Kapitel 32: Draco

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Die Fahrstuhltüren öffneten sich mit einem leisen „Bing" und offenbarten eine stämmige Frau mittleren Alters, die hinter einem Servierwagen stand, der mit Dingen beladen war, die aussahen wie eine Bestellung beim Zimmerservice. Eine Zigarette hing von einem ihrer Mundwinkel und verblasste Tätowierungen verzierten ihre Unterarme und Finger. Ihre gestärkte weiße Dienstmädchenuniform mit der Schürze sah im Kontrast zu ihr vornehm aus. Sie starrte sie unglaublich gelassen an, während sie die Aufzugtüren mit einem quergestellten Rad ihres Servierwagens offen hielt.

Draco erhob langsam seine Pistole und zeigte auf ihr Gesicht, gleichzeitig legte er einen Finger auf seine Lippen.

„Ist das hier, was ich denke, dass es ist?", bellte sie in Russisch. Ihr Blick war auf den einzigen der drei Männer gerichtet, den sie ohne Mühen erkannte... Belikov.

„Wir holen uns die Flotte zurück", antwortete Belikov.

„Hah! War auch an der Zeit!" Die Frau stieß eine Rauchwolke aus. „Ich könnte mir genauso gut die Knarre dieses Hübschen hier ausleihen und mir selbst in den Kopf schießen, anstatt diese schmierigen Bastarde da oben noch einen Tag länger zu bedienen! Ihr könnt meinen Aufzugschlüssel haben, wenn ihr in die oberen Stockwerke wollt." Sie zog eine weiße Karte aus ihrem tiefen Dekolletee und reichte sie Draco mit einem lasziven Grinsen.

Eine letzte Überprüfung der Korridore - um sicherzugehen, dass sie nicht entdeckt worden waren - und dann betraten die Männer auch schon den Aufzug. Draco hielt die Karte gegen den Sensor und schlug dann auf den Knopf, der sie zur Brücke transportieren sollte. Fröhliche Aufzugsmusik begann zu dudeln, während sie nach oben fuhren. Bevor sie an ihrem Ziel ankamen, drückte Draco den Notstopp und brachte den Lift zum Stehen.

Blaise war beschäftigt damit, das Essen auf dem Wagen zu inspizieren. Er öffnete den Deckel einer Silberterrine und steckte sein Finger in den Eintopf. Draco warf ihm einen bösen Blick zu.

„Was? Ich verhungere."

„Wie viele Männer vermutest du auf dieser Etage?", fragte Malfoy die Bedienstete.

„Ungefähr fünfzehn. Maximal. Schwer bewaffnet, aber faul. Da ist ein Großer, mit Glatze. Er verlässt die Brücke so gut wie nie. Hat 'n Gesicht wie 'ne Dogge. Der hat die Aufsicht. Sie nennen ihn Sasha und ist im mittleren Management von Amarovs Wachen. Schaltet ihn zuerst aus und die anderen werden sich zerstreuen."

„Vielen Dank für die Hilfe", sagte Belikov, weil Malfoy es nicht tat.

„Ihr werdet mich natürlich fesseln müssen", fuhr die Dienstmädchen fort, „wenn, was auch immer ihr plant, schief geht, würde ich gerne meinen Job behalten - und meinen Kopf."

Belikov brachte ein Lächeln zustande. „Verständlich." Er griff in seine Tasche, um ein Seil herauszuholen, aber zögerte, als die Frau ihn mit einer Handbewegung einhalt gebot.

„Nichts für ungut, Professor. Aber er soll das bitte machen - der Schoko-Junge." Sie grinste Blaise an und offenbarte dabei mehrere Goldzähne.

Einige Gesten brauchten keine Übersetzung. Blaise kaute auf einem Windbeutel, den er stibitzt hatte, aber brauchte keinen Herzschlag um die Situation zu erfassen. Er wischte sich die Hände an seinem Pulli ab und nahm das Seil von Belikov. „Es wäre mir eine Ehre, Madam."

***

Hermione und Padma bewaffneten sich mit Macheten.

Es war die logischste Wahl. Hermione hob ein Rohr auf und warf es in eine der entfernten Ecken, damit sie nicht darüber stolperten und sich den Knöchel verdrehten. Einige Minuten später betätigte Renauld den Summer, der die Zombieklappe öffnete. Die erste Gruppe Kreaturen mussten noch hindurchkommen. Auch wenn der Gestank die Arena bereits so sehr erfüllte, dass die Galle in Hermiones Hals aufstieg.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWhere stories live. Discover now