Kapitel 11

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Madelyn

„Und er bringt mich wirklich nicht aus einer Laune heraus einfach um?", scherze ich, als wir am Freitag Nachmittag an der Haustür stehen und uns verabschieden. Die Männer haben vier gepackte Taschen und Duke an der Leine dabei. „Keine Sorge, die zwei Tage überlebst du schon. Falls etwas sein sollte, habe ich dir alle unsere Nummern hier eingespeichert." Dylan hält mir ein komplett neues IPhone vor die Nase. Meine Augen werden ganz groß. Das meint er jetzt nicht ernst, oder? „Das kann ich doch nicht annehmen, ich..." Weiter komme ich gar nicht. Trevor reißt es ihm an meiner Stelle aus der Hand und schiebt es mir ohne zu zögern in die Hosentasche, die sich auf meiner linken Po-Backe abzeichnet. „Tu nicht so bescheiden, nimm es einfach.", brummt er.
Bevor sie mit ihrem Gepäck das Haus verlassen, nimmt mich jeder einzelne von ihnen kurz in den Arm. Cody drückt mich ein wenig fester an sich. „Ist es wirklich okay, dass er mit dir hierbleibt?", flüstert er. Ich nicke bloß und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
Als sie gehen breitet sich ein mulmiges Gefühl in mir aus. Ich habe keine Angst vor Trevor, ich war bloß noch nie allein mit ihm, obwohl ich jetzt schon seit knapp einer Woche hier bin. Trotz seiner unglaublichen Attraktivität ist er leider doch ein bisschen unheimlich.
„Und Prinzessin auf der Erbse, was machen wir jetzt?" Er grinst.
„Vögeln? Schwimmen? Vögeln?" Ich schüttle lachend den Kopf. „Nichts von beidem, ich habe Hunger. Was möchtest du essen?"
Er lacht bloß. „Du kannst kochen?" Ich stoße ihn leicht mit meinem Ellenbogen in die Seite. „Bestimmt besser als du."
„Das glaubst auch nur du."
Wir diskutieren so lange, dass wir unseren Hunger für kurze Zeit vergessen uns uns hinterher dafür entscheiden, ganz klassisch Pasta zu machen. Pasta ist immer gut. Das geht schnell, braucht keinen besonderen Aufwand und schmeckt.
Beim Essen haben wir kaum geredet aber Trevor hat mich beobachtet. Jede meiner Bewegungen hat er beobachtet und im selben Atemzug analysiert. Als ich aufstehe und meinen Teller in den Geschirrspüler stelle, tut er es mir gleich. Plötzlich sind wir uns ganz nah, unsere Hände berühren sich, als wir gleichzeitig die Tür der Spülmaschine schließen. Er macht noch einen Schritt auf mich zu, ich mache vor lauter Nervosität einen zurück. Das geht so lange so weiter, bis ich mit dem Rücken an die Küchentheke stoße. Seine Hände legen sich auf meine Taille und heben mich auf die Kalte Marmorplatte, als wäre ich leicht wie eine Feder. Er sieht mich von oben bis unten mit seinen dunklen, wunderschönen Augen an. „Du gefällst mir, Madelyn." Ich werde nervös, weiß nicht was ich ihm sagen soll. So nah war ich ihm noch nie, abgesehen von der Nacht, in der er mich vom Waldboden aufgesammelt hat. Die kann ich schlecht mitzählen, ich war nichtmal bei Bewusstsein. „Sag doch etwas.", verlangt er mit rauer Stimme. Seine rechte Hand liegt geduldig auf meinem Oberschenkel. Wieso zur Hölle bin ich so nervös? Ich sitze bloß vor ihm, meine Beine sind geschlossen, mein Kleid bedeckt alles, was bedeckt sein sollte und seine Hand auf meinem Oberschenkel rührt sich kein Stück, also wozu die Aufregung? „Wenn ich dir so sehr gefalle, wieso bist du dann immer so gemein zu mir?", hauche ich eine Spur zu nervös. Er stößt einen Laut aus, der vermutlich ein Lachen darstellen soll. „Das ist meine Art." „Deine Art? Also bist du zu allen Frauen, die ihr vögelt, so fies, bis sie dich ranlassen?"
Sein Grinsen verschwindet nicht. „Die ihr vögelt?" „Ich werde ja wohl kaum die Einzige sein, die ihr untereinander herum reicht."
„Gefällt es dir denn herumgereicht zu werden?" Er bildet mit seinen Fingern Anführungszeichen in der Luft. „Das war nicht das Thema, hör auf abzulenken." „Also gefällt es dir, wusste ich es doch." Er ist so selbstsicher, das mag ich an ihm. Es macht ihn einfach noch attraktiver, dass er weiß, was er tut. Ich sage nichts, warte bloß auf seinen nächsten Schritt. „Gefällt es dir auch, wenn ich das hier tue?" Seine Hand rutscht unter mein Kleid, in die Innenseite meines Oberschenkels. Sein Daumen streicht über meine vernarbe Haut. Ich hasse es, dort berührt zu werden. Es hat über ein halbes Jahr gedauert, bis Jacob mich dort anfassen, geschweige denn sehen durfte, wie ich ohne Hose aussehe. Anfangs haben wir immer nur im Dunkeln miteinander geschlafen weil ich mir so unsicher war, irgendwann war er es aber leid und hat einfach mittendrin das Licht eingeschaltet. Ab dem Zeitpunkt war es mir dann gleichgültig. Er hatte mir die Entscheidung abgenommen und sich nie dafür entschuldigt.
„Woran denkst du?", haucht er, während sein Daumen weiterhin über meine Narben streicht. „An nichts, alles gut."
„Du bist nervös. Magst du es nicht?" Seine raue Stimme schickt mir Schmetterlinge in den Bauch. Ich schüttele den Kopf. „Ich mag es, wirklich." Ein zufriedenes Lächeln ziert seine Lippen und erst jetzt merke ich, was für schöne Lippen er hat. Lippen, die ich unbedingt küssen will. Gott, Madelyn hör auf damit. „Schau nicht so auf meinen Mund, ich werde dich nicht küssen." Ein leichter Stich durchfährt meinen Körper. „Wieso?", wispere ich.
„Ich küsse nie, ich ficke nur." Ich verspüre ein Kribbeln in meiner Mitte. Es ist seltsam, dass er mich nicht küssen will aber die Art, wie er ficken gesagt hat, lässt mich alles andere vergessen. „Mich so anzusehen ist gefährlich Madelyn, ich kann für nichts garantieren, was gleich passieren wird, wenn du deine Augen nicht von mir nimmst." Ich will ihm so gerne antworten, will ihm sagen, dass es mir egal ist und dass er machen soll, was er will, aber es kommt nichts raus. Ich bin so nervös, dass sich alles in mir verkrampft. Plötzlich spüre ich etwas Kaltes an meiner pulsierenden Mitte. Tevors beringte Finger streichen einmal durch meinen nassen Spalt, bevor sie sich mir genauso schnell wieder entziehen. „Dir gefällt es also wirklich sehr, dass wir dich alle wollen." Sein Blick fällt auf seinen nassen Finger und plötzlich spüre ich das Blut, dass in meine Wangen schießt. „Hör auf dich zu schämen, es ist okay." Beruhigend streicht er mir über die Wange und legt den Finger, der eben noch an meiner empfindlichsten Stelle lag auf meine halb geöffneten Lippen. Ohne zu zögern, öffne ich sie ganz und koste mich selbst. „Braves Mädchen.", raunt er, dicht an meinen Lippen. Vielleicht ist es komisch, aber ich mag es. Ich habe es auch gemocht, als Caden mich im Auto so genannt hat. Es gibt mir das gute Gefühl von Anerkennung, das, was mir mein ganzes Leben lang gefehlt hat. „Jetzt will ich aber auch wissen, wie du schmeckst." Er wartet nicht, bis ich irgendwas sage oder tue, er ist sich sicher in seiner Sache. Seine kalten Hände schieben mein Kleid hoch und meinen Slip wieder zur Seite. Bevor ich bereuen kann, nur einen langweiligen schwarzen, statt einen der anderen angezogen zu haben, spreizt er meine Beine und kniet sich vor mich hin. Ich will nicht hinsehen. Ich weiß, dass er sich gerade meine Narben ansieht und sich wahrscheinlich fragt, woher sie wohl kommen. Als ich daran denke, sammeln sich heiße Tränen in meinen Augen, doch ich will sie nicht freilassen. Ich will diesen Moment genießen. Anstatt direkt aufs Ganze zu gehen, wie ich es erwartet habe, verteilt er zuerst sanfte Küsse auf der Stelle, die vor ein paar Tagen noch zwei seiner besten Freunde für sich beansprucht haben.

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