Kapitel 6: Goldlöckchen

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                Zusammenfassung:

Nachdem sie ein Zombie Exemplar beschafft haben, wird eine gefährliche Mission in ein Krankenhaus geplant

***

"Babybär an Mamabär, ich bin in der Hütte", kam Emily Finchs rauschverzerrte Stimme durch das Headset. Die junge Frau, die derzeit eine Ausbildung zur Krankenschwester machte, lungerte geradezu auffällig an der Mündung einer Gasse herum.

"Ich höre und sehe dich, Babybär. Du machst das hervorragend. Bleib genau da stehen bis Papabär uns das Signal gibt, ok?"

"Ich glaube du solltest 'Ok, hab verstanden' sagen", meinte Padma.

"Oh?"

Von ihrem Aussichtspunkt aus, auf einem Terrassendach, beobachteten Padma und Hermione wie sich an diesem schönen Morgen ihre Mission vor ihnen entfaltete. Padma verdrehte ihre Augen. "Sind diese Codenamen wirklich notwendig?"

Hermione zuckte mit den Schultern. "Was ist ein Leben ohne gute Laune?" Sie war damit beschäftigt Emilys Position durch ein Fernglas zu beobachten.

"Gute Laune!?" murmelte Padma, "wir sind gerade dabei ein 18-jähriges Mädchen als Köder zu nutzen!"

Es kam Hermione, dass sie, Harry und Padma, oft vollkommen unterschiedliche Standards von Reife an ihre jüngeren Teammitglieder anlegten, für die sie verantwortlich waren.

Sie vermutete, dass man ihnen vorwerfen könnte, etwas scheinheilig zu sein, wenn man in Betracht zog, dass Hermione und besonders Harry sich immer wieder in gefährliche Situationen begeben hatten - und das schon vor ihrer Pubertät. Albus Dumbledore hatte entweder sehr viel Vertrauen in ihre Fähigkeiten gehabt oder er hatte ziemlich entspannte Ansichten, was Gefährdung von Kindern betraf. Keine der beiden Theorien schmeckte ihr.

"Sie hat sich für das hier freiwillig gemeldet", wies Hermione Padma darauf hin.

"Ich denke, dass die Auswahl von Anwärtern auf einen zweihundert Meter Zombie Sprint eher gering war", entgegnete Padma.

"Emily war ein Leichtathletikstar in ihrem College in den USA. Sie dachte, dass sie uns dabei am besten helfen könne."

Agent Richards harscher Bariton kam durch das Headset. "Papabär ist jetzt in Position. Wir sind soweit."

"Diese Headsets sind echt schick."

Hermione stimmte dem zu. "War die Aufgabe der Amerikaner sie zu besorgen - die machen echt keine halben Sachen."

Die zwei Frauen saßen für einige Minuten still nebeneinander und erfreuten sich an einer Dosis ungedämpften, frühmorgendlichen Sonnenstrahlen, die in London auch unter normalen Umständen eine Seltenheit gewesen waren. Padma nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und bot diese dann der dankbaren Hermione an, deren helle Haut bereits einen Sonnenbrand hatte.

"Warum nennen wir diese Operation eigentlich Goldlöckchen? Ich fand diese Geschichte schon immer ziemlich verstörend."

"Der Einfall des Cowboys", meinte Hermione, "wie es aussieht, wollte Mercer ein Zombieexemplar das 'genau richtig' ist."

"Und wie können wir sowas sicherstellen?", fragte Padma, "wir haben nicht wirklich eine Wahl in dem, was auch immer Emily in die Gasse lockt."

Hermione setzte sich in aufgeregter Anspannung auf und passte ihr Fernglas an. "Wenn wir schon dabei sind, wo wir stehen! Babybär, Goldlöckchen nähern sich. Merlin, wir haben zehn. Nein, mach zwölf daraus! Richards? Ich meine, Papabär, kannst du sie sehen?"

"Ja, ich seh sie", sagte Richards, "und was noch wichtiger ist, Babybär, sie sehen dich. Goldlöckchen bewegen sich. Finch, begib dich in Startposition, verstanden?"

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt