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Negativ

Nur ein Strich erschien auf dem Streifen.
Beide Tests zeigten das selbe Ergebnis.
Erschöpft seufzte ich auf und fasste an den Waschbecken.

Negativ.
Ich war nicht schwanger.

Ich fuhr mir erleichtert über das Gesicht und musste vor lauter Stress schon fast lachen. So erleichtert war ich jetzt.

Was hätte ich gemacht, wenn ich schwanger gewesen wäre?

Ich blickte nochmals auf die Tests um sicher zu gehen, dass es sich nicht verändert hatte.

Ich atmete tief ein und verließ das Bad um mich erleichtert aufs Bett fallen zu lassen.

In dem Moment fiel mir was ein.
Sofort stand ich auf und suchte einen Stift, mit dem ich jetzt wieder im Bad verschwand.
Sofort setzte ich sorgfältig einen zweiten Strich auf die Tests und sah es mir grinsend an ehe ich wieder auf dem Bett Platz nahm.

In dem Moment kam Miguel verschwitzt ins Zimmer.
Ich richtete mich auf.
Sein Anblick war ziemlich anziehend.
Als er meine gute Laune merkte runzelte er die Stirn.
,,Vorhin hast du mich noch finster angesehen. Was ist los?"

Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich wieder aufs Bett fallen.
,,Lass mich doch", meinte ich und sah ihn schmunzeln, ehe er an mir vorbei lief und im Bad verschwand.

Grinsend sah ich zur Tür und wartete auf den Moment wo er wieder rauskommen würde.
Genau das passierte auch 10 Sekunden später.

Miguel kam wieder aus dem Bad.
Mit dem Test in der Hand und einer undefinierbaren Miene.
Ich biss mir auf die Unterlippe.
,,Was ist das?", hörte ich seine raue Stimme. Er sah mich an.

,,Ein... Schwangerschaftstest.", gab ich zurück.
Miguels Blick klebte an mir. Er ließ seine Hand sinken.
,,Warum?"
Ich sah ihn bestürzt an.
,,Ich... Ich bin schwanger."

Miguel hielt in seiner Bewegung inne.
,,Wie bitte?", fragte er verdutzt.
,,Ich bin schwanger", wiederholte ich.
Er fuhr sich durch die Haare.
,,Du bist schwanger?"

Anscheinend war mein Strich perfekt gelungen, denn Miguel kaufte mir das ab.

Ich nickte und biss mir auf die Unterlippe.
Er drehte sich um und fuhr sich überfordert über das Gesicht.
,,Das kann nicht sein, Cosima. Du kannst mir sagen was du willst, aber ich bin mir sowas von sicher, dass wir immer verhütet haben. Du kannst nicht schwanger sein. Nein", brachte er raus.

Schluckend sah ich weg.
,,Es ist auch nicht von dir."
Der Teststreifen in seiner Hand fiel aprubt zu Boden.
,,Was?"
Ich sah ihn schuldig an.
,,Ich bin nicht von dir schwanger", murmelte ich.

Miguel starrte mich entsetzt an.
,,Was willst du mir gerade sagen? Hast du mit nem anderen Typen rumgemacht während wir zusammen waren?!", wurde er jetzt laut.
Ich senkte mein Blick und nickte.

Mensch Cos! Du bist genial!

Laut hörte ich ihn ausatmen.
,,Hör auf mich zu verarschen, Bella."
,,Ich verarsch dich nicht", sagte ich leise.
,,Ich... es... Ich hab blind vor Lust gehandelt.", gab ich von mir.

Miguels Blick verdüsterte sich.
,,Blind vor Lust? Du willst mich doch verarschen! War ich vielleicht zu dem Zeitpunkt nicht erreichbar oder so!?"

Okay, er war am Durchdrehen. Aber jetzt fing der Spaß ja erst richtig an.

,,Es tut mir leid, Miguel. Ich bereue es ja auch."
Jetzt lachte er auf.
,,Ach wirklich? Er hat dich geschwängert!"
Er raufte sich die Haare.
,,Wie kannst du dich von einem anderen Typen-" Er trat gegen die Wand.

Mit drohenden Schritten kam er auf mich zu.
,,Wer war er?" Seine Blicke waren angsteinflößend.
,,Was willst du machen?"
,,Ihm die Finger brechen!! Wer!"
Ich stand auf.
,,Vergiss es. Ich verrate ihn bestimmt nicht.", machte ich klar.

