Kapitel 12

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„Ne~, Eleya-san~, wieso bist du so stark?"

„Diese Information ist nicht für euch bestimmt."

„Warum nicht~? Ich will's wissen~!"

Die Agentin schüttelte ihren Kopf, nebenbei weitere Attacken von Terasaka und Nagisa abwehrend.

„Sie ist streng geheim, Karma-san. Das habe ich dir bereits gesagt. Wenn du weitere Fragen hast, wende dich an Karasuma-Sensei."

„Ach komm schon!", bettelte er, und Eleya zog ihre Augenbrauen hoch. Es erinnerte sie an Loki, der sich mittlerweile schlafen gelegt haben müsste.

Hoffentlich hat er nicht zu viele Albträume., dachte sie stirnrunzelnd, und blockte abwesend einen weiteren Messerhieb. 

Einige Schüler beobachteten das Treiben, deutliche Schweißtropfen an ihren Köpfen. „Sie gibt sich ja nicht einmal Mühe."

„Beinahe übermenschlich." 

Huh, das trifft es sogar auf gewisse Weise.

„Jarvis, verbinde mich bitte mit dem Tower.", sprach sie aus, immer noch nicht auf die Schüler um sich herum fokussiert. Vor ihren Augen entfaltete sich ein Bild vom Gemeinschaftsraum, dann von ihrem und Loki's Zimmer. Ihre Kontaktlinsen waren noch in der Probe, doch sie musste zugeben, dass Tony gute Arbeit mit ihnen geleistet hatte.

Wie sie es erwartet hatte, lag ihr fester Freund in ihrem gemeinsamen Bett. Er schwitzte, und wälzte sich unruhig hin und her.

"Jarvis, vitals." („Jarvis, Werte.")

Ein leiser Fluch entkam ihr, zu leise für die Schüler. Wie automatisch wechselte sie zurück in ihre Muttersprache, deutlich unzufrieden.

"Wake Thor. Loki's having nightmares again." („Weck Thor auf. Loki hat wieder Albträume.") 

„Es ist beinahe gruselig wie sie sich auf mehrere Dinge gleichzeitig fokussieren kann.", flüsterte Kaede.

„Sie schwitzt nicht einmal.", wisperte Hinata Okano. 

„Beneidenswert." 

„Nrfufufufufufufu, was macht ihr denn da?!", rief Koro-Sensei panisch, als er endlich dazukam. Direkt versuchte er, die Angreifer von der jungen Blondinde zu entfernen, die ihn nur irritiert beobachtete. 

„Scheint, als hätte man vergessen, Koro-Sensei von dem Deal zu informieren.", sweatdroppte Koki Mimura. 

„Das war nun wirklich unnötig.", kommentierte Eleya trocken, als der Lehrer, wild mit seinen Tentakeln wedelnd, den beiden Schülern eine Standpauke hielt. „Hey, Koro-Sensei. Die durften das." 

„A-aber Eleya-sannnn! So begrüßt man doch keine Kameraden!", ‚weinte' Koro-Sensei. Sie hob eine Augenbraue. 

„Ich frage einfach mal nicht nach, was hier falsch gelaufen ist.", murmelte sie, und holte ihr Handy heraus, um die bisherigen Standorte einiger Hydra-Basen herauszusuchen. Eher belanglos scrollte sie durch ihre Liste, bevor sie ihre Stirn runzelte. „Karasuma?" 

„Ja?", fragte der Beamte, plötzlich aus dem Nichts auftauchend. 

„Haben Sie irgendwelche Labore in dieser Gegend registriert?", fragte sie, und ignorierte die Schüler, die sie stumm beobachteten. Während er, Stirn gerunzelt, ihre Frage beantwortete, plante Irina ihren nächsten Anschlag. 

Ein böses Kichern entfloh ihrer Kehle, und die Schüler sahen zu ihr. 

„Als ob das nicht auffällig ist." 

Eleya nickte auf etwas, was Karasuma sagte, und fuhr fort, Orte und Stellungen zu markieren, um ihre Pause sinnvoll zu nutzen. Sie hatte Fury versprochen, sich am Wochenende an die erste der Basen zu machen. Da sie allein war, wollte sie vorbereitet sein. 

