kapitel 42 - dominic

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DOMINIC

Wir haben ein verdammtes Problem. Chase und ich wechseln einen schnellen Blick, während mein Kopf sofort loslegt und fieberhaft nach einem Plan sucht. Wir müssen irgendwie flüchten, aber der große Ausgang der halboffenen Konzerthalle wird von dem hässlichen silbernen Auto versperrt.

Fuck. Ich hab einen besseren Plan. Keinen guten, aber immerhin. Wir sind zu dritt, mit Leah zu viert, die beiden nur zu zweit.

Mein Atem beschleunigt sich, als mein Körper sich vorbereitet und dann ziehe ich Leah vor mich, lege meinen Arm um ihren Hals und drücke sie an mich, fest genug, um sie zu erschrecken, aber nicht mit genug Druck, um ihr die Luft abzuschnüren.

Sie schnappt nach Luft, versucht sich von mir zu lösen, aber ich halte sie in einem eisernen Griff.

„Keinen Schritt näher." Drohe ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und schaue ihrem Vater fest in die Augen, der auf uns zugekommen ist und uns jetzt gegenübersteht. Leahs Körper zittert, aber sie drängt sich noch näher an mich heran und ich realisiere, dass sie nicht vor meiner plötzlichen Aktion Angst hat, sondern vor ihm.

„Wenn du näher kommst, dann breche ich ihr hier und jetzt das Genick, Bastard." Drohe ich und ihr Vater hält inne, hebt beschwichtigend die Hände.

„Lass sie los, Junge. Die Polizei ist schon auf dem Weg." Entgegnet er mit harter Stimme und ich lasse mir meine Unruhe nicht anmerken. Das ist nicht gut. Gar nicht gut. Mit ihrem Vater werde ich problemlos fertig, aber ich weiß genau, dass ich es nicht mit einer Masse von Polizisten mit Dienstwaffen aufnehmen kann.

„Wenn du näher kommst, bringe ich sie um, ist das klar?" zische ich und verstärke meinen Griff um ihren Hals, doch er macht einen Schritt auf mich zu. Dummer Hurensohn.

„Dominic, mach das nicht!" Keucht Leah. „Er ist unschuldig und er lügt! Er würde mir nie weh tun, ich bin freiwillig-" versucht sie zu erklären, aber ich presse eine Hand auf ihren Mund, damit sie verstummt.

„Wir werden jetzt rückwärts gehen und verschwinden." Knurre ich. „Ihr zwei Missgeburten von Eltern lasst uns laufen, sonst bringe ich eure heilige Tochter um. Verstanden?" Meine Stimme ist drohend und fest, verrät nicht, dass ich ihrer „heiligen Tochter" nicht mal ein Haar krümmen könnte, wenn ich dafür eine Million Dollar bekommen würde.

„Bleiben Sie weg, der Mann ist auf Koks! Der zerreißt Sie in der Luft!" schaltet sich Jackson schließlich atemlos ein und stellt sich neben mich. „Aber wir auch. Wir sind alle auf Koks und haben das alles geplant. Nicht er alleine!" fügt er dann schnell hinzu und wäre ich nicht gerade damit beschäftigt Leah augenscheinlich zu erwürgen, hätte ich ihm jetzt eine geklatscht. Ich hab ihm genau eingeschärft, dass er alles auf mich schieben soll. Vollidiot.

Sirenen erklingen in der Ferne und mein Herz fängt an zu rasen. Wir müssen jetzt verschwinden. Jetzt oder nie. Ich ziehe Leah mit mir, die nuschelnde Laute von sich gibt und immer noch versucht die Situation zu erklären, aber es macht alles nur noch glaubwürdiger. Wenn ich eine Pistole hätte, würde alles noch besser gehen, aber mein Körper allein muss reichen. Der Plan könnte tatsächlich funktionieren. Wir müssen nur in den Backstage Bereich kommen und die Motorräder erreichen...

Doch plötzlich schnellt ihr Vater vor und geht auf mich los. Er ist dümmer als ich erwartet habe, dafür dass ich ein wahnsinniger Junkie auf Koks bin, der seine Tochter vor seinen Augen töten will. Ich ducke mich weg, schütze Leah vor seinem Schlag, der ins Nichts geht, doch er greift ihren Arm und dann geht alles verdammt schnell. Er reißt an ihrem Arm, ein dumpfes „Plopp" erklingt und Leah schreit auf vor Schmerz, als der Knochen schon wieder aus dem Gelenk springt. Meine Augen weiten sich.

ANTITHESISWhere stories live. Discover now