20

1.1K 49 1
                                    

Cosima:

Ich schlug mein Spind zu und zuckte erschrocken auf, als ich neben mir Miguel sah, der sich an die Spinde anglehnt hatte.
Unbeeindruckt sah er zu mir runter.

,,Seit wann stehst du da?"
Er zuckte mit den Schultern und stoß sich ab.

Ich merkte wie uns ein paar Schüler neugierig beobachteten aber ich ignorierte sie gekonnt. Stattdessen konzentrierte ich mich auf Miguel.
,,Gibt es eine Frage wegen Mathe?", fragte ich schließlich.
Er rümpfte kurz die Nase und schüttelte dann den Kopf.
,,Nein."
,,Was dann?"
,,Wie geht es deiner Schwester?"

Etwas überrascht über die Frage hob ich die Augenbrauen.
,,Gut... Danke der Nachfrage?", meinte ich langsam.
Er nickte.
,,Und dir?"
,,Ähm, auch gut schätze ich."
Wieder nickte er bloß.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Sonst noch was?"
Er schüttelte den Kopf. Kurz schien er zu überlgegen.
Dann drehte er sich um und ging einfach davon.
Verblüfft sah ich ihm nach und schüttelte verwirrt den Kopf. Bis mich plötzlich jemand an der Schulter packte.

,,Was wollte er von dir!"
Ich drehte mich zu Tami um, die neugierig erst in Miguels Richtung dann zu mir sah.
,,Keine Ahnung, der ist seit Tagen sowieso komisch.", meinte ich.
Tami grinste.
,,Warum? Weil er sich um dich kümmert?"
,,Ja, genau deswegen. Warum grinst du so dämlich?"

,,Warum hast du mir gestern nicht die ganze Wahrheit erzählt? Du hast mir nicht gesagt, dass Miguel dich zum Krankenhaus gefahren hat. Und falls es kein Gerücht ist saß er dort auch neben dir auf der Bank und hat dich getröstet."
Sie schlug mir auf die Schulter. ,,Warum sagst du mir das nicht."

,,Woher weißt du das denn?", wollte ich wissen.
,,Ohhhhh, der ganze Schulhof hat das vorhin mitbekommen, als diese Cassandra sich wütend darüber beschwert hat. Woher sie das weiß weiß ich nicht."
Ich seufzte überfordert auf. Jetzt hatte ich sie am Hals. Als hätte ich nicht schon genug Probleme

Als es klingelte zog ich Tami mit mir in den Unterricht, während sie mich weiterhin mit den Fragen durchlöcherte, warum Miguel dort gewesen war. Aber weil ich mir das noch selber nicht erklären konnte konnte ich ihr auch nicht antworten.
Mein Gehirn wollte einfach keine logische Schlussfolgerung ziehen.

  

Als wir die ewig lange Geschichtsstunde endlich hinter uns hatten lief ich mit meiner Freundin auf unser Stammplatz zu. Seufzend ließ ich mich auf der Bank nieder.

Eigentlich hatte ich heute nicht vorgehabt in die Schule zu gehen, wegen Lia, doch Dad hatte darauf bestanden. Gestern wurde sie nach Hause gebracht und hatte den ganzen Tag geschlafen. Gott sei Dank hatte Dad sie heute morgen vor meinen Augen dazu gezwungen dass sie aß, sodass ich ein wenig Erleichterung gefunden hatte. Lia hatte aber seit gestern kein einziges Mal ihr Gesicht zu einer freudigen Miene verzogen und das machte mir Sorgen.
Wer weiß was sie innerlich alles dachte und sich zerfraß.
Sie war zwar erst fünf, aber hatte schon Erfahrungen eines 30 jährigen gefühlt.
Und vor Meli hatte ich jetzt auch Angst. Denn sie würde jetzt zu Hundert Prozent das Jugendamt informieren, wenn die schon nicht selber was mitbekommen hatten.

Das Klacken von HighHeels durchbrach meine Gedanken. Als ich meine Umgebung wieder wahrnahm erkannte ich Cassandra vor mir.
Mit einer genervten Grimasse sah ich zu Tami, die bloß mit den Schultern zuckte und in ihr Brot biss.

,,Was ist?", fragte ich desinteressiert.
Ihr Gesichtsausdruck sagte schon genug. Nämlich dass sie mich gerne umbringen würde.

,,Hör mir zu du kleine Bitch! Ich habe dich letztes Mal gewarnt. Halt dich von Miguel fern!", fing sie jetzt an.
Ich seufzte auf.
,,Cassandra, ich hab kein Nerv dir jetzt zuzuhören!"
,,Du wirst mir jetzt aber zuhören!" kreischte sie jetzt fast und Tami hielt sich die Ohren zu.

Die Barbie kam einen Schritt auf mich zu. Sie griff nach meinem Handgelenk und drückte fest zu.
,,Du wirst ihn mir nicht wegnehmen können! Versuch das erst nicht! Verstanden!? Verstanden!"

Wütend stand ich auf.
,,Du reichst mir langsam echt!"

Mit einem Mal packte ich sie an den Haaren und wickelte es um meine Hand. Sie kreischte auf und zog die ganze Aufmerksamkeit auf uns. Ohne auf jemanden zu achten schlurfte ich sie an den Haaren mit, während sie um sich schlug und sich versuchte zu befreien.

Wütend kam ich vor Miguel an, der am Rauchen war und mich verwundert betrachtete und schubste ihm sein Betthäschen vor die Füße.
,,Zügel deine Barbie sonst mach ich das auf meine Art!", zischte ich wütend und sah dann zu Cassandra, die mit Tränen in den Augen ihren Hinterkopf rieb.
,,Ich hatte dich letztes Mal auch gewarnt!", erinnerte ich sie drohend.

Sofort suchte sie nach Miguels Nähe, welcher sie jedoch ignorierte.
Sauer entfernte ich meine Haare aus dem Gesicht.
Mit einem letzten Blick an Miguel wandte ich mich ab und ließ Malek und ihn überrascht zurück.
,,Die passt voll zu uns", hörte ich noch Malek sagen.

Von weitem sah ich Tami die lautlos in die Hände klatschte und dabei von der Bank aufstand.
,,Ich bin stolz auf dich. Go girl!", feuerte sie mich an und lachte kurz. ,,Die sah ziemlich witzig aus als du sie mitgenommen hast."
,,Danke", meinte ich frustriert und setzte mich hin.

Mein Blick wanderte zu der Badboyecke. Miguel hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen während Cassandra vergebens versuchte seine Aufmerksamkeit zu erzielen.

,,Wie kann man nur so leichtsinnig sein", murmelte ich.
Cassandra wollte eindeutig mehr von Miguel als nur einen One Night Stand. Aber warum merkte sie nicht , dass er nur ein Herzensbrecher war?
In dem Sinne tat sie mir schon leid weil sie ihr Hirn nicht einsetzen konnte.

 

Ja, ich finde auch dass Cosima voll in die Mafia passt.😎

Kriterien?

In deinem Schattenحيث تعيش القصص. اكتشف الآن