Kapitel 11

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Luna's Sicht:
Wir liefen jetzt schon seit genau vier Stunden durch diesen bescheuerten Wald. Ich hatte echt keine Lust mehr. Meine Füße taten weh, es wurde langsam dunkel und mir war kalt. Wie wollten wir bitte hier ein Messer wieder finden? Das war alles Ben's Schuld. Wütend starrte ich ihn an. Verwirrt sah er zu mir. "Ist was?", fragte er verwirrt. Mit einem lauten Seufzer zog ich meine Augenbrauen fester zusammen. "Das ist alles deine Schuld! Hättest du nicht gesagt wir helfen ihm, dann würden wir nicht stundenlang sinnlos durch den Wald laufen!" Er runzelte die Stirn. "Tut mir ja Leid! Ich wollte nur meinem besten Freund helfen! Außerdem hättest du ja nicht mitkommen müssen.", sagte er. "Ach vergiss es.", sagte ich und drehte mich weg. "Hey Leute! Hört auf zu streiten oder ich bringe jemanden um!", rief Ticci und hielt sein Messer bereit. "Oh oh. Komm Sally!", flüsterte Masky und nahm Sally auf den Rücken. Lachend klopfte Hoodie ihm auf die Schulter. "Als ob ich ein Kind ermorde, Masky!", rief Ticci beleidigt. Kichernd gingen wir weiter. Und ich hatte immer noch keine Lust.

Ben's Sicht:
Was hatte sie denn plötzlich? Manchmal verstand ich Luna echt nicht. Gerade als wir wieder den selben Weg einschlagen wollten, kamen Sleepless und Laughing Jack vorbei. "Wir haben es gefunden. Wir können wieder zurück gehen!", sagte Jack und ging voran. Erleichtert atmete ich aus. Ehrlich gesagt hatte ich auch keine große Lust die ganze Nacht nach der Nadel im Heuhaufen zu suchen. Endlich kamen wir wieder zu Hause an und gingen erstmal in die Küche. Die anderen waren schon da. "Da seid ihr ja! Nochmal danke das ihr mit gesucht habt, das war wirklich nett von euch.", rief Jeff, der glücklich mit seinem Messer herumfuchtelte. "Kein Ding, Jeffi.", murmelte Hoodie und lachte. Die anderen stimmten mit ein, ich hatte keine Energie mehr dafür. Luna schien es genauso zu gehen. "Jetzt gibt es erstmal Essen. Setzt euch!", forderte Slender und verschwand, um das Essen zu holen. Wie befohlen ließen wir uns auf unseren Plätzen nieder und redeten. Jeff war glücklich, die anderen gut gelaunt und ich total kaputt. Luna war wenigstens nicht mehr sauer auf mich.

Luna's Sicht:
Nach dem Essen verschwanden alle in ihren Zimmern. Ben und ich waren gerade dabei Sally ins Bett zu bringen, Slender's Anweisung. Er hatte heute Nacht irgendwas zu tun, wahrscheinlich hatte es was mit Kindern zu tun. "Gute Nacht, Süße.", flüsterte ich und gab ihr einen sanften auf die Stirn. Ich hatte mir schon immer eine kleine Schwester gewünscht, und sie war wirklich toll. "Gute Nacht, große Schwester! Gute Nacht, Ben." Dann schloss sie die Augen und lächelte im Schlaf. Sie war so süß. Auch Ben grinste bei dem Anblick. Leise verließen wir ihr Zimmer und gingen nach oben. Vor meinem Zimmer blieben wir stehen. "Also dann...", sagte er und lächelte. "Ja...hör zu Ben. Wegen vorhin, ich wollte dich nicht so anmachen. Ich war einfach schlecht gelaunt und musste das an jemandem auslassen. Tut mir Leid." Mein Blick fiel zu Boden. "Kein Problem. Ich fand es auch ziemlich anstrengend." Plötzlich zog er mich in eine Umarmung. Zögernd erwiderte ich sie, bis er mich los ließ. "Gute Nacht, Luna.", sagte er und ging zu Treppe. "Nacht...", rief ich noch und sah ihm nach, bis er verschwunden war. Was war das gerade? "Na? Da läuft wohl was zwischen euch? Irgendwie habe ich das schon gewusst...", hörte ich die Stimme von Masky hinter mir. Er lehnte lässig an der Wand und sah grinsend zu mir. Ich spürte die Röte in meinem Gesicht. "Was? Ähm...nein! Ich und Ben...wir sind...naja...Freunde?" Ein heiseres Lachen verließ seine Kehle. "Aha. Das klingt aber nicht überzeugt.", lachte er und kam auf mich zu. "Du magst ihn, oder?" Verdammt, war das so offensichtlich? Ich liebte ihn nicht, doch ich fühlte mich wohl in seiner Nähe. "Ja, schon...aber nicht so wie du denkst! Er ist echt ein toller Freund, aber mehr kann ich mir bei ihm nicht vorstellen.", erklärte ich. Nun stand er direkt vor mir. Und er war zwei Köpfe größer als ich. "Soso. Also ist da nicht mehr als Freundschaft.", sagte er und sah mir in die Augen. Irgendwie wirkte er ziemlich einschüchternd. Bestimmt wegen der Größe. "Ja." "Dann hab ich ja freie Bahn.", flüsterte er und lachte laut, als er mein Gesicht sah. "Gute Nacht, du Vollidiot!", rief ich kichernd und knallte die Tür zu. Masky war manchmal ziemlich bescheuert.

Ben's Sicht:
Ich konnte einfach nicht anders, als über der Treppe zu lauschen. Und irgendwie machten mich Luna's Worte traurig. Ob ich etwas für sie empfand? Eigentlich sprach alles dafür. Doch ich war ein Mörder, sie war eine Mörderin. Würde es überhaupt gut gehen? Ich wollte es unbedingt herausfinden. Doch wenn sie mich nicht liebte, konnte ich es vergessen. Verfluchte Gefühle.

My drowned KillerWhere stories live. Discover now