Miguels Blick strahlten Wut und Enttäuschung aus.
,,Keine Sorge. Ich werde das schon herausfinden."
Dann zeigte er auf mich.
,,Tret mir nicht mehr vor Augen. Sowas kann ich nicht verzeihen."
Seine Stimme klang fast schon schmerzhaft, was mir ehrlich gesagt leid tat.

Bevor er das Zimmer verlassen konnte eilte ich ihm nach.
,,Miguel, warte."
Ich stellte mich vor die Tür.
,,Geh weg, Cosima bevor ich dir wehtue."
,,Es war ein Scherz, Miguel", sagte ich schnell.

Emotionslos sah er mich an.
,,Hör auf den Hurensohn zu beschützen.", zischte er.
,,Ich beschütze niemanden, Miguel. Es war ein Scherz. Ich wollte dich nur verarschen."
Reaktionslos blickte er mich an.
,,Ehrlich. Da war nur ein Strich auf dem Test. Ich hab den zweiten hingemalt."

,,Warum hast du dann den Test überhaupt gemacht?", fragte er harsch.
,,Ich.. weil ich wissen wollte ob ich schwanger bin, denn ich hatte irgendwie Anzeichen davon. Ich hab aber mit niemandem rumgemacht. Miguel, glaubst du das wirklich?"

Er rieb sich über das Gesicht.
Ich ging auf ihn zu und legte meine Arme um seinen Torso.
,,Tut mir leid, Amor. Ich wollte dich nicht verletzen."
Er sah zu mir runter.
,,Über sowas macht man keine Scherze, Bella", sprach er ernst.
,,Ich hab schon gedacht, dass es aus wäre mit uns." Ich sah den Schmerz in seinen Augen.

,,Tut mir leid", sagte ich erneut und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Dann sah ich mit Welpenaugen zu ihm hoch.
,,Hast du mir verziehen?"
Er blickte mich an und seufzte.
,,Wie sollte ich nicht bei diesem Blick."

Freudig lächelnd entfernte ich mich von ihm und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
,,Jetzt kannst du duschen gehen. Du stinkst fürchterlich.", erklärte ich.
Miguel, der immernoch etwas mitgenommen aussah, sah mich mit hochgehobenen Augenbrauen an.

,,Übertreib es nicht. Wer weiß wie du miefst wenn du Sport machst.", konterte er.
Empört sah ich ihn an.
,,Sowas sagt man doch nicht zu der Freundin."
Er sah mich warnend an.
,,Dein Scherz vorhin war auch alles andere als akzeptabel. Und du wirst es noch bereuen, diesen Scherz gemacht zu haben."

Er beugte sich zu mir runter und drückte mir ein Kuss hinter mein Ohr.
Dann drehte er sich um und lief ins Bad.

,,Soll ich mitkommen?", fragte ich und spielte dabei mit meinen Fingern.
Miguel drehte sich wieder zu mir.
,,In die Dusche meine ich", fügte ich unschuldig hinzu.
Ich sah Miguels Augen aufblitzen.
Er kam wieder auf mich zu und ehe ich mich versah schmiss er mich auf seine Schulter.

Ich schrie auf und krallte mich an seinem Shirt fest.
,,Miguel, das war eigentlich nicht ernst gemeint!", versuchte ich ihn aufzuhalten.
Er hörte jedoch nicht auf mich und trat ins Badezimmer.

Er setzte mich ab.
,,Dann musst du aufpassen was aus deinem hübschen Mund kommt.", meinte er amüsiert.
Als er sich den Shirt auszog wollte ich an ihm vorbei, doch er griff nach meiner Hüfte.

,,Na na. Nichts da", machte er klar.
Ich verzog mein Gesicht zu einer jammernden Miene.
Er beugte sich zu mir runter.
,,Ich hab dir gesagt du wirst dein Scherz bereuen."
Bevor ich noch was tun konnte betätigte er den Duschknopf und schob mich noch angezogen in die Dusche.

Ich keuchte erschrocken auf als ich das kalte Wasser spürte und sah ihn empört an.

,,Fick dich!"

She's not pregnant!

In deinem SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt