Kapitel 143

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Einen Tag später als die anderen Fahrer kamen auch Max und ich in Texas an. Durch die Verspätung wegen dem Frauenarzttermin musste Max direkt zum Paddock für eine Sitzung. Somit sass ich alleine im Hotelzimmer und zappte mich durchs Programm der Sender.

Früher hätte ich die Koffer vielleicht noch ausgepackt aber heute nicht mehr. Wir bleiben sowieso nur ein paar Tage, da lohnte es sich nicht auszupacken und dann wieder alles einzupacken. Gerade weil wir am Sonntag nach dem Rennen direkt nach Hause flogen und es schon Mittwochnachmittag war, lohnte es sich aus meiner Sicht nicht.

Zudem waren die beiden in mir besonders aktiv seit dem Flug und dem entsprechend kam ich nicht zur ruhe. Keine Position schien bequem zu sein, wenn man ständig Tritte in die Lunge oder Magen bekam. Da war Koffer auspacken nicht gerade das Beste.

Da aber auch im Fernseher nichts schlaues kam, entschloss ich mich meinen Unterlagen für das Wochenende zu widmen, um etwas Ablenkung zu haben. Da es mein letztes Wochenende fürs erste war, musste ich auch erst für die freien Trainings zum Paddock. Womit ich genügend Zeit noch hatte, mich in die Unterlagen zu lesen.

"Bitte nur fünf Minuten ruhe", murmelte ich, da die zwei es mir wirklich nicht leicht machten. Ich konnte keinen Satz lesen oder aufschreiben, ohne einen erneuten Tritt zu bekommen. Also liess ich es am Ende sein und hoffte, dass ein entspanntes Bad helfen würde, um die zwei etwas zur ruhe zu bringen.

Erst als ich im warmen Wasser sass, kam mir in den Sinn, dass ich alleine kaum raus kam. Also musste ich wohl hoffen, dass Max zurückkommt, bevor das Wasser kalt wurde. Sonst würde es wohl nicht mehr so angenehm für mich sein.

Gerade als ich es geschafft hatte, mich einigermassen zu entspannen, klingelte mein Handy: "Guten Abend, schon lange nichts mehr gehört." Zum Glück hatte ich mein Handy griffbereit auf die Toilette neben der Badewanne gelegt.

"Na ja, eher Nacht bei uns. Dachte ich will mal wieder direkt von dir hören, wie es dir so geht", begrüsste mich Jessi. Ich vergass gerne mal, dass ich in einer anderen Zeitzone als sie war. Bei ihr musste es wohl schon um Mitternacht gewesen sein, umso mehr machte mich der Anruf stutzig. Schliesslich musste sie morgen wieder in die Uni.

"Geht", meinte ich locker, "Die Kleinen feiern eine Party in mir und bei dir? Was ist passiert, dass du mich um Mitternacht anrufst?" Nicht, dass ich mich nicht freute, doch es war nicht die Zeit, in der sie mich sonst anrufen würde.

Ein Seufzen erklang: "Kann nicht schlafen, wünschte ich wäre bei euch. Es ist so langweilig ohne jemand hier zu haben. Zudem vermisse ich Dani, es fühlt sich so falsch an, nicht bei ihm zu sein. Als wäre er kein Teil mehr von meinem Leben und ich von seinem."

"Er vermisst dich auch und ich dich auch, es ist nur halb so lustig ohne dich hier. Wobei es ja mein letztes Mal für eine Weile sein wird an der Strecke. Und Dan ist so lange ein Teil von deinem Leben, wie du an ihn denkst", versuchte ich sie aufzumuntern.

"Ich bin es mir wohl einfach nicht gewohnt", seufzte sie, "So lange von der Person entfernt zu sein die ich liebe. Greg und ich waren ja täglich zusammen, es fühlt sich einfach an, als wären wir nichts mehr. Als wäre ich nur eine von vielen für ihn."

Gerne würde ich ihr sagen, dass ich es kenne, doch es war gelogen: "Du bist nicht eine von vielen, da pass ich schon auf. Ihr schafft das, es ist schwierig und tut auch weh, aber es wird alles Gut."

"Ich weiss", es war sehr leise. Mein Herz brach in dem Moment ein kleines Stückchen, da sie wohl den Tränen nahe war. Zu gerne hätte ich sie in die Arme genommen, doch zwischen uns lag ein Ozean und ich kam auch nicht aus der Wanne.

Eine ganze Weile telefonierte ich noch mit Jessi, bis sie wohl doch eingeschlafen war. So lag ich nun wieder alleine in der Wanne und starrte an die Wand mir gegenüber, in der Hoffnung, Max würde bald kommen.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now