Kapitel 86

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"Leon?", kam die Stimme meiner Mutter aus dem Wohnzimmer. Doch ich ignorierte sie und zog stattdessen Max direkt in mein Zimmer.

Anders als erwartet sah alles so aus wie ich es zurückgelassen hatte: "Hanna?" Überrascht stand meine Mutter im Türrahmen zu meinem Zimmer. Ich sah sie nur kurz an bevor ich mich wieder meinen Sachen widmete.

"Was machst du hier?", forschte sie nach.

Ich biss mir auf die Lippen, doch ich konnte mir meinen Kommentar nicht verkneifen: "Nach was sieht es aus?" Hinter meiner Mutter tauchte nun auch mein Vater auf, der mich genauso überrascht ansah wie meine Mutter.

"Nimm du diesen Karton und ich den", wies ich Max an. Meine Eltern wollte ich nur ignorieren so wie sie es mit mir die letzten Wochen gemacht haben. Nur hatte ich die Rechnung ohne sie gemacht.

Bevor Max etwas sagen konnte, war mein Vater schon im Zimmer: "Du hebst gar nichts, ich helfe Max. Oder hat dir ein Aufenthalt im Krankenhaus nicht genügt. Sieh mich nicht so an, natürlich haben wir den zwischen Fall mitbekommen, du bist immer noch unsere Tochter."

"Wenn ich das wäre, würdet ihr euch anders verhalten", die Enttäuschung konnte ich nicht mehr zurück halten. Egal was bisher geschehen war, hatte ich sie geliebt und tat es immer noch, gerade dies machte es so Schmerzhaft. Die Sorge meines Vaters die er gerade wieder zeigte, machte der Abschied für mich nicht einfacher.

Papa und Max nahmen Kisten und brachten sie runter zum Auto, so standen nur noch Mami und ich im Zimmer: "Der kleine Bauch steht dir, du siehst wunderschön aus."

"Lass es, Mami. Ihr habt euch entschieden und ich hab mich abgefunden. Wir sind nur hier um meine letzten Sachen zu holen und dann müsst ihr mich und meine Familie nicht mehr sehen", gab ich müde zurück. Ich hatte Angst mich wieder ein Lullen zulassen und am Ende noch schlimmer verletzt zu werden. 

Traurig sah meine Mutter mich an: "Hanna, du bist immer noch unsere Tochter. Egal was passiert ist, du kannst immer nach Hause kommen." Vielleicht konnte ich das, doch die Bedingung dahinter waren mir auch bewusst. Meine Kinder würden nie willkommen sein.

"Wo meine Kinder nicht willkommen sind, will ich nicht hin und mein zu Hause ist bei Max. In dem Moment als du einfach aufgelegt hast, hast du dich gegen mich entschieden und mir mein zu Hause genommen. Also lass es sein, wenn du es nicht ernst meinst", ich machte meinem angestauten Wut Luft. Es gab noch so viele Dinge die ich loswerden wollte, doch egal was ich ihr nicht an den Kopf werfen würde, es würde keinem von uns helfen.

Während meine Mutter den Tränen nahe war, drehte ich ihr den Rücken zu und fing an meine Schubladen zu kontrollieren, dass ja alles gepackt war. Hätte ich ihr weiter in die Augen geschaut, hätte ich wohl alles zurück genommen. Sie war trotz allem meine Mutter. Was mich in dieser Situation innerlich zerriss. Doch in diesem Fall konnte ich mir keinen Rückzieher leisten, für mich und meine Kinder nicht.

"Nur eine Frage hab ich noch. Was macht es einen Unterschied ob Max ich verheiratet sind oder nicht? Sind wir ehrlich Heirat ist nur ein bürokratischer Akt und sagt nichts über eine Beziehung aus. Also wieso macht es so einen Unterschied?", vorsichtig sah ich wieder zu meiner Mutter.

Dieses hatte sich auf mein Bett gesetzt und weinte: "Du solltest noch gar keine Kinder haben, du bist zu jung. Wärst du alt genug, würdest du verstehen, dass eine Ehe so viel mehr ist."

"Traurig, dass ihr so in der Vergangenheit lebt, wo Heirat alles war. Doch wir leben im 21. Jahrhundert, wo man auch unverheiratet sein kann und eine Familie zusammen hat. Und ich weiss wohl am Besten, ob ich bereit bin eine Mutter zu sein!", hielt ich dagegen.

"Wärst du bereit", dabei stand sie auf, "Hättest du kein Problem dich der Öffentlichkeit zustellen und offen zu deiner Schwangerschaft zu stehen. Schwanger sein ist das Schönste der Welt, doch du bist zu jung um es zu spüren."

Glaubst du an für immer?  (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now