Kapitel 81

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"Wo bringst du mich hin?" Lachend versuchte ich seine Hände von meinen Augen zu nehmen. Doch er hielt mir diese weiter vor meine Augen, damit ich nicht sehen konnte, wo er mich hinbrachte.

Wir waren gerade noch mit der Gruppe essen, doch Max wollte mich noch mit etwas überraschen, weswegen wir nicht wie die anderen zurück ins Hotel gegangen waren: "Etwas mehr Geduld, wir sind gleich da, Liebste." Beim letzten Wort lief mir ein angenehmer Schauer über den Rücken, was auch dem Windstoss, der uns nun entgegen bliess, geschuldet sein könnte.

"Wir sind da", damit konnte ich meine Augen nun wieder öffnen. Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich feststellte, dass wir beim Strand waren. Grinsend drehte ich mich zu ihm und schloss meine Hände um seinen Nacken, bevor ich ihm einen leichten Kuss auf die Lippen drückte.

Woraufhin auch seine Mundwinkel in die Höhe schnellte: "Überraschung gelungen?" Ich nickte lächelnd und küsste ihn noch einmal, bevor ich hoch zu den Sternen sah. Man sah nicht viele wegen der Lichter der Stadt, doch eine Handvoll kam dagegen an, zumindest hier beim Strand, der wohl am Rande der Stadt lag.

Dabei erinnerte ich mich an den Strand in Melbourne und unser Gespräch: "Dein Opa wäre sicher stolz auf dich." Verlegen wollte ich meinen Kopf wegdrehen, da mir seine Worte unangenehm waren, da ich sie einfach nicht kannte.

"Was ist los?" Er legte seine Hand so an mein Kinn, dass ich ihn anschauen musste. Dabei konnte er wohl nur zu gut, das Glitzern in meinen Augen erkennen. Nur konnte ich den Schmerz und die damit verbunden Tränen nicht unterdrücken, auch wenn ich es nur zu gerne wollte.

Ich versuchte ihm durch Kopfschütteln klarzumachen, dass nichts war, doch dies glaubte er mir nicht: "Es ist nur... Ausser meinem Onkel hat nie jemand sowas zu mir gesagt, ich war immer die Aussenseiterin, die niemals genug für die Familie war. Egal was ich gemacht habe, ich war nicht so, wie sie mich wollten, was ich zu spüren bekam. Über die Jahre habe ich gelernt, meine Träume und vorhaben für mich zu behalten. Ich bin es gewohnt die Menschen um mich vor vollendete Tatsachen zu setzen, da es die einzige Möglichkeit war in dieser Familie zu überleben. Den Spott und Hohn auf ein Minimum zu bringen, so dass es aushaltbar war."

"Vor mir musst du nichts verbergen, ich bin immer stolz und werde immer dich unterstützten, wo ich nur kann. Du bist nicht mehr allein und wirst es nie mehr sein, dass verspreche ich dir", dabei strich er mir die Tränen weg.

Ich löste mich leicht von ihm und drehte mich wieder zum Meer: "Du hast dir so viel Mühe gegeben und ich habe die Stimmung ruiniert. Es tut..."

"Sag es nicht, denn es gibt keinen Grund dafür. Hätte ich in Barcelona schon gewusst, wie sehr du gelitten hast wegen deiner Familie, hätte ich sie niemals in deine Nähe gelassen. Niemand darf dir weh tun, auch deine Familie nicht", dabei gab er mir einen Kuss auf das rechte Schulterblatt. Bevor er seine Arme um mich legte und mich an sich drückte. Seine Hände ruhten dabei auf meinem Bauch, automatisch legte ich meine auf seine.

Dabei konnte ich weitere Tränen nicht unterdrücken, da der Schmerz von all den Jahren mich überwältigte und die Hormone nicht zuletzt ihren Teil beitrugen: "Nach dem sie mir die Chance auf die Academy und damit das Eishockey genommen hatten, hatte ich es versucht... Mir das Leben zu nehmen." Nie hatte ich dies offen zu gegeben, auch den Ärzten gegenüber nicht. Ich hatte es immer als Unfall hingestellt. Ich wäre einfach in der Badewanne eingeschlafen, doch es war volle Absicht gewesen, da ich die Unterdrückung nicht mehr ausgehalten hatte. Mich in ein Leben gezwängt gefühlt hatte, dass ich niemals leben wollte.

"Und ich danke Gott, dass er es nicht zu gelassen hat, mein Engel. Ich wünschte ich hätte dich früher beschützen können, doch eines weiss ich. Du bist die stärkste Frau, die ich kenne. Denn du hast es aus dem Loch geschafft", das hatte ich dank meinen Freunden. Ohne sie wäre ich niemals am Leben, auch wenn sie nicht wussten, dass sie mir mein Leben gerettet hatten.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now