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Zufrieden sah ich mich im Spiegel an und strich über mein Kleid.
Ich schnappte meine Tasche und lief schließlich aus dem Zimmer.
Im selben Moment klingelte es und ich hörte wie Dad die Haustür aufschloss.

,,Guten Abend", hörte ich auch schon Tamis Stimme. Als sie mich hinter Dad sah winkte sie mir zu. Dieser drehte sich jetzt zu mir um.
,,Also, habt Spaß, aber nicht zu viel Spaß, nh. Ich bin noch zu jung um Opa zu werden." Er zwinkerte mir zu.
Empört öffnete ich mein Mund.
,,Dad!"
,,Jaja. Geh schon. Und komm nicht zu spät nach Hause.", forderte er mich auf und machte mir Platz damit ich vorbei konnte.

Sobald ich draußen war schloss ich die Tür und umarmte Tami.
,,Wie kommen wir dahin? Müssen wir Bus fahren?", fragte ich sie jetzt. Sie schüttelte den Kopf und hob grinsend einen Schlüssel hoch.
,,Mein Papa hat mir sein Auto gegeben."
Ich weitete die Augen.
,,Weiß er auch dass wir auf eine Party gehen?"
Sie nickte.
Kritisch sah ich sie an.
,,Dein Vater hat wohl vergessen dass du im nüchternen Zustand so fährst als hättest du zwei Promille drauf. Wie willst du das Auto besoffen zurück bringen? Ich werde mich schon wundern wenn wir heil ankommen", sprach ich aus.

Tami schlug mir gegen mein Arm und sah mich finster an.
,,Du kannst ja gerne den Bus nehmen!"
Ich schüttelte den Kopf und lief auf das Auto zu.
,,Wenn wir sterben sollen, dann gemeinsam."

Sobald Tami eingestiegen war fuhren wir los. Ehrlich gesagt wäre ich laufend viel schneller angekommen, denn sie fuhr ziemlich langsam.
Als sie endlich heil einparkte schnallte ich mich ab und stieg aus.

Verwirrt sah ich das Club vor mir an.
,,Keine Hausparty?", fragte ich an Tami gewandt.
Sie schüttelte den Kopf.
Dann hakte sie sich bei mir unter und wir liefen gemeinsam auf das Gebäude zu.
Die gedämpfte Musik drang zu uns.
Wir traten die Tür auf. Die Musik war nun lauter und schon im Gang hielten sich zwei Besoffene auf.
Sobald wir die zweite Tür auftraten drang schon der Geruch von Alkohol in meine Nase und die Musik erfüllte alle Ecken in meinem Ohr.

Tami langte nach meinem Arm und zog mich direkt zur Bar. Ich nahm auf dem Hocker Platz und winkte dem Barkeeper zu.
,,Zwei Mal Tequila", bestellte ich auch schon und ließ mein Blick durch den Club wandern.
Meine Augen blieben links von mir stehen, wo ich Miguel ausmachen konnte. Wer hätte es gedacht, er saß im VIP- Bereich.

Sofort wandte ich mich von ihm ab und griff nach dem Alkohol, das uns jetzt vor die Nase gestellt wurde.
Tami beugte sich zu mir, damit ich sie besser verstehen konnte.
,,Trink aus und komm dann auf die Tanzfläche", rief sie mir zu und ich nickte, bevor sie sich davon machte.

Meine Augen fanden automatisch wider Miguel.
Er exte sein Getränk und lachte schließlich über etwas was ihm Malek sagte.
Ich merkte wie meine Augen auf seinen Lippen stehen blieben.
Sofort drehte ich mich von ihm weg und fuhr mir durch die Haare.

Nein, verdammt! Ich wollte sie nicht spüren. Ich wollte sie nich-

Ich wollte sie spüren!!

Überfordert leerte ich den Alkohol in den Rachen und stand eilig vom Hocker auf um nach Tami zu suchen.
Sobald ich sie gefunden hatte gesellte ich mich zu ihr und tanzte im Takt der Musik so gut es bei der Menge möglich war.

,,Warst du schon bei Miguel! So ein Happy Birthday Kuss und so?!", schrie mir Tami entgegen. Feindselig sah ich sie an, wovon sie sich jedoch nicht beirren ließ und mich angrinste.
,,Ich sag ja nur!"

Ich spürte stechende Blicke auf mir. Als ich langsam meinen Blick schweifen ließ blieben sie bei Miguel hängen, der mich jetzt entdeckt hatte und mich ansah. Er fuhr sich über die Lippen und seine Mundwinkel zuckten leicht. Lange hielt unser Blickkontakt jedoch nicht als sie von Cassandra aprubt an sie gezogen wurde und gleichzeitig stoß mich Tami an und reichte mir ein Glas.

Wann hatte sie den jetzt besorgt?

Seufzend leerte ich ihn mir in einem Zug runter und deutete Tami, dass ich noch einen holen ging.
Ich musste mich ablenken.
Ich musste mein Kopf frei bekommen.

Das Problem war aber dass ich genug Alkohol vertrug. Das konnte also ein wenig dauern.



Ein wenig benebelt von dem Alkohol stieg ich vom Barhocker. Ich konnte aber noch klar denken und fühlte mich noch ziemlich wohl. Aber ich war etwas lockerer geworden.

Mit Mühe drückte ich mich durch die Menge, die nach Schweiß stank und rumknutschte.
Tami hatte ich schon lange aus den Augen verloren und wusste gar nicht was sie gerade machte.
Gerade als ich mich hinten in die Sitzecke schmeißen wollte die frei war stellte sich plötzlich jemand in mein Weg.
Ich musste nicht aufschauen um zu wissen wer es war, denn auch wenn es hier nach Schweiß und Alkohol stank nahm ich sein Geruch wahr.

Moschus und Zigaretten mit Aftershave.

Trotzdem sah ich jetzt auf und blickte in seine grünen Augen, die mich betrachteten.
,,Was willst du!", fuhr ich ihn an und wollte mich vorbei drücken. Doch er ließ es nicht zu.

Sauer sah ich ihn an.
,,Lass mich!"
Er leckte über seine Lippen und griff plötzlich nach meinem Arm.
Ohne mich zu fragen zog er mich in den Gang neben uns, der Richtung Toiletten führte und ließ mich schließlich los.

,,Was ist dein Problem!", fuhr ich ihn an.
Ich wollte ihn nicht sehen! Ich wollte ihn vermeiden!
Er hob die Augenbrauen.
,,Eigentlich solltest du schon runtergekommen sein, so viel wie du getrunken hast."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Hast du mich beobachtet? Was kümmert es dich wie viel ich trinke. Schenk deine Aufmerksamkeit deinen Barbies, nicht mir. Oder warte, gehöre ich jetzt vielleicht auch zu denen? Immerhin haben wir ja fast rumgemacht, nh?!", spottete ich.

Miguel kam mir ein Schritt näher.
,,Du redest so als hätte nur ich dich geküsst." Seine Stimme war rau und erschauderte mich. Er kam noch einen Schritt auf mich zu.
,,Dabei hast du doch genauso mitgemacht. Dir hat es doch gefallen", raunte er.

Ich schluckte und bemühte mich, nicht auf seine Lippen zu sehen. Seine Augen durchdrangen meine Haut und ich sah etwas in ihnen aufblitzen.

,,Ich hab die Lust in deinen Augen gesehen. Ich hab sie gespürt. Willst du mir wirklich behaupten, dass es dir nicht gefallen hat?
Ich bin mir sicher, dass du das nochmal erleben möchtest.", raunte er und leckte über seine Lippen.

Er hatte sowas von Recht!

Mein Atem ging flach.
Finster sah ich Miguel an.
,,Fick dich!"
Mit einem Mal zog ich ihn zu mir runter und legte stürmisch meine Lippen auf seine.
Sofort merkte ich wie er sein Mund bewegte und nach meiner Hüfte griff.

Ich hörte ihn raunen und spürte seine Zunge an meinen Lippen.
Ich schmeckte den bitteren Geschmack vom Alkohol mit einem Gemisch aus Minze und Nikotin. Ich nahm sein Geruch von Aftershave wahr.

Ich wurde benebelt.

Ein Seufzen entfuhr mir als ich seine Zunge an meiner spürte.
Ich nahm seine Hände wahr, die runterrutschten und mein Po erreichten.
Ich fuhr mit meiner Hand seinen Arm entlang und kraulte mit der anderen seinen Nacken.

Der Kuss war nicht sanft. Er war fordernd, lustvoll.
Miguel löste sich von meinen Lippen und einen kurzen Moment sahen wir uns in die Augen, ehe er sich an meinen Hals wendete.
Ich keuchte auf und zog an seinen Haaren was ihn aufbrummen ließ.

Miguel", keuchte ich.
,,Hm?"
,,Hör auf."
,,Ich bezweifle dass ich das kann, Chica.", raunte er.

Holy moly 🔥

In deinem SchattenWhere stories live. Discover now