Kapitel 93

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Müde lag ich im Bett und sah mir Modern Family an, Max war vor 20 Minuten aufgebrochen, im Glauben, dass ich auch gleich los gehen würde. Doch ich wollte mir ein gemütlicher Abend machen.

Lange hielt dies aber nicht an, da mein Magen knurrte. Ich hätte einfach den Zimmerservice bestellen können, doch dann hätte Max wohl erfahren, dass ich den ganzen Abend hier im Zimmer war. Also zwang ich mich doch noch das Zimmer zu verlassen.

Etwas planlos lief ich durch die Strassen und hoffte nicht auf die Jungs zu treffen, als ich mich auf die Suche nach einem Take away machte. Zu meinem Glück fand ich schnell einen und machte mich mit Pizza auf den Weg hoch auf einen Hügel.

Da ich immer noch nicht Auto fahren durfte, musste ich den Bus nehmen, was mich nervös machte. Ich hoffte, dass mich niemand erkannte und keine Bilder davon ins Internet und somit zu Max gelangten. Er würde es mir wohl übelnehmen, dass ich ihn angelogen hatte und das auch zu Recht. Ich hätte ihm sagen können, was wirklich los war. Doch dann wäre er wohl nicht gegangen und ich könnte nicht auf einer Parkbank oberhalb der Stadt sitzen und einfach die Stille geniessen.

Die Sonne ging gerade unter und ich konnte sehen, wie die Hektik der Stadt immer weniger wurde. Es hatte etwas beruhigendes, wie es immer dunkler wurde und damit die Stimmung entspannter wurde. Ich schloss meine Augen und genoss es, als ein kleiner Windzug durch meine Haare wehte.

Meine Stille wurde jedoch von meinem Handy gestört, besser gesagt durch Jessica: "Hey, was gibt's?" Doch als ich ihr Gesicht auf dem Bildschirm sah, hielt ich inne und sah mir das Bild, das sich mir bot genauer an. Wir hatten schon so vieles gemeinsam durchgestanden, doch noch nie hatte ich sie so am Boden zerstört gesehen wie in dem Moment.

"Hanna", ein schluchzen verliess ihre Kehle, "Wir haben uns gestritten, wegen Genf und Lugano." Es dauerte einen Moment, bis ihre Information bei mir angekommen war und ich die richtigen Worte in meinem Kopf zurecht gelegt hatte.

"Das ist doch nicht so schlimm, Max und ich streiten auch...", weiter kam ich nicht.

Sie fing fester an zu weinen: "Ich habe Schluss gemacht. Es ist aus Hanna, Greg und ich sind kein Paar mehr." Vielleicht war es naiv von mir, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass Jessi und Greg sich getrennt hatten. Sie waren schon so lange zusammen und schienen immer so glücklich zu sein.

"Ihr werdet euch wieder vertragen und alles vergessen. Im Streit sagt man oft Dinge, die man danach bereut. Jessi, es wird alles Gut. Du musst nur mit ihm reden und alles wird, wie es war", versuchte ich sie zu beruhigen.

Meine Freundin aber schüttelte den Kopf: "Nein, Hanna nichts wird wieder gut. Wir hätten das schon vor einer Weile tun sollen. Wir sind keine 15 mehr, Dinge ändern sich. Menschen ändern sich."

"Was ist genau zwischen dir und Greg passiert?", meine Stimme war weich und einfühlsam geworden. Ich wollte verstehen, was zwischen den beiden geschehen war, dass sie sich scheinbar plötzlich getrennt hatten.

Kurz sah die Blondine weg, bevor sie wieder zu mir sah: "Du bist in Frankreich, oder? Ich komme zu dir, das heisst wenn ich ein Hotelzimmer bekomme und du mich überhaupt sehen willst."

"Natürlich will ich dich sehen, Jessi. Und mach dir keine Sorgen ich regle das mit dem Hotel. Fahr du bitte nur vorsichtig oder fliegst du nach Nizza? ich kann jemand organisieren der dich holte, da ich immer noch nicht fahren darf", bot ich ihr an.

"Ich fahre", meinte sie, "Ich brauch Zeit zum Nachdenken und allein sein, bevor ich dir die Wahrheit erzähle. Wer weiss, ob du dann noch mit mir befreundet sein willst."

Ich sah sie ernst an: "Nichts in der Welt könnte das ändern, Jessi. Du bist doch meine Familie und von der habe ich nicht mehr allzu viel." Sie lächelte mich schwach an, bevor sie auflegte.

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now