47

1.1K 48 7
                                    

Miguel:

Ich zog an meiner Zigarette und stoß stark die Luft aus. Mein Blick klebte an Cosima, dir neben mir stand und mit ihrer Freundin plapperte.

,,Hast du Feuerzeug?"
Malek nahm eine Nikotinrolle zwischen die Lippen und sah mich an.
Ich griff in die Hosentasche und reichte es ihm rüber ehe ich mit dem linken Arm Cosima an mich ranzog.
Sie ließ sich nicht davon beirren und redete mit Tamara weiter, während ihre Hand zu meiner wanderte und sie mit meinen Fingern zu spielen begann.

Ich nahm noch einen letzten Zug und warf den Zigarettenstummel auf den Boden.
Ich beugte mich zu Cosima runter und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Schulter und schließlich auf den seitlichen Hals, wobei ich merkte, dass sie leicht erschauderte. Ich schmunzelte.

,,Kannst du mal aufhören in meiner Anwesenheit die ganze Zeit meine Freundin zu küssen!" Tamara sah mich vorwurfsvoll an.
Ich hob die Augenbraue und sah sie spöttisch an.
Cosima versuchte sich ihr Grinsen zu verstecken.

Mit finsteren Blick wandte sie sich an Darío, der mit einem Mädchen neben uns saß.
,,Und ihr auch. Euer ist ja schon ein halbes Porno!", schimpfte sie.
Darío hob amüsiert die Augenbrauen und zog demonstrierend das Mädchen noch näher an sich um sie zu küssen.

,,Ihr seid einfach ekelhaft", kommentierte sie.
,,Wenn du noch nicht alt genug dafür bist kannst du ja gehen", konterte jetzt Malek.
,,Misch du dich nicht ein und nuckel an deiner Zigarre!", zischte Tamara ihn an.
Malek stand von der Bank auf und fixierte sie.
Sofort löste sich Cosima von mir und stellte sich zwischen die Beiden.

,,Jetzt ist aber Ruhe hier. Seid ihr kleine Kinder? Ich bitte dich Tami.", tadelte sie.
Ich zog sie wieder zurück an meine Brust und lehnte mich zu ihr runter.
,,Lass sie Bella. Vielleicht endet das ja bei denen wie bei uns", hauchte ich ihr zu und ließ es absichtlich zweideutig klingen, um die letzte Nacht anzusprechen.

,,Du bist so ein Perversling.", zischte sie leise und haute auf meine Hand.
Lautlos lachte ich.
Ich setzte einen Kuss hinter ihr Ohr.
,,War doch aber schön. Findest du nicht?"
Sie sah zu mit verengten Augen zu mir auf. Ich sah sie abwartend an.
Ich wusste, dass sie mir ungern antworten würde, aber trotzdem erwartete ich eine.

,,Hmm", sagte sie bloß.
Ich drehte sie schlagartig komplett zu mir und schlang meine Arme um ihren Rücken. Sie legte ihren Kopf in den Nacken um mich anzusehen.
Ich beugte mich zu ihr runter, damit nur sie mich hörte.
,,Ich sag es dir gerne nochmal. Du bist wunderschön", raunte ich.
Ich merkte die leichte Färbung an ihren Wangen.
,,Ist es komisch wenn ich sage du auch?", flüsterte sie mir zu.

Meine Mundwinkel zuckten.
,,Attraktiv wäre mir lieber."
Sie lächelte leicht, aber nur um ihre aufkommende Lust zu verstecken, denn sie schielte schon auf meine Lippen.
Dieses Mädchen würde mich noch irgendwann umbringen.

Unsere Intensität wurde durch ein Klingeln unterbrochen.
Wie als würde sie aus einer Trance erwachen löste sich Cosima von mir und fuhr sich durch die Haare.

Darío schob die Barbie von sich weg und stand mit seine Handy auf.
,,Papá", meinte er noch zu mir und entfernte sich von uns.
Malek und ich tauschten Blicke.

,,Sein Vater ist wohl dein Onkel. Ich wusste gar nicht, dass ihr verwandt seid", hörte ich Cosima sprechen.
Ich sah zu ihr.
,,Woher weißt du das jetzt?"
,,Darío hat es mir gestern gesagt. Ich war minimal geschockt."
Ich schmunzelte leicht.

Darío kam wieder auf uns zu und sah zu Malek und mir.
,,Papá nos llama", sprach er aus.
Ich nickte leicht und sah zu Cosima.
,,Ich muss gehen. Geh nicht alleine nach Hause."

Sie verdrehte die Augen.
,,Miguel, du übertreibst es wirklich damit."
Ernst sah ich sie an.
,,Bella-"
,,Ja, ich weiß. Du musst es mir nicht erklären", murrte sie.

Seufzend zog ich sie an mich und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.
Dann lief ich mit Malek und Darío auf Maleks Auto zu.
Schnell stiegen wir ein.
Ich drehte mich zu meinem Cousin.
,,Was hat er gesagt?"
Einer unserer Männer hätte einen von Garcia erwischt, der Cosima beobachtet hat. Er ist gerade in der Lagerhalle. Und er soll gefälligst sagen wo Garcia sich versteckt. Das müssen wohl wir übernehmen, denn Papá muss weg. Und die andere Sache wäre, dass jemand kommen wird um den Stoff abzuholen. Ich kann das erledigen", meinte er.

Ich nickte.
Cosima konnte mich hassen so sehr sie wollte, wenn es um ihre Sicherheit ging. Sie verstand es vielleicht noch nicht richtig, aber wenn sie einmal in Garcias Hände gelangen würde wars das. Dieser Mistgeburt hatte es auf sie abgesehen wie ein hungriger Löwe.
Und ich würde ihm alle Finger abhacken wenn der Feigling sich mal aus seinem Loch trauen würde.

Malek fuhr in das Grundstück und wir stiegen aus.
Sofort trat Michel zu mir.
,,Wo ist er?", fragte ich auch schon während ich in die Lagerhalle lief.
,,Im Folterraum, Sir."
Ich nickte und lief mit Malek die Treppen runter.
Wir überquerten den Raum und ich öffnete die letzte Tür.
Schwaches Licht hängte von der Decke, doch ich konnte den Mann gut genug erkennen.

,,Soso." Malek verschränkte die Arme.
,,Weiß dein Boss, dass du hier sitzt?"
Er lief auf ihn zu und packte seine Haare.
,,Wir haben eine einzige Frage. Wenn du uns diese beantwortest kannst du gehen, verstanden?"
Der Mann verdrehte die Augen.

Ich schnappte mir ein Stuhl, den ich vor ihn stellte und setzte mich hin.
,,Die Frage ist ganz simpel. Wo ist dein Boss?", fing ich an.
Ein Grinsen zierte sein Gesicht.
,,Das wüsstet ihr gerne, was?"

Malek packte ihn am Hals.
,,Ja, das wüssten wir gerne. Also antworte. Wo ist der Hurensohn."
Als er anfing zu lachen stand ich auf und boxte ihm in den Magen.
Er keuchte schmerzerfüllt und schloss die Augen.
,,Ich werde nichts sagen", meinte er.
,,Das werden wir ja sehen." Erneut schlug ich ihm in die Rippen.

,,Ihr seid alle Feige. Statt sich Unschuldige rauszusuchen könnt ihr direkt uns angreifen."
Ich schlug ihm aufs Gesicht. Blut kam aus seinem Mund.
,,Und du wirst hier nicht rauskommen, bevor du uns die Antwort nicht gibst."


Oh, Miguel

In deinem SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt