Kapitel 40

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Luna's Sicht:
Müde rieb ich mir über die Augen, bevor ich mich im Bett aufsetzte und laut gähnte. Ben lag leider nicht mehr neben mir. Eigentlich wollte ich mich nochmal umdrehen, doch unter mir war es viel zu laut. Seufzend stand ich auf und machte mich fertig. Zehn Minuten später lief ich die Treppe herunter und stolperte fast über Smileys riesigen Körper. "Dieser Hund bekommt zu wenig Aufmerksamkeit.", murmelte ich auf dem Weg zur Küche kopfschüttelnd. Wie erwartet saßen die meisten bereits an ihren Plätzen und begrüßten mich freundlich. Doch Ben war nicht an seinem Platz. "Wo ist den mein bescheuerter Freund?", fragte ich in die Runde. Masky und Hoodie schmunzelten mir entgegen. "Er trainiert." Jeff, der müder wirkte als sonst, wurde mit einem Mal hellwach und lachte so laut, das ich mir die Ohren zuhalten musste. "Was hast du denn?", rief ich vorwurfsvoll. "Tut mir leid. Ich fand die Tatsache nur ziemlich lustig, dass sich der kleine Benni wirklich beweisen möchte. Egal wie lange ich ihn jemals genervt habe, er hätte immer Nein gesagt, wenn ich ihn zum Sport überreden wollte. Und nur weil er mich schlagen will macht er freiwillig Sport...verrückte Welt." Lachend stimmte ich ihm zu. Er hatte sich in den letzten Monaten noch nie freiwillig bewegt, außer von seinem Bett runter zur Couch. Irgendwie machte ich mir Sorgen um ihn. Nicht das sein Ego am Ende sehr verletzt war, wenn wir doch verlieren sollten.

Ben's Sicht:
Seit zwei Stunden joggte ich bereits durch den Wald und kämpfte mit Bäumen. Okay, das klingt ziemlich bescheuert, aber um diese Zeit verirrte sich hier nunmal kein Mensch, mit dem ich stattdessen kämpfen könnte. Da ich mein altes Schwert wieder gefunden hatte, war ich schonmal einen kleinen Schritt voraus. Ich war Jeff Voraus. Während ich trainierte, dachte ich die ganze Zeit an Jeffs angepisstes Gesicht, wenn er verlor. Und ich hatte bereits eine Szene im Kopf, wie Luna mich für meinen glorreichen Sieg belohnen würde. Dabei sabberte ich ungewollt und schüttelte schnell den Kopf, um das Bild aus meinem Kopf zu bekommen. Ich kletterte gerade auf einen hohen Baum, als ich plötzlich Schritte unter mir hörte. Neugierig setzte ich mich auf den tiefsten Ast und spähte nach unten. Mit raschelnden Schritten liefen ein Mann und eine Frau durch die Bäume. Sie sahen aus, als ob sie selbst Mörder wären und gerade jemanden umbringen wollten. Doch irgendwie kam mir diese Frau bekannt vor. Sie sah fast so aus wie...Luna? Sie hatte schulterlanges, dunkelbraunes Haar, dieselben Gesichtszüge und genauso graue Augen wie Luna. Verwirrt sah ich den beiden Personen nach, die in Richtung unserer Hütte steuerten. Sollte ich sie einfach umbringen? Doch irgendetwas hielt mich davon ab. Ich wollte diese Personen erstmal beschatten und herausbekommen, was sie um diese Zeit hier im Wald trieben. Vielleicht würde ich sie dann umbringen. So leise wie möglich kletterte ich den Baum wieder runter und folgte den beiden unauffällig. Es könnte nur Zufall sein, dass die direkt auf unser Versteckt zusteuerten. Oder? Doch plötzlich drehten sie sich um...

Luna's Sicht:
Nach dem Frühstück half ich Slender, so nett wie ich war, beim Aufräumen. Als wir am Ende in der Küche standen und alles wegräumten, unterhielten wir uns ein bisschen. "Werden wir eigentlich von dir in Gruppen aufgeteilt? Oder dürfen wir uns unser Team selbst aussuchen?", fragte ich neugierig. Ich gebe zu, ich war schon ein bisschen aufgeregt. "Theoretisch dürft ihr eure Teams selbst zusammenstellen, doch bis jetzt waren es stets die selben Gruppen. Wahrscheinlich wird es dieses Jahr aber wieder neu gewählt, weil alle in deinem Team sein wollen." Lachend packte ich ein paar Teller in den Geschirrspüler. "Das stimmt wohl." Nachdem wir fertig waren, trafen sich alle nochmal im Wohnzimmer, da Slender noch einiges besprechen wollte. Wir saßen also alle auf dem Boden und starrten gespannt den riesigen Mann vor uns an. "Sind eigentlich alle anwesend?", wollte er wissen. Sleepless schüttelte den Kopf. "Ben fehlt." Langsam machte ich mir wirklich Sorgen. Er hätte längst zurück sein müssen. Und als wäre das sein Stichwort gewesen, ging mit einem lauten quietschen die Tür auf. Dort stand Ben, doch er war nicht allein. Hinter ihm standen noch zwei weitere Personen, die ich aber nicht erkennen konnte, da Ben vor ihnen stand. Ben's Gesichtsausdruck war ziemlich nervös und auch leicht ängstlich. Als er mich in der Menge fand, kratzte er sich am Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. "Hey Luna! Ich habe zufällig jemanden in Wald gefunden. Sie wollten zu dir, also hab ich sie mitgenommen." Jetzt traten der Mann und die Frau vor ins Haus. "Es sind...deine Eltern."

My drowned KillerWhere stories live. Discover now