Kapitel 5- Ord Mantell

216 15 2
                                    


Von allen Planeten, auf denen Cara schon war, war Ord Mantell mit Abstand der hässlichste Planet von allen. Hier stank es fürchterlich nach Abfall und Schmutz, Müll flog auf den Straßen herum und es war einfach unschön. Heruntergekommene Häuser reihten sich an den Straßen und die Bewohner mussten auf den Straßen laufen, denn einen Bürgersteig gab es hier nicht. Hin und wieder wurden sie von hupenden Fahrzeugen zur Seite gebeten und die Bewohner des Planeten waren auch nicht sonderlich freundlich, als sie die Klone und Cara bemerkten, die auf den Weg zum Stützpunkt der Republik waren.
Von Krieg war in diesem sicheren Teil nichts zu spüren, was daran lag, dass dieser Teil von der Republik geschützt wurde. Der Krieg fand ein paar Kilometer von hier entfernt statt.
Doch Cara war nervös, denn man hatte ihr noch nichts von ihren Aufgaben bei dieser Mission erzählt. Natürlich musste sie weiterhin auf Echo Acht geben, doch ihm die ganze Zeit am Rockzipfel zu hängen kam ihr falsch vor. Sich in den Kampf zu stürzen, kam ihr jedoch genauso falsch vor.
Als sie schließlich vor den Treffpunkt standen wandte sich Hunter zu ihr und schaute sie aufmunternd an, denn er musste ihre Nervosität spüren, auch wenn es für die anderen wohl genauso auffällig war.
"Die Separatisten sind hier schon gut weggedrängt, nur vereinzelte Droiden haben sich noch hierher verlaufen." ,erklärte er rasch, während er sich seinen Helm aufsetzte, "Ich denke, dass Sie am besten bei Echo und mir aufgehoben sind. Sie müssen einfach ihrer Arbeit nachgehen, um den Rest kümmern wir uns dann."
Es war das Sicherste, was Cara passieren konnte. Sie war mitten im Geschehen, konnte aber ihrer Berufung nachgehen und war dazu noch in den besten Händen, denn sie setzte jedes Vertrauen in sie. Mit ihnen würde ihr nichts passieren, also nickte sie.
"Verstanden."
Hunter nickte und gab den anderen irgendwelche Handzeichen, die Cara aber nicht verstand. Vielleicht sagte er irgendetwas wie, dass sie sich aufteilen und dass sie in die Richtung gingen, in der er zeigte, während die anderen in die entgegengesetzte Richtung marschierten sollten. Überraschender Weise teilten sie sich dann auch so auf, wie sie es verstanden hatte und gingen zu dritt in die Richtung, in der Hunter zuerst gezeigt hatte.
Ein letztes Mal versicherte sie sich, dass sich ihr Blaster nicht vom Fleck bewegt hatte und sich noch in ihrer Tasche befand.
Cara hatte sich auch noch einen Rucksack geschnappt, wo sie die wichtigsten Utensilien zur Erst Versorgung rasch eingepackt hatte. Hier waren Pflaster, Mullbinden, sterile Handschuhe und NACL, die sie für die Versorgung jeglicher Verletzungen benötigte, immerhin wollte sie für alles bereit sein.
Das Areal, das sie gerade durchquerten, lag sehr abgelegen von den belebten Städten hier. Dort sah es irgendwie friedlicher aus, Bäume hatten eine schwindelerregende Höhe, ebenso lag hier auch kein Müll herum und die Luft war erfrischender, als die in der Stadt.
Wenn man nicht wüsste, dass hier Krieg herrschte, dann könnte man hier sicherlich eine schöne Zeit verbringen. Vielleicht konnte man das wieder, wenn die restlichen Droiden eliminiert waren und es wieder friedlicher war.
Doch Cara war nicht davon überzeugt, dass es dann auch lange so idyllisch blieb, wenn man sich die Städte anschaute und es würde bestimmt nicht lange dauern, bis die Bewohner es auch hier verdreckt hatten. Seufzend holte sie ihren Blaster hervor, um auf alles bereit zu sein, was hier lauerte.
Plötzlich hob Hunter eine Hand und rief zum Stehenbleiben auf. Sein Blaster zeigte nach vorne, anscheinend vermutete er dort Droiden und er sollte auch Recht behalten.
So schnell Cara konnte suchte sie Schutz bei den anderen und stellte sich hinter ihnen, während sie versuchte die Feinde zu erblicken, auf die die anderen zielten.
Gerade wollte sie fragen, wo die Feinde seien, doch in dem Moment eröffnete Hunter bereits das Feuer und sie konnte endlich die Roboter sehen, wie sie aus dem Wald vor ihnen marschierten und sich direkt auf sie zu bewegten.
Glücklicherweise hatten die Klone schnell reagiert, so dass die ersten Droiden bereits zerstört zu Boden fielen. Cara biss sich auf ihre Lippen, während die anderen einen Feind nach den anderen eliminierten.
Immer wieder bewegten sich die Klone, so dass sie nach einer Zeit selbst zur Zielscheibe wurde und die Droiden nun auch auf sie schossen. Panisch ließ sie einen Schrei los, als sie ziellos auf einen der Kampfdroiden zielte und ihn zum Glück auch traf.
Ihr Schießtraining lag zwar einige Zeit zurück, aber scheinbar hatte sie nichts von dem verlernt und gewann so immer mehr an Sicherheit.
Langsam wurde Cara ruhiger und half den zwei Soldaten wo sie nur konnte, musste aber gleichzeitig auch den Schüssen ausweichen, so dass für ihre Ängste keinen Platz mehr blieb. Immer wieder zogen rote Laserschüsse an ihrem Kopf vorbei und jedes Mal verspürte sie einen unangenehmen Aussetzer ihres Herzens. dennoch freute sich jedes Mal, dass sie unverletzt blieb und noch lebte.
Es dauerte nicht allzu lange, als es endlich wieder ruhiger wurde und nur der Schrott der Droiden qualmend auf dem Boden zurückblieb.
"Gut gemacht." ,sagte Hunter an Cara gewandt, die lächelnd nickte.
Sie würde es zwar niemals zugeben, doch sie war wirklich stolz darauf es geschafft zu haben, denn sie hätte niemals daran geglaubt, dass sie es schaffen würde. Nun das Gegenteil zu sehen machte sie glücklich.
Selbst Echo nickte ihr anerkennend zu und das bedeutete ihr wirklich viel.
"Wir müssen weiter."
Aufmerksam folgte Cara Echo und Hunter tiefer in den Wald. Von weit her hallten Blasterschüsse zu ihnen hinüber, die ihr Herz schneller schlagen ließ. Immer wieder schaute sie sich um und zuckte jedes Mal zusammen, wenn sie eine Bewegung in ihrem Sichtfeld bemerkte. Doch es waren nur die Tiere, die sich ihren Weg durch das dichte Unterholz wagten und aufmerksam stehen blieben, sobald sie die drei bemerkten.
"Wir müssen uns beeilen, die anderen haben ganz schön viel zu tun und benötigen mit Sicherheit unsere Unterstützung." ,sagte Hunter plötzlich und schlug einen Weg direkt durch das Unterholz ein.
Dabei musste Cara wirklich aufpassen, nicht über die dicken Wurzeln zu stolpern und nicht in die dichten Dornen zu geraten, die am Wegesrand wuchsen. Dabei starrte sie so konzentriert auf den Boden, dass sie gar nicht bemerkte, dass die anderen stehen geblieben waren und knallte gegen Echo. Dabei versuchte sie noch ihr Gleichgewicht zu halten, doch nur wenige Momente später stürzte sie zu Boden und schaute sich verdutzt um. Es dauerte einige Momente, bis sie realisierte was geschehen war und rappelte sich schnell wieder auf.
"Verzeihung." ,murmelte sie peinlich berührt und klopfte sich den Schmutz von ihrer Hose.
Natürlich konnte das nur ihr passieren, denn sie hätte ja besser aufpassen müssen.
"Alles in Ordnung, Ma'am?" ,fragte Echo, der sie aufmerksam musterte, doch sie winkte nur ab.
"Alles in Ordnung."
"Wir müssen in diese Richtung." ,erklärte Hunter rasch, ohne auf irgendetwas Rücksicht zu nehmen und deutete auf einen dicht bewachsenen Weg, "Hier sind mehr Droiden, als wir erwartet haben."
Cara riss ihre Augen weit auf, als sie das hörte. Sie fand die Menge an Kampfdroiden vorhin schon besonders viel, doch wenn es noch mehr von diesen Dingern gab, wie würde sie sich dann anstellen? Langsam und aufmerksam folgte sie den anderen, während der Blaster in ihren zitternden Händen auf seinen Einsatz wartete.
"Was bedeutet das noch mehr Droiden unterwegs sind?" ,fragte Cara schüchtern und schloss zu den anderen auf.
"Vielleicht das Zweifache oder gar dreifache von eben." ,antwortete Echo freundlich, "Nichts, mit dem wir nicht fertigwerden werden."
Seufzend strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Wie sollte sie ihnen nur behilflich sein? Sie würde den anderen mit Sicherheit nur im Wege rumstehen und aus der Ferne würde sie nicht mitbekommen, wenn jemand verletzt wird.
Das bedeutete eigentlich nur, dass sie sich mit ihnen in das Getümmel stürzen musste und sich eher im Hintergrund aufhielt, während die anderen ihren Job meisterten.
Cara zweifelte auf keinen Fall an den Fähigkeiten der anderen, sondern viel mehr an ihren Eigenen. Konnte sie den Ansprüchen gerecht werden?
"Ich kann Ihre Gedanken bis hierher hören, Ma'am." ,murmelte Hunter zu ihr gewandt und schaute sie an.
Leicht überrascht merkte Cara, wie ihr die Röte ins Gesicht strömte und peinlich berührt zu Boden schaute, "Verzeihung, ich versuche leiser zu denken."
Sie konnte zwar sein Gesicht unter dem Helm nicht sehen, dennoch war sie sich sicher, dass er lächelte.
"Schon gut, versuchen Sie nur nicht zu viel nachzudenken." 

Die Macht des Schicksals ✔Where stories live. Discover now