Kapitel 36 Rückkehr

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Cara schwitzte schwer, als sie die letzten Gäste der Wettveranstaltung bediente und endlich eine ruhige Sekunde zum Durchatmen fand. Seit drei Tagen fand diese fragwürdige Veranstaltung nun statt und Pausen konnte sie sich nur selten nehmen. Natürlich konnte sie ihre sechs Stunden schlafen, doch danach musste sie wieder hinter der Bar stehen und die betrunkenen Gäste mit weiteren Drinks bedienen. Ab und an fielen sogar einige Gäste von ihren Barhockern und Cara musste ihnen wieder aufhelfen, bevor sie ihnen den Ausgang zeigte.
Als sie sich eine kurze Verschnaufpause gönnen konnte, warf sie einen Blick durch die Bar, denn Hunter hatte ihr geschrieben, dass sie heute zurückkehren würden und ihr Job als Barkeeperin nun beendet sei. Sie freute sich sehr, ihn und natürlich die anderen wiederzusehen und weil er nichts besorgniserregend geschrieben hatte, machte sie sich auch keine großartigen Sorgen mehr. Omega war wohlauf und auch den anderen ginge es sicherlich gut.
Sie musste einem Herrn gerade ein weiteren Short eingießen, als sie aus den Augenwinkel Tech bemerkte, der sich hingesetzt hatte und auf sein Datapad blickte.
"Tech," ,sagte Cara erfreut und lächelte ihn an, "schön, dich zu sehen."
Er schaute sie an und schob seine Brille zurecht, "Die Freude ist ganz meinerseits."
"Und wo hast du die anderen gelassen.?"
"Die sind in Cids Büro, um die Belohnung abzuholen."
Sie stellte ihm einen Drink hin und warf immer wieder einen Blick auf Cids Büro und hoffte inständig, dass die Tür sich öffnete und sie Omega in die Arme schließen konnte. Sie hatte das Mädchen wirklich sehr vermisst und hatte ständig Angst, dass ihr irgendetwas zustoßen könnte.
Als sie schließlich als erste aus der Tür trat und direkt auf sie zukam, verließ sie die Bar und ging ihr entgegen, um sie in eine innige Umarmung zu ziehen. Sie drückte das Mädchen an sich und war einfach froh, dass es ihr gut ging.
"Alles okay?" ,wollte Wrecker wissen, der seine Hände in die Hüften gestemmt hatte und sich umschaute, "Viel los heute."
Cara baute sich wieder auf und nickte, als sie seinen Blick verfolgt hatte, "Und wie."
"Dann hattest du die letzten Tage anscheinend viel zu tun." ,stellte Echo fest, der sich an die Bar setzte.
"Sehr viel, darum bin ich auch froh, dass ich davon jetzt endlich erlöst bin und ihr wieder hier seid."
Sie goss den Ankömmlingen ihre wohlverdienten Drinks ein und setzte sich selbst auf einen Barhocker. Ihre Beine schmerzten und ihr Kopf dröhnte von der Musik, die hier lief.
"Wart ihr denn dieses Mal erfolgreich?" ,wollte Cara wissen und gähnte herzhaft.
Hunter nickte, "Ja, zumindest haben wir das geholt, was Cid wollte und sie war zufrieden, als sie uns unser Geld zuschob und hat uns direkt einen neuen Auftrag erteilt."
"Zumindest brauche ich hier nicht mehr zu arbeiten." ,stellte sie fest und trank einen Schluck ihres Saft, doch Hunter schüttelte mit seinem Kopf.
"Ich habe beschlossen, dass du mit Omega diese Mission aussetzt." ,erwiderte er rasch und schaute sie entschuldigend an, "Sie braucht eine Pause von dem hier."
Seufzend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust, "Weiß sie schon davon oder schmeißt du sie wieder nur ins eiskalte Wasser, Hunter?"
Zugegeben, sie war nicht sonderlich erfreut von seinem Beschluss, doch für Omega würde sie ein, vielleicht auch zwei, Augen zudrücken, denn die Hauptsache war, dass es ihr gut ging. Wenn sie eine Pause brauchte, dann soll sie die auch bekommen, egal, wie sie sich selbst dabei fühlte.
"Sie weiß noch nichts davon, ich dachte, dass du ihr das schonend beibringen könntest."
Cara seufzte schwer und warf einen Blick auf sie, wie sie sich mit Wrecker unterhielt und lachte.
"Natürlich."
Also stand sie auf und ging zu Omega, die sie sofort freudig anschaute, "Die Mission war der Hammer!"
Cara legte ihre Hände auf ihre Schultern und lächelte ihr zu, "Ich denke aber, eine Pause würde dir nicht schaden, Omega."
Sofort gefror ihr Grinsen und schüttelte mit ihrem Kopf, "Nein! Ich brauche keine Pause!"
Seufzend nickte Cara und schaute sie bittend an, "Doch, Omega. Eine Pause wird dir sicherlich guttun und du bist der nächsten Mission wieder Star klar."
"Ich brauche aber keine Pause, ich fühle mich fit."
"Keine Wiederrede, Kleine." ,erwiderte sie stark und lächelte sie an, als sie schließlich nachgab und kurz nickte, ehe sie sich traurig abwandte.
Cara hatte sie noch einen Moment angeschaut, als sie sich schließlich abwandte und zur Maruder ging, um sich auszuruhen und sich für den morgigen Tag vorzubereiten. Sie mochte die Arbeit in der Bar einfach nicht. Dort war es laut und viele merkwürdige Wesen fühlten sich dort etwas zu wohl.
Seufzend ließ sie sich auf den Pilot Sessel nieder und schaute in den dunklen Himmel hinauf, um die hellen Sterne zu betrachten. Ihre Augenlieder wurden mit jedem Atemzug immer schwerer, bis sie sich nicht mehr dagegen wehren konnte und ihre Augen zufielen.

"Vielleicht solltest du ins Bett gehen." ,ertönte plötzlich eine Stimme und sofort fuhr Cara zusammen. Sie drehte sich schnell um und sah in Hunters Gesicht, der lächelnd auf sie hinabschaute.
"Hunter." ,murmelte sie verträumt und gähnte herzhaft, bevor sie aufstand, "Vielleicht hast du Recht."
"Ich habe immer Recht, Cara." ,erwiderte er leicht amüsiert und hielt ihr seine Hand hin.
Verwirrt starrte sie ihn an, bis sie schließlich seine Hand entgegennahm und zuließ, dass er sie sanft in ihr eigenes Zimmer führte. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, schaute Cara ihn verwundert an und legte ihren Kopf schief, denn sie wusste nicht, warum er das alles tat. Sie wusste nicht, wieso er so wahnsinnig gut mit ihr umging. Klar, er hatte letztes Mal gesagt, dass er sie auch mochte, aber eben nur mochte. Natürlich machte sie sich wieder mehr Hoffnung, das war klar.
Dennoch genoss sie Hunters warme Berührung, die ein angenehmes Kribbeln im Bauch verursachte und ihr Herz schneller schlagen ließ. Cara lächelte ihn an und schmiegte sich langsam an seine Brust an. Er zog sie näher zu sich heran und hinterließ warme Küsse auf ihrem Kopf. Sie lächelte zufrieden, als sie seinen angenehmen Duft wahrnahm und wünschte sich sehnlichst, dass sie die Zeit anhalten könnte und ihn nie wieder, nie wieder, loslassen müsste.
Hunter drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und sie schaute ihn an. Er schaute sie mit seinen warmen braunen Augen an, die ihre Sehnsucht nach ihm bestimmt spürten. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Wange und drückte seine Lippen auf ihre. Sofort erwiderte sie seinen Kuss und vergrub ihre Fingerspitzen in sein weiches Haar.
Cara lächelte verliebt, als er sich schließlich von ihr löste.
"Danke." ,hauchte sie und fuhr mit ihrem Zeigefinger an seinem Tatto entlang.
Wieder legte er seine Lippen auf ihre und lud sie auf einen liebevollen Kuss ein, den sie sichtlich genoss. Ein kleines Feuerwerk wurde in ihrem Bauch angezündet und sie lächelte zufrieden in seinen Kuss hinein. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich wirklich so geliebt und begehrt gefühlt, wie in diesem Moment. Nur ein kleiner Funke des Misstrauens verdunkelte die Zufriedenheit so sehr, dass sie sich von ihm löste und ihn ernst anschaute. Würde er sie ausnutzen, würde er ihre Gefühle zu seinen eigenen Gunsten ausnutzen? Würde er sie entsorgen, nachdem sie ihm das gegeben hatte, was er wollte?
Kleine Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie drehte ihren Kopf zur Seite, in der Hoffnung, Hunter würde sie nicht mitbekommen. Doch er spürte jede etwaiige Veränderung ihrer Gefühlswelt und zwang sie sanft ihn anzuschauen, damit er ihre Tränen mit dem Daumen wegwischen konnte.
"Was ist los?" ,murmelte er und hielt Cara fest an sich.
"Meinst du es wirklich ernst mit mir?"
Hunter lächelte und drückte sie fest an sich, "Natürlich, Cara. Ich würde dir niemals irgendetwas vorspielen."
Sie wusste, dass er die Wahrheit sprach und schmiegte sich fest an ihn und hoffte, dass dieser Moment niemals vorbeiging. Immer wieder verteilte er Küsse auf ihrem Kopf und strich ihr behutsam über den Körper. Cara musste in sich hineinlächeln, weil sie kaum glauben konnte, dass das wirklich alles geschah und musste sich in den Arm kneifen, um sich sicher zu sein, dass sie tatsächlich nicht träumte.
"Willst du heute Abend hier schlafen?" ,murmelte sie und schaute ihn an.
Hunter zögerte kurz, "Ich möchte noch nicht, dass die anderen von uns erfahren."
Diese Worte versetzten ihr einen kleinen Stich ins Herz, obwohl sie ihn verstehen konnte und wahrscheinlich das gleiche gesagt hätte, hätte er sie gefragt.
"Natürlich." ,murmelte Cara leise und zog ihn wieder zu sich heran, um ihn leidenschaftlich zu küssen.
Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und genoss jede Berührung, die er ihr schenkte. Seine Händen lagen auf ihrer Hüfte und streichelte sie zärtlich, bis sie sich von ihm löste.
"Gute Nacht, Hunter." ,hauchte Cara leise.  

Die Macht des Schicksals ✔Where stories live. Discover now