Karasuma runzelte seine Stirn über etwas, was sie sagte, und mit Blick nach hinten versicherte die Jüngere sich, dass ihr Zielobjekt nicht mithörte. Wer wusste schon, was er tun würde, wenn er von ihrem Nebenjob erfuhr? 

Wie automatisch riss ihre Augenbraue nach oben, als sie Irina's Treiben bemerkte. 

So viel zum Thema Ruhe beim Planen. 

In ihrem Kopf zählte sie die Sekunden, die Irina brauchen würde, um die Falle auszulösen, dazu noch die, die die Messer brauchten. Echte Messer, wohlgemerkt. 

„Was haben diese Leute nur gegen etwas Ruhe?" 

Ein Klingeln riss sie aus ihren Gedanken. 

‚Spideygirl' stand auf dem Bildschirm, und mit einem Seufzen ging sie ran. 

"Leyaaaa! We need your help!!" („Leyaaaa! Wir brauchen deine Hilfe?"), tönte eine ziemlich verzweifelte Stimme. Die Uhrzeit, die drüben herrschen musste, wie auch die eher weinerliche Tonlage verrieten, um was es sich hier handelte. 

"What is it, Pete? I'm kinda busy right now." („Was gibt es, Pete? Ich bin eher beschäftig gerade."), antwortete sie, und sofort prasselten die Stimmen von zwei Highschool-Jungen ihres Alters auf sie ein. Hier und da mischte sich auch eine weibliche ein, und wie erwartet, war das Problem ein Schulprojekt. 

"We seriously need you! We're totally out right now, and Ned had an appointment as well, and-" („Wir brauchen dich wirklich! Wir sind komplett aus dem Stoff, und Ned hatte ebenfalls einen Termin, und-"), faselte der braunhaarige Superheld ohne Punkt und Komma, und Eleya hielt sich gerade noch so zurück, sich die Schläfen zu massieren. 

Ihre Augen flogen seitwärts, bevor sie den bereits erwarteten Messern auswich. "Why can't you guys get anything done without me?" („Warum bekommt ihr ohne mich nur nie etwas gebacken?") 

Die Antwort wurde gar nicht erst angehört, stattdessen erklärte sie den Teenagern Schritt für Schritt was zu tun war. Ihre neue Klasse beobachtete das mit wachsendem Interesse. 

„Wow, sie erklärt das alles scheinbar so ganz nebenbei.", meinte Rio Nakamura, die zumindest halbwegs mit dem schnellen Englisch der Kämpfenden mithielt. 

„Und richtig.", ergänzte Karma. Dann runzelte er die Stirn. „Ich wünschte nur, sie würde etwas langsamer reden. So gut ist mein Englisch dann doch wieder nicht." 

„Wie großartig! Vielleicht ist genau das die Art von Förderung die Eleya-san braucht!", freute sich Koro-Sensei, bereits dabei einen Trainingsplan für die junge Frau zu erstellen. Karasuma schloss genervt seine Augen. 

„Ich hatte doch gesagt sie ist speziell." 

Irina ließ unterdessen einen wütenden Schrei los und attackierte Eleya selbst, mit geringem Erfolg. Die Agentin beendete ihre Erklärungen und ihr Gespräch, und wandte sich der Killerin zu. 

„Man, Rina. Ich musste eben einem Kollegen helfen!" 

„Du hast gesagt ich darf!" 

„Aber doch nicht beim Erklären eines komplizierten physikalischen Problems?! Der arme Junge hält morgen eine Präsentation!" 

Die Ältere stieß ein paar Flüche aus, und nur wenige Sekunden später befand sie sich am Boden. 

„Nette Abwechslung." 

Ein mörderischer Blick reichte Eleya als Antwort. 

Da will man einmal nett sein...

„Ach komm, so schlecht war das gar nicht. Hast länger durchgehalten als ich erwartet hätte." 

„Halt die Klappe." 

„Meinetwegen.", zuckte Eleya die Achseln. Dann kehrte sie zurück zur Gruppe. „Was haben wir jetzt?" 

„S-Sport.", stotterte Nagisa. Ein Lächeln kroch auf Eleya's Lippen. 

Das wird interessant... 

Eleya Barton - Killing the Monster | Avengers/Assassination Classroom CrossoverWhere stories live. Discover now