kapitel 23 - leah

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LEAH

Es ist schon wieder passiert. Aber dieses Mal habe ich die schreckliche Befürchtung, dass ich tatsächlich angefangen habe. Denn als ich die Augen aufschlage bin ich kurz verwirrt, weswegen mein Kopf hoch und runter sinkt, bis ich realisiere, dass ich auf Dominics hartem Oberkörper liege.

Himmel, wie peinlich. Was habe ich jetzt schon wieder gemacht?

Mein Mund ist komplett ausgetrocknet, mein Schädel dröhnt und ich will von ihm runter rollen, aber mir fehlt jegliche Kraft, also bleibe ich einfach liegen.

Ich trinke nie wieder Alkohol. Und ich nehme nie wieder Drogen. Oh Gott, was habe ich mir gedacht? Was habe ich getan? Ich kann nicht glauben, dass ich Drogen genommen habe. Ich habe komplett den Verstand verloren.

Panik kommt in mir auf, aber ich bin zu erschöpft, um darauf einzugehen, also konzentriere ich mich auf Doms regelmäßige Atemzüge. Erst jetzt fällt mir auf, dass auch er seinen Arm um mich gelegt hat und mich festhält. Meine Hand liegt auf seinem Bauch und mir wird klar, dass die Lage dieses Mal noch viel schlimmer ist.

Wir sind noch enger beieinander. Ich liege auf ihm. Wie soll ich das bitte erklären und vor allem, wie kam es dazu?

Der Wecker klingelt, nicht ganz so laut zum Glück und er setzt ihn mit einem unkoordinierten Schlag außer Gefecht.

Eine Weile ist es still.

„Planst du auch noch irgendwann von mir runterzugehen oder willst du einfach den ganzen Tag so liegen bleiben?" brummt er dann mit seiner rauen Stimme, die so früh am Morgen noch tiefer ist und mir eine Gänsehaut verschafft.

„Ich kann mich nicht bewegen. Hilf mir." Nuschele ich und er rollt mich ohne zu zögern von sich runter.

„Mit Vergnügen."

„Charmant."

„Wie gesagt, ich bin nicht der Typ für Körperkontakt." Sagt er und meine Wangen erhitzen sich vor Scham.

„Sorry."

Er steht auf und eine Weile später schaffe ich es auch aus dem Bett und schlurfe in die Küche. Ich fühle mich wie von einem Lastwagen überfahren. Mein ganzer Körper ist schwach, mein Kopf tut weh und meine Hände zittern. Ich brauche dringend etwas zu essen, bevor ich umkippe.

Deswegen bin ich umso geschockter als ich sehe, wie Dominic sich eine Pille einwirft und sie mit Wasser runterspült.

„Machst du direkt weiter?" frage ich entsetzt, die Augen geweitet und er zuckt zusammen, ehe er sich zu mir umdreht.

„Nein, das sind meine Antidepressiva." Erwidert er dann trocken und ich werde rot.

„Oh. Ups. Sorry."

Ich wusste nicht, dass er die nimmt, aber es macht Sinn. Ich habe schon mitbekommen, dass er Probleme mit seiner psychischen Gesundheit hat, ich weiß also gar nicht, warum ich überrascht bin. Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll, also bleibe ich einfach im Türrahmen stehen und spiele an meinen Händen herum.

„Also technisch gesehen sind es nicht meine." Sagt er nach der kurzen unangenehmen Stille.

„Was meinst du?"

„Chase besorgt mir die. Von seiner Mutter."

Ich runzele verwirrt die Stirn. Ich habe das Gefühl, dass er nur redet, um die seltsame Stille zu füllen und ich will nicht, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt, mir von seinen persönlichen Dingen zu erzählen. Aber gleichzeitig ist es interessant, einen kleinen Einblick in sein Leben zu bekommen, wo er sonst so verschlossen ist, also halte ich ihn nicht auf.

ANTITHESISWhere stories live. Discover now