Kapitel 33

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Madelyn

Weitere fünf Tage ohne ein Lebenszeichen von Trevor. Mein Herz verkrampft immer noch, wenn ich daran denke, was er zu mir gesagt hat aber es ist bei weitem nicht mehr so schlimm wie die letzten Tage. Was viel schlimmer ist, ist dass Cody sich genau so wenig bei mir blicken lässt, wie Trevor. Ich habe keinen blassen Schimmer, was ich einem von ihnen angetan haben soll. Wie auch? Keiner redet mit mir darüber. Immer wenn ich bei Caden oder Dylan dieses Thema anschneide lenken sie ab und es endet immer mit Sex. Verdammt gutem Sex, das muss ich ihnen lassen. Meine Gedanken kreise dennoch ständig um die beiden anderen. Ich will sie alle, nicht nur zwei von ihnen. Ich will Trevor und Cody genau so sehr wie Dylan und Caden. Nein, nicht ich will sie alle. Mein Herz will sie alle und das ist noch viel schlimmer, als die Tatsache, dass sie mir aus dem Weg gehen. Was zur Hölle stimmt mit mir nicht? Wie kann man vier Männer gleichzeitig lieben? Gott, wenn ich irgendwann hier ausziehe sollte ich mir wirklich einen Therapeuten suchen. Bei dem Gedanken daran verknotet sich mein Magen. Was passiert eigentlich, wenn ich hier ausziehe? Werde ich überhaupt hier ausziehen? Wenn ja, wann? Wohin? Ich habe noch nie mit den Männern über die Zukunft gesprochen. Warum eigentlich? Ich glaube, ich hatte einfach nicht genügend Zeit um darüber nachzudenken doch jetzt, wo ich den ganzen Tag nichts mache außer schlafen, essen und mit Dylan oder Caden vögeln habe ich mehr als genug Zeit.
„Hi Babymaus" Caden unterbricht meine Gedanken, indem er mein Schlafzimmer betritt und geradewegs auf mich zukommt. „Wir sind jetzt ein paar Stunden nicht zuhause, kommst du alleine klar oder soll Dylan hier bleiben?"
„Wenn einer hier bleibt" Dylan betritt ebenfalls den Raum und sofort fühle ich mich wieder sicher zwischen ihnen. „Dann ist es Caden. Aber ich glaube unser Mädchen kann auch mal ein bisschen alleine sein, oder Maddie?" In seinen Augen blitzt irgendwas auf, als er mich ansieht. Etwas, das ich nicht deuten kann. Unwillkürlich nicke ich, greife trotzdem nach Cadens Hand. „Ihr kommt doch wieder, oder?" Meine Stimme klingt dünner als beabsichtigt. „Ich will nicht auch noch euch beide verlieren."
Caden schmunzelt. „Du wirst uns nicht verlieren Baby. Trevor und Cody kriegen sich auch irgendwann wieder ein. Alles ist gut, hm?" Sofort keimt Hoffnung in mir auf. Viel Hoffnung. Es ist das erste Mal, dass einer von beiden dieses Thema anspricht. Hoffnungsvoll sehe ich Dylan an, dessen Blick allerdings deutlich dunkler ist als sonst. „Wir kommen wieder. Wenn was ist, Cody sollte zuhause sein aber du weißt ja selbst, dass er gerade lieber allein ist." Mit einem einfachen Nicken tritt er aus meinem Zimmer. Caden hingegen drückt mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Bis später, Baby." Zwinkernd verlässt auch er nun mein Zimmer, nicht jedoch ohne sich noch ein mal umzudrehen. „Mach dir keine Sorgen, alles ist gut."
„Versprich mir, dass ihr wiederkommt." - „Ich verspreche dir, dass wir wiederkommen."
Ich will gerade nicken und ihn somit gehen lassen, da fällt mir etwas ein. „Versprich mir, dass ihr unverletzt wiederkommt." Als Caden seine Augen verdreht setze ich meinen Hundeblick auf, was ihm ein Grinsen auf die Lippen zaubert. „Ich verspreche dir, dass wir so unverletzt wiederkommen, dass dich heute Nacht die ganze Stadt schreien hören kann."
Ich atme scharf ein, spüre direkt ein Kribbeln in meiner Magengegend und laufe mit Sicherheit rot an wie ein Feuerlöscher.

Das Wasser unter mir ist angenehm warm, die Luftmatratze auf der ich liege wird allerdings langsam zu heiß, also rudere ich mit meinen Händen zum Poolrand. Mein Gesicht brennt ein wenig als ich mir selbst über die Wange streiche, dem Rest meines Körpers geht es dank den sieben Tonnen Sonnencreme dafür umso besser. Seit ich mir ein mal als Kind so doll die Haut in der Sonne verbrannt habe, dass ich mich kaum noch bewegen konnte, bade ich jedes Mal in Sonnencreme bevor ich mich ihren Strahlen aussetze. Der Steinboden unter meinen Füßen ist heiß, also tapse ich schnell zu der überdachten Terrasse, um mich abzukühlen. Ich liebe den Sommer mehr als jede andere Jahreszeit, von mir aus könnte das ganze Jahr über Sommer sein. Ich liebe es, am Hafen zu sitzen und das Meer zu beobachten. Ich liebe es, mit dem Fahrrad durch die Natur zu fahren und die schönen Sonnenblumenfelder zu bestaunen. Ich liebe es, wenn es spätabends noch hell ist und man den Sonnenuntergang beobachten kann. Früher habe ich all das immer mit Tanya gemacht, irgendwann dann alleine. Mein Herz flattert, als sich von ganz allein Bilder in meinen Kopf brennen, wie ich all das mit den Männern machen kann, die mir leider mein Herz gestohlen haben. Nicht mal im Traum hätte ich daran gedacht, jemals so etwas fühlen zu können und als ich daran denke, dass ich höchstwahrscheinlich die einzige hier bin, mit solchen Gefühlen, verflüchtigt sich meine Fröhlichkeit auch wieder. Sie hätten mir nach meiner peinlichen Liebeserklärung doch gesagt, wenn sie auch so fühlen würden, oder? Angestrengt werfe ich meinen Kopf in den Nacken. Ich weiß gar nicht, wie mir geschieht, als ich realisiere, was ich glaube, gerade gesehen zu haben. Ruckartig mache ich einen Schritt zur Seite, stoße mit meinem Hintern gegen die Vase, die kurz darauf umfällt und verfluche mich in dem Moment dafür, als die Glastür sich öffnet. Cody tritt heraus, beäugt mich skeptisch und beißt sich im nächsten Moment auf die Unterlippe, als er sieht, dass ich nicht mehr, als einen Bikini trage. Ist das sein ernst? Er ignoriert mich tagelang und sieht mich dann an, als wäre ich ein Stück Fleisch, nur weil ich im Bikini vor ihm stehe? „Du gottverdammter Idiot.", zische ich. In seinen Augen blitzt etwas auf, dass ich als Angst identifizieren würde und dann fällt mir wieder ein, was ich eben gesehen habe. Cody stand im Wohnzimmer, irgendeine Blondine in seinem Arm. Ich konnte nicht viel erkennen, so schnell wie ich mich außer Sichtweite bringen wollte, aber das habe ich definitiv gesehen.

Our Girl - wir brauchen dichHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin