Kapitel 16 gefangen

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Cara fand sich sitzend in einer kleinen, kühlen Zelle wieder, nachdem sie mit Omega in das Quartier der Einheit 99 "eingebrochen" war. Der Grund dafür war tatsächlich ein Mädchen, auf das sie nicht aufpassen konnte und ständig weglief. Man sollte wirklich meinen, dass es leicht war ein Mädchen wieder aufzugreifen, doch das war es nicht. Omega war geschickt und außerordentlich klug, sie erwischte jedes Mal den passenden Moment zur Flucht und Cara selbst sah in die Röhre. Außerdem hatte man ihr Datapad weggenommen, so dass sie Hunter über die Missliche Lage nicht informieren oder sie gar warnen konnte. Omgega saß zusammengekauert in der Ecke der Zelle und wippte ängstlich nach vorne und zurück. In ihren Augen kullerten sanfte Tränen, die sie mit ihrem blauen Ärmel wieder fortwischte. Sie sah erst wieder hoch, als sich Cara zu ihr hinunter gebückt hatte und sie vorsichtig in den Arm gezogen hatte. "Es, es, es tut mit wahnsinnig Leid!" ,stammelte das Mädchen traurig, doch Cara strich ihr beruhigend über den Rücken, bevor sie sich zu ihr setzte. "Schon okay." ,murmelte sie leise, "Sie werden uns früher oder später wieder rauslassen müssen." "Sind Sie sicher?" Lächelnd nickte sie, doch ihre eigenen Zweifel sprach sie nicht aus, das würde das ohnehin ängstliche Mädchen nur noch panischer machen, also hielt sie sich an den Strohhalm der Hoffnung fest. Immer wieder strich sie Omega über den Kopf und erzählte ihr sinnlose Geschichten, um sie auf andere Gedanken zu bringen und veranschaulichte schwierige Szenen mit der "Klon Puppe", die sie aus dem Quartier mitgehen ließen. Cara hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als sie durch laute Stimmen aus ihren dunklen Träumen befreit wurde. Noch müde strich sie sich über die Augen und stand auf, um zum Zelleneingang zu gehen. Dort standen fünf Klone, die keine Rüstungen anhatten, die umringt von vier Soldaten waren. Erschrocken wich Cara zurück, als einer der Klone plötzlich die Waffe auf sie erhob und sie nach hinten scheuchte. Hastig taumelte sie bis zur Wand und krallte sich an ihr fest, als die fünf hineinmarschierten und sich direkt vor ihr stellten. Es dauerte einige Momente, bis sie wusste wer da vor ihr stand und sie konnte sich endlich wieder etwas entspannen. "Was macht ihr denn hier?" ,fragte Cara und rief Omega zu sich, die die Szene aus sicherer Entfernung beobachtet hatte. Crosshair schüttelte unentwegt mit dem Kopf und ließ sich auf die Bank nieder, die an der Wand stand, "Wir sind also wegen der und einem Kind zurückgekehrt? Wirklich?" Verwirrt verzog sie das Gesicht, "Was willst du damit sagen, Crosshair?" Er schaute ihr direkt in die Augen, "Frage das nicht mich, ich hätte euch hiergelassen. Doch leider habe ich hier nicht das sagen und nun sitzen wir hier und sind ebenfalls gefangen. Das ist wirklich wunderbar!" Hunter räusperte sich, "Wir wurden von Omega beim Essen gewarnt, wir konnten euch nicht zurücklassen." "Wie bitte?" ,fragte Cara fassungslos und starrte das Mädchen an, das sich währenddessen immer kleiner machte. "Nun ja," ,fing sie an, "ich habe sie vor Admiral Tarkin gewarnt, dass er irgendetwas im Schilde führt. Ich habe nämlich ein Gespräch zwischen Nala Se und ihm mitbekommen, er kann Klone nicht leiden." "Und du hast es nicht für nötig gehalten, mir auch etwas davon zu erzählen?" ,fragte Cara und klang beinahe enttäuscht. Immerhin war sie in der Annahme, dass das Mädchen ihr alles erzählen konnte und ohne, dass sie irgendwelche Konsequenzen dafür kassieren würde. Erschöpft ließ auch sie sich auf die Bank nieder und kratzte sich vor Anspannung immer wieder an ihrem Arm. Was würde nun passieren? Würden sie wegen Einbruch vor dem Gericht stehen und dann verurteilt werden oder wurden sie einfach rausgeschmissen? "Kannst du unsere Ausbruchschance nicht ermitteln, Tech?" ,wollte Wrecker an seinen Bruder gewandt wissen und ließ sich auf den Boden neben Omega nieder. Tech schüttelte seufzend mit dem Kopf, "Wir waren noch nie in so einer Ausnahmesituation, ich habe keinerlei Vergleiche und Berechnungen, doch ich werde mir etwas einfallen lassen." Cara schaute hoch und entdeckte zwei Klone, die vor der Zelle standen und sich unterhielten. Es würde wahnsinnig schwierig werden von hier ausbrechen zu können, also wäre es wohl das Beste, wenn sie sich an diese Konsequenzen bereits gewöhnte. Omega unterhielt sich mit Hunter, die immer wieder auf Cara zeigte und sich immer wieder schüchterne Tränen vom Gesicht wischte. Nur zu gerne wäre sie die Stütze, die sie jetzt brauchte, doch sie fühlte sich selbst hilflos und war dazu einfach nicht in der Lage. "Hast du jetzt einen Plan, Tech?" ,fragte Wrecker einige Momente später. Aber sein Bruder antwortete gar nicht erst auf die Frage und begutachtete lieber die Wände der Zelle. Vorsichtig stand Cara auf, um sich zu Omega zu gesellen, die aus dem Weinen gar nicht mehr herauskam. Immer wieder stammelte sie Entschuldigungen vor sich her und zog Cara in ihre Arme. Zitternd fuhr sie dem Mädchen über den Kopf, während sie hilfesuchend zu Echo und Hunter schaute, die die Szene nur stumm beobachteten. "Das ist nicht deine Schuld." ,versuchte sie Omega zu beruhigen, die in ihren Armen schluchzte und gar nicht mehr damit aufhören konnte, "Wir kommen hier schon wieder raus, du brauchst keine Angst zu haben, Omega." Um das zu sagen, musste Cara ihre eigenen Ängste unterdrücken, um für das Mädchen stark zu sein und es schien auch zu wirken, denn endlich wurde sie ruhiger und atmete tief durch. Sie nickte und drückte das Kuscheltier an ihre Brust. Ein letztes Mal wuschelte Cara ihr durch die Haare, bevor sie sich aufbaute und sich zu Hunter umdrehte. "Danke für deine Nachrichten, es scheint also alles wahr zu sein, was du geschrieben hast." Er zuckte leicht mit seinen Schultern, während er sich umschaute, "Ich wünschte, ich könnte anderes berichten, doch es ist die Wahrheit." "Dann gibt es Frieden?" Hunter schaute sie leicht verwundert an, "Frieden? Ich glaube von Frieden sind wir noch immer weit entfernt, vielleicht sogar weiter als vorher." Natürlich hatte Cara mit dieser niederschmetternden Nachricht gerechnet, doch diese jetzt so zu hören, beunruhigte sie zutiefst. "Keine Sorge, Tech hat bestimmt schon eine Lösung, wie wir hier rauskommen werden." ,mischte Echo sich ein und nickte ihr aufmunternd zu, bis sie lächelte. Sie wollte glauben, dass sie wieder rauskamen, ja wirklich, doch die andere Seite von ihr wusste, dass das nicht funktionieren würde. Rasch wandte Cara sich wieder ab und setzte sich wieder hin, um mit feuchten Augen auf den grauen Boden zu schauen. Nun würde sich alles zum Schlechten neigen und es war vorbei. Womöglich würde sie ihr Leben in eine noch kleinere Zelle verbringen müssen, ohne Hunter oder den anderen. Immer wieder wischte sie sich die feuchten Augen trocken und versuchte sich gut zuzureden, doch irgendwann gewannen die dunklen Gedanken, so dass sie anfing zu zittern. Irgendwann geriet sie in die Gedanken Spirale, die ihr glauben ließ, sie würde wirklich niemals wieder hier rauskommen und so enden. Immer wieder ballte sie ihre Hände zu Fäusten und atmete tief durch, um sich zu beruhigen, sie hasste es. "Atme tief ein und langsam wieder aus." ,hörte sie eine männliche Stimme, die von weit weg zu kommen schien. Vorsichtig schaute sie auf und entdecke Hunter, der neben ihr saß und ihr beruhigend den Rücken strich. Sofort versprühte ihr Körper Wärme und sie versuchte sich auf seine beruhigende Stimme zu konzentrieren. "Ich habe es!" ,rief plötzlich eine Stimme, die Cara zusammenfahren ließ.

Die Macht des Schicksals ✔Where stories live. Discover now