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„Nicht so zögerlich Ms. Theron. Das ist doch nicht Neues für Sie." Hörte ich die Stimme des mir noch immer fremden Mannes in meinem Gehörgang, der sich wenige Meter vor mir, an der Kamera zu schaffen machte. Es war nicht kalt in diesem aufwendig gestalteten Studio, dennoch hatte ich bereits nach wenigen Minuten zu frösteln begonnen, was seitdem nicht den Anschein machte, sich wieder zu legen. „Du musst dich ein wenig entspannen." Folgte kurz darauf das Kommentar von Mason, was mir wieder vor Augen führte, wo genau ich mich befand. „Sie sind weltweit bekannt. Wenn Sie möchten, dass dies so bleibt, sollten Sie sich ein wenig anstrengen."

Der Mann hinter der Kamera wurde mir zunehmend unsympathischer. Den dünnen Mantel hatte ich bereits zu Beginn ablegen müssen, was es mir noch deutlich unangenehmer machte, mich nun beinahe vollends entblößt vor den Augen dieser beiden Männer zu befinden. Ich war froh, Mason immerhin nicht in die Augen sehen zu müssen. Jedenfalls nicht, solange ich es verhindern konnte. Dies müsste mittlerweile das dritte Outfit sein, mit dem wir Bilder zusammenstellen sollten und an meiner anfänglichen Einstellung hatte sich rein gar nichts verändert. Es ist nur ein Job, nur ein einzelner kleiner Job, der schon bald vorbei sein würde. Dies versuchte ich mir jedenfalls so einzureden.

Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Taille, dessen Kälte mich zusammenzucken ließ, als diese meine dortige Haut berührte. Es war bald vorbei. Wiederholte ich stetig in meinen Gedanken, um mich dadurch von meinem Gewissen und diesem unangenehmen Gefühl abzulenken, welches in mir anstieg und immer durchdringender wurde. Die Berührung von Mason an sich, war nicht das, was mich störte. Es war dieses unangenehme Gefühl von Kälte, welches dabei von seiner Hand ausging, obwohl seine Hände selbst sogar warm waren. Dieses Gefühl zu beschreiben, war nicht leicht. Klar war jedoch, dass meine Körper diese Berührung ganz und gar nicht bewilligte.

Als hätte Mason meine Gedanken wahrgenommen, jedoch falsch verstanden, wanderte diese Hand daraufhin von meiner Taille langsam aufwärts, bis sie wenige Zentimeter unter meiner Brust wieder zum Liegen kam. Mein Körper ging dadurch automatisch in den Fluchtmodus über und ich hielt die Luft an, falls Mason auf die Idee kommen würde, auch nur ein winziges Stück weiter zu gehen. Dies geschah jedoch nicht. Seine Hand blieb still an dieser neuen Position liegen, was mich langsam wieder aufatmen ließ. „So ist es richtig!" sprach der Mann vor uns begeistert aus und ich konnte mir gerade so ein Augenrollen verkneifen.

Dass Mason gut aussah, konnte ich nicht abstreiten. Er schien häufig Sport zu betreiben, dies würde jedenfalls die definierten Muskelpartien auf seinem Körper erklären. Zudem war er braun gebrannt, was zur jetzigen Jahreszeit wirklich ein Wunder war. Solch ein Körperbau war ich der Modelbranche jedoch recht häufig vertreten, weshalb man dem schon nach kürzester Zeit keine Beachtung mehr schenkte. Glücklicherweise hielt er sich abgesehen von seiner Hand, mit weiteren Berührungen unserer Körper zurück. Es war mir ohnehin schon unangenehm genug. Denn auch Mason trug bei diesem Shooting nichts weiter als eine Boxershorts, was mir die Arbeit mit ihm erschwerte. Körperliche Berührungen konnten somit kaum durch jegliche Art von Stoff abgeschwächt werden.

Da er etwas seitlich hinter mir stand, wusste ich, dass es nur ein leichtes Zurücklehnen meinerseits benötigen würde, damit ich seine Brust an meinem Rücken spüren konnte. Dies war allerdings etwas, was ich unter allen Umständen vermeiden wollte. Mr. Dauerlächeln, schien unsere Situation nicht einmal ansatzweise zu stören. Insgeheim freute er sich sicherlich darüber, mir so nah sein zu dürfen. So erging es schließlich den meisten männlichen Individuen in dieser Branche. Wenn sie nicht gerade wie ich ein Problem mit solchen besonderen Shootings hatten. Es war eben immer nur davon abhängig, aus welcher Sicht man es betrachtete.

Masons Berührung fühlte sich so kalt an, ganz anders, als ich es von Lucifer gewohnt war. Dass mich eine solche Situation in Gedanken wieder zu diesem Mann führte, war absolut nicht meine Absicht gewesen. So sehr ich es auch zu verhindern versuchte. Dieser Mann von damals, schwirrte immer wieder in meinem Kopf umher und ließ mich nicht mehr los. „Die andere Hand, bitte." Kommentierte der Mann vor uns wieder, woraufhin ich eine weitere Berührung, diesmal unter meiner anderen Brust spürte. Ich gab Mason gerade mal einen kurzen Augenblick Zeit, damit hiervon immerhin ein paar Bilder entstehen konnten, bis ich mich gänzlich seiner Berührungen entzog.

Des Teufels VermächtnisUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum