zustand diskutierten, redeten sie nicht nur über ihren Freund. Sie sprachen über ein lebendes Experiment.

Harry verstand das nicht - und manchmal wurde er wütend auf das, was er nicht verstehen konnte.

Wenn er Ron ansah, erblickte er seinen kranken, besten Freund und was er sehen wollte war: Hermione, die alles tat um Ron zu retten. Und das tat sie auch. Aber Harry tat alles um den anderen Grund für ihre Anstrengungen einfach auszublenden. Hermione beneidete Harry manchmal. Sein Leben war auf so viele Arten um vieles einfacher.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt