Kapitel 31

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Trevor

Fuck. Fuck. Fuck. Fuck. Fuck. „Fuck!" Mein Schrei ist so laut, dass er als Echo zurückkommt und mir noch dreimal deutlicher macht, was für eine Scheiße ich gerade gebaut habe.
„Du verdammter Bastard.", knurrt Cody. „Du hättest sie beinahe umgebracht!" Mit geballten Fäusten kommt er auf mich zu und ich lasse ihn. Ich lasse ihn auf mich losgehen, auf mich einprügeln, ich lasse zu, dass er seine gesamte Wut an mir auslässt. Ich könnte mich weg drehen, mich wehren oder weglaufen aber ich habe es verdient, was er tut. Ich bin ein verdammt kranker Wichser, der seine Triebe nicht kontrollieren kann und gerade beinahe ein unschuldiges Mädchen umgebracht hätte. Unser unschuldiges Mädchen. Und genau das ist auch der einzige Grund, wieso ich ihm diesen Wutausbruch durchgehen lasse. Maddie ist schon lange nicht mehr irgendein Mädchen und ich weiß ganz genau, dass ich für alle von uns spreche, wenn ich das sage. Vielleicht wäre es sogar von Vorteil gewesen, wenn ich sie umgebracht hätte, sie bringt uns nur Probleme ein. Ich verstehe ohnehin nicht, wieso sie immer noch bei uns ist. Wir hätten sie, laut Plan, schon längst wegbringen sollen, doch irgendwas ist schief gelaufen und jetzt ist sie unser Problem. Unser wunderschönes, naives und gleichzeitig gefährliches Problem. Fuck. Diese scheiß Drogen bringen nichts außer Stimmungsschwankungen und...Ein lautes Knacken, gefolgt von einem verfickt intensiven Schmerz bringen mich wieder zurück in die Situation, in der ich mich gerade befinde. Ich fasse mir reflexartig ins Gesicht, als ich das warme Blut auf meinen Lippen schmecke und werde von einem weiteren Schmerz daran erinnert, dass das keine gute Idee war. Der kleine Wichser hat mir die Nase gebrochen. Er hat mir die Nase wegen einem Mädchen gebrochen. Diese Erkenntnis trifft mich noch härter, als sein nächster Schlag. Ich falle auf die Knie, mein Kreislauf gibt nach. Er muss mich an der Schläfe erwischt haben.
„Cody, Stop!" Ich vermute, es ist Dylan, der Cody von mir wegzerrt und mir im nächsten Moment aufhilft. Er sagt kein Wort als wir zurück in Haus gehen, aber das braucht er auch gar nicht. Ich kann die Enttäuschung in seinen Augen sehen. Nicht wegen Madelyn, nein. Sie ist ihm egal. Gut, vielleicht nicht wirklich egal, aber hier geht es um etwas ganz anderes. Ich habe mein Versprechen, die harten Drogen sein zu lassen, nicht eingehalten und bin wieder in meine alten Muster verfallen. Ich war wieder der alte Trevor. Der Trevor, der eigentlich in einer Schublade, ganz weit hinten in meinem Kopf, unter Verschluss gehalten werden sollte. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es ausschließlich an den Drogen gelegen hat, vielmehr glaube ich, dass unsere kleine Prinzessin auch, wenn auch unabsichtlich, einen großen Teil dazu beigetragen hat. Sie triggert etwas in mir und wenn die anderen sie nicht wirklich morgen mit einem Messer im Herzen vorfinden wollen, sollte sie verschwinden. Und zwar so schnell wie es uns möglich ist.

„Was zur Hölle stimmt mit ihm nicht?", faucht Caden mich an und macht eine wilde Handbewegung in Richtung Cody, der gerade den ganzen Garten auseinandernimmt. Er ist sauer. Richtig sauer. Ich glaube, so habe ich ihn in all den Jahren noch nie erlebt. Cody war immer der, der sich am meisten zurückgehalten hat. Wenn er angepisst war, hat man es ihm entweder nicht angemerkt oder er hat sich so lange in sein Zimmer oder zu Alissa zurückgezogen, bis es es ihm besser ging und dass er genau das jetzt nicht macht zeigt, was für ein scheiß Problem Madelyn ist. Sie bringt uns alle in Gefahr, spielt uns unwissentlich gegeneinander aus und sieht dazu noch so verfickt gut aus, dass ich sie am liebsten jede freie Minute ficken würde, anstatt meine Arbeit zu machen, die eigentlich immer oberste Priorität haben sollte. Mich würde nicht mal mehr wundern, wenn das plötzliche Auftauchen dieser Smiley-Wichser, wie ich sie gerne nenne, auch etwas mit ihr zutun hätte. Sie macht uns so viele Probleme, dass das kein großer Schock wäre. Es ist ziemlich, ziemlich unwahrscheinlich aber...gut, eigentlich ist es fast unmöglich aber man kann ja nie wissen.
„Es ist doch offensichtlich, was mit ihm nicht stimmt.", knurre ich und zünde mir dabei eine Zigarette an. „Er ist verliebt in Madelyn. Was meinst du, wieso er hier sonst so einen Aufstand macht? Ich wusste, dass er es nicht schaffen wird sich an den Plan zu halten."
Caden sieht mich überfordert an, was mir ein Schmunzeln entlockt. Er ist nicht oft überfordert geschweige denn sprachlos. Er hat immer die Kontrolle über alles, man könnte meinen er ist die gesprächigere Variante von Dylan. Okay, außer wenn er getrunken hat, dann kann man ihn genau so in die Tonne kloppen wie Cody gerade. „Und was sollen wir jetzt machen? Er wird niemals zulassen, dass wir sie..." „Sie muss weg, sonst drehe ich noch durch!", unterbricht Cody selbst ihn in einem verzweifelten Tonfall. „Ich weiß nicht mehr weiter, fuck! Ich hätte niemals zulassen sollen, dass es so weit kommt."
Caden legt ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Das kann passieren, halt dich einfach fern von ihr. Es gibt so viele Frauen auf der Welt, die du daten und lieben kannst. Es muss nicht unbedingt die sein, die eigentlich schon gar nicht mehr hier sein sollte, hm?" Cody scheint nicht überzeugt von seinen Worten, stattdessen sieht er mich an. Sein Blick hängt an meiner Nase, die ich mittlerweile mit einem provisorischen Kühlakku, bestehend aus einer gefrorenen Forelle, kühle. „Es tut mir leid, dass ich dir die Nase gebrochen habe. Ich...Ich war nicht ich selbst." Und in diesem Moment kann ich ganz deutlich in seinen Augen lesen, was ihm durch den Kopf geht. Er liebt sie. Er liebt sie wirklich und wir werden ihm sein kleines Herzchen brechen müssen.

„Es waren nicht nur die Drogen, oder?", fragt Caden vorsichtig. Wir stehen alleine im Garten, er trinkt ein Glas Whisky, ich Wasser gemischt mit jeder Menge Schmerzmitteln. Meine Nase pocht immer noch, ebenso wie mein Kopf, aber wenigstens hat sie aufgehört zu bluten.
Ich schüttele den Kopf, sehe ihn aber nicht an. Ich hasse dieses Thema und ich würde auch bei keinem außer ihm zulassen, dass sie es ansprechen aber Caden und ich hatten schon immer eine andere Verbindung, er versteht mich irgendwie besser.
„Sie triggert etwas in dir. Jedes Mal wenn du sie ansiehst. Ich sehe das." Oh, wie ich es hasse, wenn er recht hat. Ich nicke stumm, würge mir die Schmerzmittel Mischung in einem Schluck runter und sehe ihn dann doch an. Meine Hände sind schweißnass, das Glas rutscht mir aus der Hand und fällt klirrend zu Boden. „Das hattest du noch nie, Trevor. Nicht seit..." Ich hebe meine Hand, bedeute ihm den Mund zu halten, bevor ich es doch noch bereue mich ihm anvertraut zu haben. „Sprich es nicht aus."
Ich zünde mir einen Joint an, was Caden nur miteinem Augenrollen kommentiert. „Verstehst du jetzt, was mein Problem ist, Caden? Ich sehe sie. Jedes verfickte Mal, wenn ich Madelyn anschaue, sehe ich bloß noch sie. Und dafür hasse ich Maddie gerade mehr, als alles andere."

Our Girl - wir brauchen dichTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon