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Nachdem Aiden sich von mir abgewandt hatte, um nachzusehen, ob einer der VIP-Bereiche noch frei war, hatte ich mich wieder der Bar gewidmet und mir direkt ein weiteres Getränk bestellt. Seitdem waren nun schon einige Minuten vergangen und auch die Menge an Alkohol die ich seit Aidens Verschwinden in meinem Rachen hatte verschwinden lassen, hatte deutlich zugenommen. Zu meinem Glück konnte ich mich an der Bar abstützen, wenn das Schwindelgefühl zu stark wurde. Auch meinen Mantel hatte ich mittlerweile abgelegt, da die Wärme in diesem Club mit der Zeit doch unerträglich wurde, mit diesem zusätzlichen Stück Stoff am Körper. Der Alkohol ließ mich vergessen, dass ich dadurch die beste Angriffsfläche für seltsame Persönlichkeiten bot.

Gerade als ich über diese Tatsache nachdachte, spürte ich eine Berührung an meinem Rücken und ich zuckte stark darunter zusammen. „Ich bin es nur." Aidens Stimme ließ die entstandene Anspannung wieder aus meinem Körper weichen. Ich hatte mein Zeitgefühl verloren und konnte daher nicht genau sagen, wie lange er fort gewesen war. Dass er nun wieder zurück war, erleichterte mich immens. „Hast du etwas gefunden?" Ich drehte mich in seine Richtung und blickte in das strahlende Grün seiner Augen, welches mir schon von Beginn an besonders an ihm aufgefallen war. Bisher hatte ich niemanden kennengelernt, der solch strahlende Augen hatte, wie er. Es war wie Magie.

„Elodie?" Ich schüttelte leicht den Kopf, um mich wieder auf Aiden selbst zu konzentrieren und gab ein leises Kichern von mir, als mir bewusst wurde, dass er mich wohl gerade dabei ertappt haben musste, wie ich gedankenverloren in seine Augen gestarrt hatte. Was er auf meine vorige Frage geantwortet hatte, war mir vollends entgangen. Meine Aufmerksamkeitsspanne hatte sich seit einigen Minuten stark verringert. „Es wäre ohnehin keine gute Idee, länger hier zu bleiben.. Wie viel hast du bitte getrunken? So lange war ich doch gar nicht weg." Ich schüttelte erneut den Kopf und deutete auf die leeren Gläser, die sich vor mir angesammelt hatten. Viele standen nicht dort, doch der Inhalt hatte es in sich gehabt. Ich konnte mich schon nicht einmal mehr daran erinnern, was genau ich getrunken hatte.

„Es hat sich angefühlt, wie eine Ewigkeit." Gestand ich ihm, was wohl dem Alkohol zugrunde liegen musste. Tatsächlich war Aiden nicht einmal eine halbe Stunde fort gewesen. Ich konnte sehen, wie Aiden dem jungen Mann an der Bar einen finsteren Blick zuwarf. Dieser hob daraufhin nur entschuldigend die Hände. „Sie sagte es ginge ihr gut." Obwohl ich doch mehr Alkohol getrunken hatte, als anfangs geplant, hatte sich dadurch meine Hoffnung erfüllt. Die grauen Gedanken waren aus meinem Kopf verschwunden und das Chaos welches dort entstanden war, hatte zu Schweigen begonnen. Genau dies, hatte ich damit bezwecken wollen. Wenigstens für eine kurze Zeit nicht mehr an all die Dinge denken zu müssen, die mich belasteten.

„Mir ist ein wenig schwindelig." Gestand ich, als Aiden nach meinem Arm griff, um mich von der Bar wegzuführen. Ich wollte nicht, dass er sich dazu gezwungen sah, auf mich aufzupassen. Dazu war ich schon noch selbst in der Lage. „Du bist sicherlich nicht alleine hierhergefahren. Wo sind deine Freundinnen?" fragte er mich, sobald die Bar außerhalb meiner Reichweite lag und ich mich demnach auf etwas anderes fokussieren musste. Dass Aiden meinen Arm umgriffen hatte, nahm ich nun wohlwollend entgegen. Dadurch fiel es mir deutlich leichter, das Gleichgewicht zu halten. Als Antwort auf seine Frage zuckte ich lediglich mit den Schultern, was er mit einem leichten Augenrollen quittierte. „Ich finde den Weg nach Hause auch alleine."

Skeptisch betrachtete Aiden mich von oben herab, während er wohl abzuwägen schien, welche Entscheidung die klügere wäre. „Wusstest du eigentlich, dass du wunderschöne Augen hast?" übernahm der Alkohol in meinem Blut das Reden, was Aiden schmunzeln ließ. Womöglich war dies das Zeichen für ihn, die Sache lieber selbst in die Hand zu nehmen, als nach Haley oder Chloe zu suchen. Ich wusste nicht einmal, ob sie sich überhaupt noch im Club befanden. „Ich werde dich jetzt nach Hause fahren, Elodie." Gab Aiden schließlich entschlossen von sich und löste seine Hand von meinem Arm, nur um diese an meinem Rücken zu legen, damit ich auch wirklich vorwärts lief.

Des Teufels Vermächtnisحيث تعيش القصص. اكتشف الآن