Eleya Barton - Killing the Monster | Avengers/Assassination Classroom Crossover

Kapitel 14

"Sie ist gut. Sehr gut. Es ist kein Wunder, dass man ausgerechnet sie geschickt hat.", meinte Karasuma später, nachdem er zwei weitere Kämpfe gegen die junge Schülerin verloren hatte. Sein Atem war bereits etwas abgehackt, aber noch im Rahmen. Er musste die Kondition der Agentin eindeutig bewundern, die noch immer keinen sichtbar verschnellerten Atem aufwies. "Die Schüler sind ganz hin und weg von ihrem Können. Denkst du, wir könnten sie ebenfalls so weit bringen?"

Irina schwieg, schüttelte dann den Kopf. "Nein.", sagte sie leise. "Das wird nicht möglich sein. Doch auf der anderen Seite ist das gut so."

Er runzelte seine Stirn, wandte seinen Blick wieder zu den Schülern. "Ihr Training muss wirklich gut gewesen sein."

"Mh-mh."

Seine Augen suchten den Sportplatz nach der Killerin ab, und fand sie in einer Ecke, tief über einen kleinen Computer gebeugt. Sie hatte ihre Stirn in Falten, ihre Augen fest auf das Gerät fokussiert. Er war sich sicher, dass sie dennoch aufmerksam auf ihre Umgebung achtete.

Beinahe mühelos wehrte sie nebenbei eine weitere Attacke Terasaka's ab, dessen Gesicht mittlerweile rot wie eine Tomate war. Sie hob genervt ihren Kopf, sagte etwas zu dem Jungen, und arbeitete dann wieder weiter. Terasaka stapfte davon, doch nun wurde sie von Karma belagert, der wohl versuchte, sie aus ihrer Schale zu locken.

"Oh man, Karma ist ein echter Sadist.", meinte Nagisa kopfschüttelnd, und Kaede stimmte ihm zu.

"Wie kann sie unter solchen Umständen noch arbeiten?", fragte Rinka Hayami, die vollkommen verschwitzt neben ihnen auftauchte. Nagisa zuckte die Schultern.

"Übung, würde ich einfach mal behaupten. Immerhin hieß es, dass ihre Ausbildung speziell sei." Dann sah er in den Himmel, in dem sie bereits die Wolken türmten. "Was ich allerdings sicher weiß ist, dass es gleich wahrscheinlich regnen wird."

"Das stimmt allerdings.", meldete sich Ritsu, die künstliche Schülerin auf einem der Smartphones. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es in einer halben Stunde regnet, liegt bei-"

Das war der Moment, in dem es begann. Leise Tropfen fanden ihren Weg herunter, und während die anderen Schüler einfach nur genervt waren, verdrehte Eleya auch noch ihre Augen. Den Göttern - oder wohl eher Stark - sei Dank, dass der Computer wasserfest war.

"Ach, verdammt, Thor! Kannst du den Regen nicht einfach woanders fallen lassen?", stöhnte sie, bekam jedoch, wie erwartet, keine Antwort. Den Kopf schüttelnd folgte sie ihren Klassenkameraden in das alte Gebäude, verärgert über den Regen, der um diese Zeit eigentlich typisch war in Japan. "Schätze, die Schonfrist ist nun vorbei.", murmelte sie.

Am nächsten Morgen saß sie mit neben ihr angelehnten Regenschirm an ihrem üblichen Platz. Da die Regenzeit nun begonnen hatte, konnte sie ihre Hoffnung, die nächste Zeit noch ohne auszukommen, vergessen.

Natürlich hatte Tony darauf bestehen wollen, ihr eine seiner neuesten Techno-Schirme zur Verfügung zu stellen. Diese bestanden im Grunde nur aus einer, durch einen speziellen, kleinen Arc-Reaktor betriebenen, Glaschscheibe. Die nebenbei auch noch weiteren technischen Schnick-Schnack besaß, den sie gar nicht erst aufzählen wollte. Sie hatte ihm mit deutlicher Gernervtheit erklärt, dass sie hier eine Rolle zu spielen hatte, und dass sie von daher einen ganz normalen, typischen Regenschirm nehmen würde. Das hatte ihn zum Schmollen veranlasst, und dazu, dass er ihr dennoch einen bezahlen wollte. Da sie Tony kannte, nahm sie schließlich einfach an.

"Na, hallo Eisprinzessin. Gar nicht nass geworden auf deinem Schulweg?", begrüßte Karma sie scharfzüngig, woraufhin sie lediglich eine Braue hob, und mit einem Finger auf ihren Schirm deutete.

"Regenschirm. Funktioniert fast immer."

Die Antwort war kurz, beinahe schnippisch, aber sie hielt sich zurück. Ihre Nerven lagen beinahe blank, eines der Dinge, die ihr unweigerlich geschahen, wenn sie zu lange zu weit entfernt von Loki war. Ihr Nervenkostüm litt jedes Mal, ebenso wie die Avengers, die sie dann meistens umgaben.

"Ahhh, die alte Ich-verstecke-mich-mit-einem-Schirm-Technik. Erfolg?"

"Tatsächlich ja. Bis ich ins Klassenzimmer trat."

"Was eine Schande."

"Ja, was eine Schande...", murmelte sie.

Der letzte, der eintrat, war Koro-Sensei. Sein Kopf war heute großer als sonst, sein Gesicht blank vor Emotionen.

"Hallo liebe Schüler! Heute werden wir-"

Eleya lehnte sich etwas zurück, nicht unbemerkt von ihrem Sitznachbarn. "Also hat er eine Schwäche für Wasser. Wie absolut praktisch."

In ihren Worten lag eine gewisse Ironie, doch es war auch ein Teil Ernsthaftigkeit darin verwoben. Karma kicherte.

"Er sieht aus als hätte er-"

"Karma Akabane! Hälst du wohl den Mund während ich unterrichte!", rief Koro-Sensei aufgebracht, sodass Eleya kicherte. In ihren Augen lag ein seltsamer Ausdruck, nicht unähnlich dem eines Raubtiers.

"Das wird interessant..."

Dann, als wäre diese Situation nicht länger ihrer Aufmerksamkeit würdig, wandte sie sich ihren Zetteln zu, unter denen auch Karten verborgen lagen. Sie bekam mit, wie ihr Lehrer Elli's Frage beantwortete, und erklärte, dass sein Körper der Feuchtigkeit nicht standhalten konnte, sah jedoch nicht wirklich auf. Sie hörte, wie er seinen Kopf über einem Eimer auswringte, dann die Gespräche der anderen, über den Zustand der alten Schulbaracke, wie auch über den Pilz, der auf Koro-Sensei's Kopf wuchs.

"Luftfeuchtigkeit hat eben auch Vorteile. Verbringen wir auch diesen trüben Tag in Heiterkeit.", beendete Koro-Sensei schließlich das Thema, weshalb sie leise, unhörbar, aber erleichtert aufseufzte. Das hätte sie nicht mehr lange durchgehalten.

"Ach man... Der Regen hört ja immer noch nicht auf.", seufzte Tomohito, während er, Hinata Okano, Nagisa und Kaede die Straße hinabliefen. Eleya folgte mit einigem Abstand. Sie verzog ihr Gesicht, innerlich zustimmend, bevor sie die Gestalt von einem ihrer Klassenkameraden ausmachen konnte. In seinem Arm war ein Mädchen eingehakt, das zum Hauptgebäude gehören musste. Auch Hinata bemerkte die beiden.

"Heh... Seht mal."

"Ah... Das ist doch Maehara!"

Ich korrigiere: jetzt wird es spannend.