Kapitel 52

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Emotionslos sah mein Chef mich an, seine Hände waren verschränkt auf seinem Tisch: "Wie ich sehe sind Sie gut angekommen, das Freut mich." Ich blieb stumm, da es eine Feststellung war und ich nicht wüsste, was ich sagen sollte.

"Hanna glauben Sie mir, das fällt mir nicht leicht, denn sie haben grossartige Arbeit geleistet. Doch wir müssen auf unsere Zuschauer hören und die glauben nicht, dass sie noch die Richtige für diesen Job sind", setzte mein Chef an. Dabei liess er sich etwas in seinem Bürostuhl nach hinten fallen.

Ich versuchte meinen Magen in Schach zu halten, während ich Luft für meine Gegenargumente holte: "Natürlich kann ich es verstehen, doch die Zuschauer sind doch gerade erst sich dabei an mich zu gewöhnen. Gegenüber unbekanntes ist man doch immer skeptisch oder gar ablehnend."

"Hanna, es tut mir wirklich leid. Doch ich hatte Sie gewarnt und leider haben Sie mit der Schlagzeile alles noch verschlimmert, man gibt Ihnen die Schuld am 'schlechten' Qualifying. Sehen Sie es doch mal anders, ich beschützte Sie vor weiteren unschönen Kommentare und Schlagzeilen gegen Sie", versuchte er mich aufzumuntern. 

Natürlich konnte man es auch als Schutz für mich ansehen, doch ich brauchte den Schutz nicht. Ich hatte die Kommentare bei meinem Profil ausgeschalten und lass auch keine Privatnachrichten mehr auf Instagram, schliesslich hatten fast alle Fahrer und Kollegen meine Nummer. Zumindest die diese auch brauchten. Leider hatte mich Lando in einen Gruppenchat mit den jungen Fahrer hinzugefügt, dort wurde ich mit Memes und anderen Sachen voll getextet, noch nahm ich es mit Humor.

Doch ich hatte versprochen nicht so leicht aufzugeben: "Denken Sie nicht, ich bin alt genug, um diese Kommentare nicht zu beachten. Ich bitte Sie, geben Sie mir eine Chance. Die Fans müssen sich nur daran gewöhnen, schon wird es kein Thema mehr sein, dass ich und Max ein Paar sind."

"Es tut mir wirklich leid Hanna, doch es geht nicht. Du wirst wieder die Zusammenfassungen für Eishockey machen und wie besprochen auch beim Handball", ich musste es wohl einsehen, dass ich nicht mehr bei Max und den Jungs war. Niedergeschlagen stand ich auf und ging zur Tür.

Ich drehte mich dort noch zu meinem Chef um, man konnte ihm ansehen, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen war. Da er nichts mehr sagte und ich auch nicht, senkte ich meinen Kopf und ging aus der Tür hinaus. Für eine Sekunde hatte ich gehofft, dass er mich wie in Filmen zurückrufen würde und sich doch anders entscheiden würde, doch er kam nicht.

Niedergeschlagen setzte ich mich an meinen PC: "Ist wohl nicht so gut gelaufen?" Ich nickte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, da ich mich gerade sammeln musste. Denn es tat wirklich weh von den Jungs getrennt zu werden, auch wenn ich Privat immer wieder sie sehen konnte, war es nun mal nicht das Gleiche.

"Antonios Hund hat mir wohl doch nicht so viel Glück gebracht, wie er sollte", bei allen Gedanken war dieser mir als erstes eingefallen. Auch wenn ich traurig war, zauberte mir mein Gedanken ein Lächeln auf die Lippen. Nicht weil ich es wirklich lustig fand, sondern eher absurd.

Es war doch typisch, immer wenn mal alles in Leben perfekt war, musste das Leben mit einem Hammer einschlagen. Nun konnte versuchen aus den ersten noch etwas brauchbares zu finden, denn so hatte ich mein Leben mir nicht vorgestellt. Nachdem ich mich einer Lehre gebeugt hatte, hatte ich gedacht, dass es danach nur noch besser werden würde. Besonders seid ich bei Sky arbeitete, dachte ich es würde nun alles so verlaufen, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Doch das Leben macht es einem nie einfach.

Jenny strich mir über den Kopf: "Was willst du nun machen? Dir einen anderen Arbeitgeber suchen oder was?" Wie vom Blitz getroffen hob ich meinen Kopf. Meine Augen waren weit aufgerissen, während ich meinen Kopf hektisch hin und her schüttelte. Mir war bewusst, dass nicht jeder mir so eine Chance gegeben hätte, wie Herr Schmidt, weshalb ich wohl bleiben würde. Zudem musste man sich manchmal auch durchbeissen.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now