Kapitel 31

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Quietschen attackierte ihre Ohren, Splitter ihre Brust und Körper. Eleya hielt ihre Augen schützend geschlossen, während sie alles abfing, was die ehemalige Gegnerin treffen konnte. Metall flog durch die Luft, einiges wurde unbewusst von der Kraft um sie herum aufgehalten, bevor es auf sie niederprasseln konnte. Endlich, endlich hielt der Zug. Sie hörte das schwere Atmen ihrer Kameraden, die stoppenden Schreie der Menschen, die realisierten, dass der Albtraum vorbei war. 

"You... you protected me..." („Du... Du hast mich beschützt..."), hauchte Wanda aus, ihre Hände niedersinkend. "But..." („Aber...")

"It does not mean I have forgiven you." („Das bedeutet nicht, dass ich dir vergeben habe."), antwortete Eleya finster. Ihre Schuhe knirschten, als sie aus dem Zug sprang und zu Steve lief, Natasha in ihren Gedanken. "Are you okay?" („Bist du okay?")

"Yeah...", atmete er aus, Anspannung noch klar in seinem Körper. Hinter ihnen stiegen die Menschen aus, erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Aus ihren Augenwinkeln sah sie, wie Wanda zu Pietro eilte, der sein Gewicht erschöpft auf seine Knie verlagerte. Dennoch wies er ihre Hilfe mit einer Geste ab. 

"I just need to... take a minute..." („Ich brauche nur eine... Minute...") 

In diesem Moment drehte Steve sich zu ihnen um. "I'm very tempted not to give you one." („Ich bin sehr dazu verlockt, dir diese nicht zu geben.")

"The cradle... Did you get it?" („Die Box... habt ihr sie bekommen?")

Eleya hielt sich zurück, während Steve die Interaktion übernahm. "Stark will take care of it." („Stark kümmert sich darum.")

Etwas in dem Gesicht der Maximoff veränderte sich, wurde benommen. Auch Pietros Ausdruck wechselte. Die Barton erinnerte sich, in ihrer Akte gelesen zu haben, dass ihre Eltern von einer Bombe von Tonys früheren Waffenkonzern getötet worden waren. Beinahe spürte sie, wie ihre Gesichtszüge weich werden wollten. Auf gewisse Weise waren sie wie sie... "No he won't..." 

"You don't know what you're talking about." („Du weißt nicht, wovon du sprichst."), widersprach Steve, dem das Hintergrundwissen, das sie besaß, fehlte. "Stark's not crazy." („Stark ist nicht verrückt.")

Wandas Lippe zitterte, ihr Blick fest auf dem Avenger. Eleya spürte, dass sie Angst hatte, und ihm etwas klarmachen wollte, was sie scheinbar gesehen hatte. Sie runzelte ihre Stirn. "He would do anything to make things right." („Er würde alles tun, um alles gut zu machen.") Steve drehte sich von ihr weg, um Tony oder jemand anderen über das Headset anzusprechen, erhielt jedoch keine Antwort. Die Agentin neben ihm beobachtete die beiden, die seltsam erledigt aussahen, das Huschen von einem Blick auf sie. "Ultron can't see the difference between saving the world and destroying it." („Ultron kann nicht zwischen dem Retten und dem Zerstören der Welt unterscheiden.")

"No shit, Sherlock." („Kein Scheiß, Sherlock."), murmelte Eleya, zu niemand besonderem. Ihre Anspannung war zurück, nun, wo sie die Uhrzeit checkte, und automatisch die in Japan berechnete. "I wouldn't be here if that wasn't the case." („Andernfalls wäre ich nicht hier.")

Wandas Blick flackerte kurz zu ihr, dann zurück zu Steve, der den Kopf leicht zur Seite drehte. "Where do you think he gets that?" („Von wem denkst du, hat er das?")

Die Schülerin seufzte. "I know what you're thinking. But trust me when I say, he's not like that. And if he ever tries a stunt like this again, I'm going to end him myself. Like Nat said, I'm tired of cleaning up these messes." („Ich weiß, was ihr denkt. Aber ihr könnt mir vertrauen, wenn ich euch sage, dass er nicht so ist. Und wenn er jemals erneut einen Stunt wie diesen probiert, werde ich ihn selbst erledigen. Wie Nat es gesagt hat, bin ich müde, dauernd hinter ihnen aufzuräumen.")

Damit drehte sie sich um und ging, die Augen der Talente auf ihr. Eine ihrer Fäuste ballte sich. Es würde dauern bis sie vergaß, was die Hexe ihrer Familie angetan hatte. 


Zurück im Avengers Tower machte Eleya sich auf den Weg in ihre Ebene, um sich frisch zu machen. Loki erwartete sie bereits, warf ihr ein leichtes Lächeln zu, das durch Nats Verschwinden leicht getrübt war. Es glich dem ihren, dass auf dem blassen Gesicht fast schon geisterhaft wirkte. Ihre niedergeschlagene Haltung verriet ihm bereits, wie die Antwort auf seine Frage lautete. 

"No trace of her?" („Keine Spur von ihr?") 

Kopfschütteln, ein Seufzen. Seine grünen Seelenspiegel fingen die Art, wie ihre Lippen zusammengepresst waren und die Arme fast leblos herabhingen, sofort auf. Keine weiteren Worte waren nötig, damit Eleya den Raum durchquerte und in seine Arme lief. Der grobe Erfolg der Mission war ein schwacher Trost, und es schauderte ihr bei dem Gedanken, was für ein Kampf ihnen wohl noch bevorstand. Seine Hand fuhr über ihren Rücken, sie winselte. 

"What's wrong?" („Was ist los?"), fragte Loki besorgt, musterte ihre Gestalt auf Armlänge entfernt. Ihr Anzug war größtenteils unversehrt, wie es darunter aussah war unklar für ihn. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

"I crashed into a train. Not recommended." („Ich bin in einen Zug geflogen. Nicht zu empfehlen."), gab sie zurück, während er mit seinen Fingern über den kleinen Schnitt auf ihrer Stirn fuhr. Ein leichtes Kribbeln unter der Haut verriet ihr, dass er ihn mit der wenigen Magie, die er mit den Handschellen nutzen konnte, heilte. Ihre Gesichtszüge entspannten sich, während sie seine konzentrierte Miene beobachtete. 

"Now your back." („Jetzt dein Rücken."), wies er sie an, trat zurück. 

"I'm fine, Loki. There's no need for that." („Es geht mir gut, Loki. Es ist nicht nötig.") 

Der Blick, den er ihr daraufhin gab, ließ sie resignieren. Langsam zog sie den Reißverschluss auf ihrer Brust herunter, sodass sie auf BH vor ihm stand, und drehte sich um, gewährte ihm freien Blick auf den blauen Fleck, der sich bereits bildete. Der plötzliche Temperaturwechsel rief eine Gänsehaut bei ihr hervor, unterstützt von der federleichten Berührung von Loki, der ihre Haare aus dem Weg strich. Dann spürte sie auch auf ihrem Rücken ein Prickeln, unterdrückte ein Seufzen bei der kühlen Bahn, die seine Hand hinterließ. Als es aufhörte, spürte sie einen sanften Kuss in ihrem Nacken. 

"You're all healed, my love. As much as possible, at least." („Du bist geheilt, Liebste. Soweit wie möglich.") 

Sie lächelte, drehte sich um und küsste ihn. "Thank you..." („Danke...") 

Seine Antwort bestand aus einem leisen Brummen, während seine Hand den Weg in ihre Haare fand. Ihre Zunge empfing seine, spielte mit ihm, ihre eigenen Hände an seiner Brust. Als Luftmangel sie trennte, lehnte sie sich gegen ihn. Kinn auf ihrem Kopf schloss auch Loki seine Augen, genoß den Moment, der in dieser Zeit so selten zu finden war. Er spürte immer, wenn sie seine Nähe brauchte, wie sie bei ihm. Ihre Gedanken wanderten zu dem Problem um ihren Lehrer, das durch Ultron hinten angestellt wurde. Der Gedanke, Loki schon wieder zurücklassen zu müssen, zerrte an ihr. 

"It'll be alright, love... Trust me. I know it." („Es wird alles gut, Liebste... Vertrau mir. Ich weiß es.") 

Sie setzte gerade zu einer Antwort an, als Donner ertönte. Thor war zurück, und sein Einschlag erschütterte den Boden. Ein Blick aus dem Fenster zeigte Blitze, sodass das Paar einen Blick wechselte, der Bände sprach. Eleya riss ihren Anzug wieder über den Körper, nickte, und rannte los, Loki hinter sich. Der Aufzug schien schneller zu arbeiten als vorher, während die junge Frau ihre Pistole lud. Das ‚Ping', dass das Erreichen der gewünschten Etage anzeigte, ertönte, das obere Labor war erreicht. Wie eine gespannte Sehne ging Eleya in Angriffsposition, nur um einen neuen Roboter in Rot mit gelbem Cape zu sehen, der Thors Hammer hielt. Ihr Blick wurde entgeistert. Loki hinter ihr, ebenfalls in Angriffsstellung, riss seine Augenbraue hoch. 

"I don't get paid enough for this shit." („Ich werde nicht genug bezahlt für diesen Mist.")

Eleya Barton - Killing the Monster | Avengers/Assassination Classroom CrossoverWhere stories live. Discover now